Deklination Nomen und Artikel: Der Schlüssel zur Deutschen Grammatik

Die Deklination Nomen und ihrer zugehörigen Artikel ist das Herzstück der deutschen Grammatik. Ohne die korrekte Beugung dieser Wortarten ist eine korrekte Satzstruktur im Deutschen nicht möglich. Nomen (Substantive) und ihre Artikel gehören zu den deklinierbaren Wortarten. Je nach ihrer Rolle im Satz, abhängig von bestimmten Verben oder Präpositionen, verwenden wir die Nomen und ihre Artikel in einem von vier Fällen: Nominativ, Genitiv, Dativ oder Akkusativ.

Dieser ausführliche Leitfaden erklärt dir die vollständige Deklination von Nomen und ihren Artikeln in den vier deutschen Fällen. Das Verständnis der Kasus ist die Grundlage, um die Deklination Nomen erfolgreich zu meistern.

Die Deklination der Deutschen Artikel

Oft ändert sich bei der Deklination im Deutschen nur der Artikel, während viele Nomen selbst unverändert bleiben. Die Deklination des Artikels ist somit der primäre Indikator für den Kasus im Satz.

Beispiel zur Veranschaulichung der Artikeldeklination:

Der Vater trägt das Kleid der Tochter auf dem Arm.

  • der Vater (Nominativ, maskulin): Das Subjekt des Satzes.
  • das Kleid (Akkusativ, neutral): Das direkte Objekt (Was trägt der Vater?).
  • der Tochter (Genitiv, feminin): Zeigt den Besitz (Wessen Kleid?).
  • dem Arm (Dativ, maskulin): Das Objekt nach der Präposition auf (Wo trägt er es?).

Bestimmter Artikel: Die Muster der Deklination Nomen

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Deklination des bestimmten Artikels für alle vier Kasus in allen drei Genera (Geschlechtern) und im Plural.

Kasus maskulin (m) feminin (f) neutral (n) Plural (Pl)
Nominativ der Vater die Mutter das Kind die Eltern
Genitiv des Vaters der Mutter des Kindes der Eltern
Dativ dem Vater der Mutter dem Kind den Eltern
Akkusativ den Vater die Mutter das Kind die Eltern

Merke: Die Hauptveränderung findet im Akkusativ Maskulinum (der $\rightarrow$ den) und in allen Genitiv– und Dativ-Formen statt.

Unbestimmter Artikel: Die Deklination Nomen ohne Eindeutigkeit

Der unbestimmte Artikel (ein, eine, ein) folgt einem ähnlichen Muster wie der bestimmte Artikel, besitzt jedoch im Plural keine eigene Form (man spricht von null Artikel oder verwendet andere Begleiter wie kein).

Kasus maskulin (m) feminin (f) neutral (n) Plural (Pl)
Nominativ ein Vater eine Mutter ein Kind Eltern
Genitiv eines Vaters einer Mutter eines Kindes Eltern
Dativ einem Vater einer Mutter einem Kind Eltern
Akkusativ einen Vater eine Mutter ein Kind Eltern

Beispiel: Ein Kind hat einen Vater und eine Mutter.

  • einen Vater (Akkusativ maskulin)
  • eine Mutter (Akkusativ feminin)

Welche Endungen Bekommen die Nomen beim Deklinieren?

Die Nomen selbst bleiben bei der Deklination im Deutschen oft unverändert. Dennoch gibt es wichtige Endungen, die Nomen im Dativ, Akkusativ und/oder Genitiv erhalten.

Pluralendung im Dativ

Eine wichtige Regel betrifft den Plural im Dativ:

  • Regel: Nomen, die im Plural nicht auf -s oder -n enden, erhalten im Dativ Plural ein zusätzliches -n.
  • Beispiel: die Hände (Singular: die Hand) $\rightarrow$ mit den Händen. (Das den signalisiert den Dativ Plural, das -n am Nomen ist die obligatorische Nomenendung.)

Endungen im Genitiv

Die Genitiv-Endung ist die häufigste und wichtigste Endung, die Nomen im Singular erhalten.

