Japanisch lernen App: 11 starke Tools im ehrlichen Check

Japanisch fasziniert viele: Anime, J-Pop, Samurai, Hightech – und eine Sprache, die ganz anders funktioniert als Deutsch. Gleichzeitig schrecken viele vor den drei Schriftsystemen und der Grammatik zurück. Genau hier setzt eine gute japanisch lernen App an: Sie hilft dir, Schritt für Schritt in diese Welt hineinzuwachsen, ohne gleich mit dicken Lehrbüchern zu starten.

In diesem Beitrag lernst du die Besonderheiten der Sprache kennen, erfährst, warum sich die Mühe lohnt und bekommst einen ausführlichen Überblick über 11 beliebte Apps – von Vokabeltrainern bis zu Plattformen mit Live-Lehrkraft. So findest du genau die japanisch lernen App, die zu deinem Lernstil, deinem Budget und deinem Ziel passt.

Warum Japanisch lernen – und warum mit einer App?

Japanisch ist mehr als nur eine exotische Fremdsprache. Wer sich dafür entscheidet, öffnet sich gleich mehrere Türen:

Du verstehst Anime, Manga, Songs und Filme im Original, kannst Reisen nach Japan viel intensiver erleben und bekommst Zugang zu einer der spannendsten Wirtschafts­nationen der Welt. Viele Lernende berichten auch, dass Japanisch ihnen ein neues Gefühl für Sprache allgemein gibt, weil Struktur, Höflichkeitsstufen und Schrift so anders sind als im Deutschen.

Eine japanisch lernen App verstärkt diese Vorteile:

  • Du lernst ortsunabhängig auf dem Handy statt an festen Kurszeiten.
  • Du kannst kleine Lernhäppchen in deinen Alltag packen.
  • Du kombinierst hören, sehen, lesen und sprechen sinnvoll.
  • Du kontrollierst selbst Tempo und Schwerpunkte.

Gerade bei einer Sprache mit eigenem Schriftsystem ist diese Flexibilität Gold wert. Du kannst Hiragana üben, während du auf die Bahn wartest, oder eine kurze Dialoglektion starten, bevor der Tag losgeht.

Kurzer Überblick: Wie funktioniert Japanisch eigentlich?

Bevor du eine japanisch lernen App auswählst, lohnt ein Blick auf die Struktur der Sprache – denn gute Apps bilden diese Besonderheiten ab.

Schriftsysteme

Japanisch nutzt vier Schriften:

  • Hiragana: Silbenschrift für Grammatik, viele japanische Wörter, Endungen.
  • Katakana: Silbenschrift für Fremdwörter und Lautmalerei.
  • Kanji: Übernommene chinesische Schriftzeichen mit eigener Lesung.
  • Rōmaji: Umschrift in lateinischen Buchstaben, meist als Stütze im Anfängerbereich.

Seriöse Apps helfen dir zuerst Hiragana und Katakana sicher zu beherrschen und führen dich dann sanft an Kanji heran. Eine japanisch lernen App, die nur mit Rōmaji arbeitet, ist höchstens ein Einstieg, aber keine langfristige Lösung.

Grammatik und Aussprache

Japanisch ist agglutinierend: Grammatik hängt man an die Wortstämme. Verben verändern sich, Nomen bleiben unverändert. Es gibt:

  • kein grammatisches Geschlecht,
  • keine Artikel,
  • keine Pluralendung wie im Deutschen – „neko“ kann „Katze“ oder „Katzen“ bedeuten,
  • im Kern nur zwei Zeitformen: Gegenwart/Zukunft und Vergangenheit.

Die Satzstellung ist meist Subjekt–Objekt–Verb, das Verb steht am Schluss. Partikeln wie „は (wa)“ oder „を (o)“ markieren die Satzglieder. Gute Apps erklären diese Partikeln früh, weil sie entscheidend sind, um Sätze zu verstehen.

Phonetisch ist Japanisch relativ klar: wenige Laute, wenig Konsonantenhäufungen, Betonung eher flach. Eine japanisch lernen App mit sauberer Sprachausgabe und Aussprachetraining ist deshalb ein großer Pluspunkt – du kannst sehr früh gut klingen.

Was macht eine gute Japanisch lernen App aus?

