Konsekutivsatz: Der Satzteil, der die Folge ausdrückt – Bedeutung, Verwendung und Beispiele

Der Konsekutivsatz ist ein unverzichtbares Element der deutschen Syntax, wenn es darum geht, komplexe Zusammenhänge und die Logik von Ursache und Wirkung darzustellen. Er ermöglicht es uns, Sätze elegant zu verknüpfen und die Folge oder das Ergebnis einer im Hauptsatz beschriebenen Handlung oder eines Zustands klar zu benennen.

Wenn Sie sich fragen, was ein Konsekutivsatz ist und wofür man ihn braucht, dann sind Sie hier richtig. Die Antwort ist einfach: Er sorgt für Kohärenz und logische Klarheit in der deutschen Sprache.

Betrachten Sie folgenden Vergleich:

  • Abrupte Formulierung: „Ich kam bereits vor zwei Jahren nach Deutschland. Ich habe heute viele deutschsprachige Freunde.“
  • Verbindung mit Konsekutivsatz: „Ich kam bereits vor zwei Jahren nach Deutschland, deshalb habe ich heute viele deutschsprachige Freunde.“

Die zweite Variante klingt wesentlich flüssiger und logischer, da der Konsekutivsatz die Konsequenz (viele Freunde) der vorausgegangenen Handlung (nach Deutschland kommen) markiert.

Konsekutiv: Die Bedeutung und Definition

Das Wort „konsekutiv“ stammt aus dem Lateinischen (consequi) und bedeutet „nachfolgend“ oder „folgend“. Im grammatikalischen Kontext bezeichnet es immer eine Folge, ein Ergebnis oder eine Konsequenz.

Was ist ein Konsekutivsatz?

Ein Konsekutivsatz ist ein Satzteil (in der Regel ein Nebensatz oder ein durch ein Konsekutivadverb eingeleiteter Hauptsatz), mit dem die Folge dessen ausgedrückt wird, was im vorausgehenden Satz – meist dem Hauptsatz – passiert ist.

Schematisch lässt sich der Satzbau wie folgt darstellen:

Hauptsatz (Grund/Ursache) → Konsekutivsatz (Folge/Ergebnis)

Ein Konsekutivsatz beantwortet die implizite Frage: „Mit welcher Folge?“ oder „Mit welchem Ergebnis?“.

Einleitungswörter des Konsekutivsatzes

Konsekutivsätze werden mit spezifischen Wörtern eingeleitet. Die Wahl des Einleitungswortes bestimmt dabei die Stellung des finiten Verbs.

  1. Konjunktionen (leiten Nebensätze ein – Verb am Ende):
  • sodass
  • so… dass
  1. Konsekutivadverbien (leiten Hauptsätze ein – Verb an 2. Stelle):
  • deshalb
  • deswegen
  • darum
  • daher
  • also
  • folglich
  • infolgedessen

Die Verbstellung im Konsekutivsatz: Adverbialsatz oder Hauptsatz?

Die Position des finiten Verbs ist beim Konsekutivsatz entscheidend und hängt vom verwendeten Einleitungswort ab.

A. Konsekutiver Nebensatz (Adverbialsatz)

Wird der Konsekutivsatz mit sodass oder so…, dass… eingeleitet, handelt es sich um einen Nebensatz. Das finite Verb muss hier am Ende des Satzes stehen. Diese Form des Konsekutivsatzes gehört zur Kategorie der Adverbialsätze.

  • Konsekutivsatz Beispiel (mit sodass):
    Sie hat viel gearbeitet, sodass sie sich später einen teuren Urlaub leisten konnte. (Verb am Ende)
  • Konsekutivsatz Beispiel (mit so…, dass):
    Sie war so traurig, dass sie kaum gesprochen hat. (Verb am Ende)

Besonderheit: Die geteilte Variante so…, dass… wird verwendet, um ein Adjektiv oder Adverb im Hauptsatz (so traurig, so schnell) besonders zu betonen. Alternativ zu so können auch die betonenden Adverbien dermaßen oder derart verwendet werden, zum Beispiel: „Sie war dermaßen geschockt, dass sie kein Wort herausbekommen hat.“

B. Konsekutivsatz als Hauptsatz (mit Konsekutivadverb)

Wird der Konsekutivsatz mit einem der Konsekutivadverbien (deshalb, deswegen, darum, daher, also, folglich, infolgedessen) eingeleitet, entspricht er in seiner Struktur einem Hauptsatz. Das Konsekutivadverb steht an Position 1, und das finite Verb muss direkt danach an zweiter Stelle platziert werden (Inversion).