  1. Standard-Regel (-s):
    • Maskuline und neutrale Nomen erhalten im Singular normalerweise die Genitiv-Endung -s.
    • Beispiel: des Vaters.
  2. Sonderform (-es):
    • Bei maskulinen und neutralen Nomen, die auf -s, -ß, -x, -z enden, wird zur besseren Aussprache -es verwendet.
    • Beispiel: der Einfluss $\rightarrow$ des Einflusses; das Netz $\rightarrow$ des Netzes.
    • Ausnahme (Verdopplung): Endet ein maskulines oder neutrales Nomen auf kurzen Vokal + s, wird das s verdoppelt und -es angehängt. (der Bus $\rightarrow$ des Busses.)
  3. Wahlweise Endungen (-es oder -s):
    • In folgenden Fällen kann die Endung -es oder -s verwendet werden, wobei -es oft förmlicher klingt:
      • Einsilbige Nomen: der Baum $\rightarrow$ des Baum(e)s; das Jahr $\rightarrow$ des Jahr(e)s.
      • Nomen mit mehreren Konsonanten am Wortende: das Geschenk $\rightarrow$ des Geschenk(e)s.
  4. Genitiv bei Eigennamen:
    • Bei Eigennamen bildet man den Genitiv mit -s.
    • Beispiel: Mozarts Opern.
    • Apostroph-Regel: Endet der Eigenname auf -s, -ß, -x oder -z, schreiben wir im Genitiv nur einen Apostroph.
    • Beispiel: Strauss’ Opern.

Endungen im Genitiv, Dativ und Akkusativ (n-Deklination)

Die n-Deklination ist eine besondere Gruppe maskuliner Nomen, die in allen Fällen (außer Nominativ Singular) die Endung -n oder -en erhalten.

  • Regel: Viele maskuline Nomen, die den Plural mit -n oder -en bilden, bekommen diese Endung auch im Singular Genitiv, Dativ und Akkusativ.
  • Beispiel: Ich habe dem Pianisten zugehört.
    • Nominativ Singular: der Pianist
    • Dativ Singular: dem Pianisten.
  • Wichtige n-Deklination Nomen sind: Nationalitäten (der Pole), Berufe/Rollen (der Kunde), Tiere (der Löwe), und bestimmte andere Nomen (der Mensch).

Substantivierte Adjektive

Aus Adjektiven abgeleitete Nomen (substantivierte Adjektive) behalten auch als Nomen die Adjektiv-Endung bei. Diese Endung richtet sich nach dem vorangestellten Artikel und dem Kasus.

  • Beispiel: erwachsen $\rightarrow$ der/die Erwachsene, die Erwachsenen.
    • (Der Erwachsene hilft dem Kleinen.)

Übungsbeispiel zur Deklination Nomen und Artikel

Um die Deklination Nomen zu verinnerlichen, ist es entscheidend, sowohl die Artikel-Endungen als auch die Nomen-Endungen zu beachten.

Satz Nomen/Artikel Genus Kasus Deklination
Die Katze spielt mit einem Ball. einem Ball Maskulinum Dativ einem (Dativ m.) + Ball (unverändert)
Das ist die Farbe des Himmels. des Himmels Maskulinum Genitiv des (Genitiv m.) + Himmel + s
Er sieht den Mann. den Mann Maskulinum Akkusativ den (Akkusativ m.) + Mann (unverändert)
Sie erzählt den Kindern eine Geschichte. den Kindern Plural Dativ den (Dativ Pl.) + Kindern (n-Endung)

Die Deklination Nomen und Artikel mag komplex erscheinen, aber die Regeln sind konsistent. Die Unterscheidung von Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ ist der erste Schritt zur Beherrschung dieser grammatischen Struktur.

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Hoffmann David
Hoffmann David
Ich bin David Hoffmann, Experte für Online-Deutschlernen sowie Berufs- und Auslandsorientierung. Mit langjähriger Erfahrung begleite ich Lernende dabei, ihre Deutschkenntnisse gezielt zu verbessern, die passenden Lern-Apps auszuwählen und berufliche wie...