Bevor wir in die einzelnen Tools einsteigen, hier die wichtigsten Kriterien, auf die du achten solltest, wenn du eine japanisch lernen App auswählst:

  1. Klares Konzept: Arbeitet die App hauptsächlich mit Vokabeln, mit Dialogen, mit echten Texten oder mit Live-Unterricht? Je klarer das Konzept, desto einfacher ist es, zu entscheiden, ob das zu deinem Ziel passt.
  2. Schriftunterstützung: Lernst du wirklich Hiragana, Katakana und später Kanji – oder nur Rōmaji? Eine nachhaltig gute japanisch lernen App führt dich Schritt für Schritt in die echte Schrift.
  3. Aussprache und Audio: Muttersprachliche Sprecher, viele Hörbeispiele und idealerweise Spracherkennung helfen dir, dein Japanisch hörbar zu verbessern.
  4. Struktur und Progression: Sind die Lektionen logisch aufgebaut? Kommst du von absoluten Grundlagen bis zu einfachen Gesprächen, ohne das Gefühl zu haben, ständig Lücken zu haben?
  5. Motivation und Alltagstauglichkeit: Kurze Einheiten, tägliche Ziele, Erinnerungen und spielerische Elemente halten dich dran. Eine japanisch lernen App wirkt nur, wenn du sie regelmäßig öffnest.

  6. Preis und Leistung: Manche Apps arbeiten mit einmaligen Gebühren, andere mit Monatsabo. Wichtig ist, wie viel Inhalt du wirklich bekommst – gerade, wenn du länger Japanisch lernen willst.

Mit diesen Punkten im Hinterkopf schauen wir uns jetzt 11 bekannte Apps an und welche Rolle sie beim Japanischlernen spielen können.

11 Apps im Vergleich: Welche Japanisch lernen App passt zu dir?

Mondly – der vielseitige Allrounder

Mondly bietet Kurse in über 40 Sprachen, Japanisch inklusive. Die App setzt auf kurze, thematische Lektionen zu Alltagssituationen: Begrüßung, Familie, Reisen, Essen, Arbeit. Dialoge mit Muttersprachlern, interaktive Übungen und ein Konversationstrainer stehen im Mittelpunkt.

Als japanisch lernen App ist Mondly besonders dann spannend, wenn du schnell in echte Sätze kommen willst. Du baust Wortschatz auf, hörst die Sprache ständig und kannst mit der Spracherkennung deine Aussprache prüfen. Hiragana, Katakana und erste Kanji werden integriert, auch wenn der Fokus eher auf praktischer Kommunikation als auf Tiefen­grammatik liegt.

Praktisch sind die vielen kurzen Übungen, tägliche Aufgaben und Tests, mit denen du deine Lernroutine aufbauen kannst. Wer Lust auf Technikspielereien hat, kann mit AR und VR noch tiefer eintauchen.

Drops – konzentrierter Vokabelschub

Drops spezialisiert sich auf Vokabeltraining in Mini-Sessions. Die Idee: maximal fünf Minuten pro Tag, dafür sehr fokussiert und mit starker visueller Unterstützung. Du tippst, ziehst, kombinierst, hörst – alles rund um einzelne Wörter und kurze Phrasen.

Als japanisch lernen App ist Drops ideal, um deinen Wortschatz zu vergrößern, vor allem, wenn du schon Grundlagen hast oder parallel mit einem Grammatik- oder Dialogkurs arbeitest. Du lernst viele Alltagsbegriffe, siehst die Schriftzeichen und verankerst sie mit Bildern.

Wer eine App sucht, die komplette Grammatik erklärt oder lange Sätze trainiert, ist hier weniger gut aufgehoben. Als Ergänzung für unterwegs funktioniert Drops aber ausgezeichnet.

FunEasyLearn – spielerisch viele Wörter

FunEasyLearn kombiniert handgezeichnete Illustrationen, Audio von Muttersprachlern und Lernspiele. Du kannst Tausende japanische Wörter und Redewendungen aufbauen und in Kategorien wie Reisen, Beruf oder Alltag einordnen.

Diese japanisch lernen App eignet sich besonders, wenn du gern spielerisch lernst und dich schnell in großen Wortschatzblöcken bewegen möchtest. Die App deckt viele Situationen ab, von einfachen Ausdrücken für Einsteiger bis zu komplexeren Begriffen.

Grammatik, Satzbau und längere Konversationen stehen nicht im Zentrum, dafür der Aufbau einer soliden Basis an Wörtern. In Kombination mit einem anderen Kurs kannst du dir damit ein sehr breites Vokabelfundament schaffen.

Memrise – Vokabeln mit Video und Eselsbrücken

Memrise ist bekannt für benutzer­generierte Kurse und kreative Eselsbrücken. Du lernst Vokabeln oft mit kurzen Clips von Muttersprachlern, wiederholst sie in verschiedenen Aufgaben und bekommst Merkhilfen, die andere Nutzer entwickelt haben.