  • Konsekutivsatz Beispiel (mit deshalb): Ich war krank, deshalb war ich nicht in der Schule. (Verb an 2. Stelle)
  • Konsekutivsatz Beispiel (mit also): Sie hat sich nicht gemeldet, also sind wir ohne sie nach Hamburg gefahren. (Verb an 2. Stelle)
  • Konsekutivsatz Beispiel (mit daher/darum): Ich habe kein Auto, daher/darum kann ich euch leider nicht fahren. (Verb an 2. Stelle)

Hinweis zur Verwendung: Die Konsekutivadverbien folglich und infolgedessen sind eher der Schriftsprache vorbehalten und werden in der Alltagssprache seltener verwendet.

Der Konsekutivsatz als Adverbialsatz-Typ

Der Konsekutivsatz ist eine spezifische Unterkategorie der Adverbialsätze. Adverbialsätze sind Nebensätze, die eine bestimmte adverbiale Bestimmung ausdrücken, die im Hauptsatz näher beschrieben wird (z. B. Zeit, Ort, Grund, Zweck, Art und Weise).

Neben dem Konsekutivsatz gibt es insgesamt neun Typen von Adverbialsätzen bzw. adverbialen Nebensätzen:

  • Kausalsatz: Drückt den Grund aus (weil, da).
  • Finalsatz: Drückt den Zweck aus (damit, um…zu).
  • Konditionalsatz: Drückt die Bedingung aus (wenn, falls).
  • Temporalsatz: Drückt die Zeit aus (als, während, nachdem).
  • Modalsatz: Drückt die Art und Weise aus (indem, dadurch, dass).
  • Lokalsatz: Drückt den Ort aus (wo, wohin, woher).
  • Konzessivsatz: Drückt einen Gegengrund/Einräumung aus (obwohl, obgleich).
  • Adversativsatz: Drückt einen Gegensatz aus (während, anstatt dass).
  • Konsekutivsatz: Drückt die Folge aus (sodass, so…, dass…).

Alle diese Nebensatzarten werden durch eine spezifische Konjunktion eingeleitet, die das Verhältnis zum Hauptsatz festlegt. Der Konsekutivsatz markiert dabei logisch die wichtigste Verknüpfung: die Konsequenz.

Konsekutivsätze üben: Der Weg zur flüssigen Syntax

Die korrekte Bildung von Konsekutivsätzen erfordert sowohl einen großen Wortschatz als auch die sichere Anwendung der Verbstellungsregeln. Da die Formulierung nicht intuitiv erfolgt, ist viel und regelmäßiges Üben erforderlich.

Konsekutivsatz Übungen sollten sich auf die Transformation von zwei einfachen Hauptsätzen in ein komplexes Satzgefüge konzentrieren, wobei stets auf die korrekte Position des finiten Verbs geachtet werden muss.

Beispiele für Transformationen:

Ausgangssätze (Ursache + Folge) Konsekutivsatz (Nebensatz-Struktur) Konsekutivsatz (Hauptsatz-Struktur)
Die Nachbarn sind laut. Ich kann mich nicht konzentrieren. Die Nachbarn sind so laut, dass ich mich auf mein Studium nicht konzentrieren kann. Die Nachbarn sind laut, deshalb kann ich mich auf mein Studium nicht konzentrieren.
Mir ging es nicht gut. Ich bin nicht zur Party gekommen. Mir ging es dermaßen schlecht, dass ich nicht zur Party gekommen bin. Mir ging es nicht gut, darum bin ich nicht zur Party gekommen.

Das spielerische Üben, beispielsweise durch das Würfeln von Konjunktionen und das sofortige Bilden eines Satzes mit einem Partner, ist eine effektive Methode, um die Regeln der Konsekutivsätze zu verinnerlichen und die Sprechhemmung abzubauen. Durch die Konfrontation mit der Notwendigkeit, schnell logische Verknüpfungen herzustellen, festigt sich die grammatische Struktur in der Praxis.

Der Konsekutivsatz ist somit mehr als nur eine grammatische Regel; er ist ein essenzielles Werkzeug, um logische Kausalitäten in der deutschen Sprache fließend und präzise darzustellen.

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Hoffmann David
Hoffmann David
Ich bin David Hoffmann, Experte für Online-Deutschlernen sowie Berufs- und Auslandsorientierung. Mit langjähriger Erfahrung begleite ich Lernende dabei, ihre Deutschkenntnisse gezielt zu verbessern, die passenden Lern-Apps auszuwählen und berufliche wie...