Als japanisch lernen App hat Memrise den Vorteil, dass du viele echte Alltagssätze siehst und hörst. Einige Kurse konzentrieren sich auf Höflichkeitsformen, andere auf Reisen oder JLPT-Vorbereitung. Durch „Spaced Repetition“ tauchen Wörter genau dann wieder auf, wenn du sie fast vergessen hättest.

Die Qualität der Inhalte schwankt je nach Kurs, und die Grammatik wird nicht immer systematisch erklärt. Wenn du aber gern über viel Input lernst und mit Humor besser Vokabeln behältst, kann Memrise für Japanisch sehr motivierend sein.

Busuu – Struktur und Community in einer App

Busuu bietet strukturierte Kurse in mehreren Sprachen und verbindet diese mit einer Lerncommunity. Du arbeitest dich Lektion für Lektion durch Themen wie Begrüßung, Alltag, Reise oder Beruf und kannst Übungen von Muttersprachlern korrigieren lassen.

Als japanisch lernen App punktet Busuu mit klaren Lernwegen und kurzen Aufgaben, die alle Fertigkeiten abdecken: hören, lesen, schreiben, sprechen. Du bekommst Erklärungen zu Grammatikpunkten und kannst dir Ziele setzen, etwa: „so viele Minuten pro Tag“ oder „bis Datum X das nächste Level erreichen“.

Interessant ist die Möglichkeit, Sprachaufnahmen hochzuladen und Feedback zur Aussprache zu bekommen. Wer Japanisch mit einem strukturierten Kurs plus Community-Element lernen möchte, findet hier ein rundes Paket.

HelloTalk – lernen durch echte Gespräche

HelloTalk ist weniger Kurs, mehr Plattform. Die App bringt dich mit Muttersprachlern zusammen, mit denen du chatten, Sprachnachrichten austauschen oder telefonieren kannst. Korrektur­funktionen, Übersetzungstools und öffentliche Sprachräume helfen beim Einstieg.

Als japanisch lernen App ist HelloTalk perfekt, wenn du schon ein wenig Basiswissen hast und jetzt ins echte Gespräch willst. Du lernst Redewendungen, Umgangssprache und Kultur direkt von Japanerinnen und Japanern – oft viel natürlicher als im Lehrbuch.

Für komplette Einsteiger ist die App allein zu wenig, weil systematischer Aufbau fehlt. In Kombination mit einem Kurs kannst du hier aber genau das üben, was vielen Angst macht: spontan Japanisch sprechen.

Duolingo – spielerischer Starter

Duolingo ist vielen bekannt: Lektionen in Form kurzer Spiele, Punkte, Streaks, Level. Auch Japanisch wird angeboten; aktuell läuft der Kurs von Englisch aus, viele deutsche Lernende nutzen ihn trotzdem.

Als japanisch lernen App kann Duolingo ein leichter Einstieg sein. Du lernst Hiragana, erste Wörter und einfache Sätze, sammelst XP und bleibst durch die Gamification meist gut dran. Für ein Gefühl für die Schrift ist das hilfreich.

Die Grenzen zeigen sich, sobald du tiefer einsteigen willst: Grammatik wird wenig erklärt, Sätze sind teilweise künstlich, und für komplexere Themen brauchst du zusätzliche Quellen. Für den Anfang und zum Dranbleiben ist Duolingo aber ein solider, kostenloser Begleiter.

Nemo – Fokus auf wichtige Phrasen

Nemo ist eine App-Reihe, die für viele Sprachen existiert. Im Japanisch-Kurs stehen zentrale Wörter und Phrasen im Mittelpunkt, die du im Alltag oder auf Reisen sofort nutzen kannst. Audio, Wiederholungsfunktionen und personalisierte Wortlisten bilden das Herzstück.

Als japanisch lernen App eignet sich Nemo vor allem dann, wenn du schnell einen Grundwortschatz für den Urlaub oder einfache Gespräche brauchst. Du entscheidest, welche Ausdrücke wichtig sind, und wiederholst sie so oft, bis sie sitzen.

Für eine systematische Auseinandersetzung mit Schrift und Grammatik reicht Nemo allein nicht aus. Als Ergänzung zu einem Kurs oder als „Notfall-App“ für die nächste Japanreise ist sie aber praktisch.

Rosetta Stone – reines Eintauchen in die Sprache

Rosetta Stone setzt auf Immersion: kein Deutsch, kein Englisch, sondern nur Bilder, japanische Wörter und Sätze. Du sollst die Bedeutungen aus dem Kontext erschließen, ähnlich wie ein Kind seine Muttersprache lernt.

Diese Herangehensweise macht Rosetta Stone zu einer besonderen japanisch lernen App. Du hörst sehr viel korrekte Aussprache, sprichst nach und verknüpfst Begriffe mit Bildern statt mit Übersetzungen. Das fördert ein direktes Sprachgefühl.

Der Ansatz ist intensiv und nicht für alle passend. Wer gern Grammatik in Tabellen sieht oder genaue Erklärungen liest, kann sich verloren fühlen. Die Preise liegen eher im oberen Bereich. Wenn du aber bereit bist, dich wirklich tief auf Japanisch einzulassen, kann Rosetta Stone eine spannende ergänzende Erfahrung sein.

Preply – persönliche Lehrkraft online

Preply ist keine klassische japanisch lernen App, sondern eine Plattform, auf der du private Lehrkräfte findest. Du filterst nach Preis, Herkunft, Bewertungen, buchst Stunden und lernst dann über Videocall.

Der größte Vorteil: Deine Lehrkraft passt Inhalte und Tempo exakt an dich an. Du kannst gezielt für JLPT, für Business-Japanisch, für Reisen oder für Anime-Verstehen üben. Hausaufgaben, Feedback, Aussprachetraining – alles individuell.

Für Einsteiger wie Fortgeschrittene ist das oft der schnellste Weg, Blockaden zu lösen. Die App selbst dient eher als Organisationstool; den eigentlichen Lernwert schaffen die Tutorinnen und Tutoren. Ideal, wenn du schon mit einer Japanisch lernen App gearbeitet hast und jetzt einen menschlichen Gegenpart suchst.

LingQ – Lernen mit echten Texten und Audio

LingQ ist auf Input spezialisiert: Du liest und hörst echte Texte, markierst unbekannte Wörter, baust Wortlisten auf und wiederholst sie später. Inhalte reichen von kurzen Dialogen bis zu Podcasts und Artikeln.

Als japanisch lernen App ist LingQ vor allem für Lernende interessant, die bereits Hiragana und Katakana beherrschen und jetzt viel echtes Material konsumieren möchten. Du siehst Kanji im Kontext, hörst natürliche Sprache und kannst genau nachvollziehen, wie viele neue Wörter du zu jedem Text gelernt hast.

Anfänger können mit den einfachsten Lektionen starten, Fortgeschrittene importieren eigene Inhalte. Grammatikregeln werden weniger explizit erklärt, vielmehr lernst du durch Wiederholung und Mustererkennung. Wer gern liest und hört, findet hier eine sehr mächtige Umgebung.

Welche Japanisch lernen App ist die richtige für dich?

Es gibt nicht die eine perfekte japanisch lernen App für alle. Die beste Wahl hängt immer von deinem Ziel, deinem Budget und deiner Lernweise ab. Ein paar typische Kombinationen:

  • Du bist kompletter Anfänger und willst strukturiert starten: Mondly oder Busuu plus eine Schrift-App oder ein Heft für Hiragana/Katakana.
  • Du hast schon Grundlagen und willst deinen Wortschatz ausbauen: FunEasyLearn oder Drops in Kombination mit Memrise.
  • Du willst vor allem sprechen können und mit echten Menschen üben: HelloTalk und/oder Preply als Kern, ergänzt durch eine Grammatik-App.
  • Du liebst Input und willst lesen und hören: LingQ zusammen mit einer App, die dir bei Kanji hilft.

Viele Lernende nutzen zwei oder drei Tools parallel: eine japanisch lernen App für Struktur, eine für Vokabeln und eine für Kommunikation. Wichtig ist am Ende weniger, welche App es genau ist, sondern dass du sie regelmäßig nutzt.

Fazit

Japanisch wirkt auf den ersten Blick wie ein riesiger Berg: neue Schrift, andere Höflichkeit, völlig andere Satzstruktur. Eine gut gewählte japanisch lernen App macht aus diesem Berg viele kleine Etappen. Du lernst im eigenen Tempo, hast ständig Audio am Ohr, siehst die Schriftzeichen immer wieder und bekommst im besten Fall sogar Feedback von Muttersprachlern.

Ob du dich für Mondly als Allrounder, LingQ für viel Input, HelloTalk für echte Gespräche oder Preply mit persönlicher Lehrkraft entscheidest – wichtig ist, dass die App zu dir passt, sich gut anfühlt und dir Lust macht, dranzubleiben. Dann wird aus dem Traum, Japanisch zu sprechen, mit der Zeit ein ganz normaler Teil deines Alltags.

Mehr erfahren:

Aktie:

Hoffmann David
Hoffmann David
Ich bin David Hoffmann, Experte für Online-Deutschlernen sowie Berufs- und Auslandsorientierung. Mit langjähriger Erfahrung begleite ich Lernende dabei, ihre Deutschkenntnisse gezielt zu verbessern, die passenden Lern-Apps auszuwählen und berufliche wie...