Die Reflexivpronomen sind ein zentrales Element, um die deutsche Sprache präzise zu nutzen. Obwohl sie auf den ersten Blick kompliziert erscheinen mögen, dienen diese „rückbezüglichen Fürwörter“ dazu, eine klare grammatische Verbindung zwischen der Handlung und dem Handelnden im Satz herzustellen. Sie sind unerlässlich, wenn wir uns auf reflexive oder reziproke Verben beziehen.
Ein tiefes Verständnis der Reflexivpronomen und ihrer korrekten Deklination im Akkusativ und Dativ ist der Schlüssel zur Beherrschung dieser grammatischen Struktur. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die Verwendung und die Regeln der Reflexivpronomen in der deutschen Grammatik.
Was sind Reflexivpronomen?
Reflexivpronomen (rückbezügliches Fürwort) sind spezifische Pronomen in der deutschen Sprache, nämlich mich/mir, dich/dir, uns, euch, sich.
Ihre Hauptfunktion ist der Rückbezug auf das Subjekt des Satzes. Sie zeigen an, dass die vom Verb beschriebene Handlung auf das Subjekt selbst zurückwirkt.
Die Übersicht der Reflexivpronomen im Akkusativ und Dativ
Die Reflexivpronomen werden hauptsächlich im Akkusativ verwendet. Nur in bestimmten Fällen müssen sie in den Dativ gesetzt werden. Ein wichtiger Unterschied ist, dass sich die Pronomen lediglich in der 1. und 2. Person Singular voneinander unterscheiden.
| Personalpronomen | Akkusativ | Dativ |
| ich | mich | mir |
| du | dich | dir |
| er/sie/es | sich | sich |
| wir | uns | uns |
| ihr | euch | euch |
| sie/Sie | sich | sich |
Diese Tabelle verdeutlicht: In der 3. Person Singular und Plural sowie in der 1. und 2. Person Plural sind die Reflexivpronomen in beiden Kasus identisch (uns, euch, sich). Nur die erste und zweite Person Singular erfordern die Unterscheidung zwischen Akkusativ (mich, dich) und Dativ (mir, dir).
Wann verwendet man im Deutschen Reflexivpronomen?
Reflexivpronomen werden in der deutschen Grammatik in zwei Hauptkontexten verwendet: bei reflexiven Verben und bei reziproken Verben.
Verwendung bei reflexiven Verben
Reflexive Verben sind Verben, die per Definition ein Reflexivpronomen benötigen. Die Bedeutung dieser Verben ist „sich selbst“ oder „auf sich selbst bezogen“. Die Handlung des Verbs wirkt direkt auf das Subjekt zurück.
- Beispiel: Ich dusche mich. (Die Handlung des Duschens betrifft mich selbst.)
Die Kasuswahl: Akkusativ oder Dativ
Die Wahl des Kasus für das Reflexivpronomen bei reflexiven Verben ist einfach:
- Akkusativ: Das Reflexivpronomen steht im Akkusativ, wenn es das einzige Objekt im Satz ist.
- Beispiel: Ich wasche mich. (Das Subjekt ich wäscht sich selbst.)
- Dativ: Das Reflexivpronomen steht im Dativ, wenn das Verb zusätzlich ein Akkusativobjekt verlangt. Das Reflexivpronomen füllt in diesem Fall die Dativposition aus.
- Beispiel: Ich putze mir die Zähne. (Das Akkusativobjekt ist die Zähne. Das Dativpronomen mir zeigt, wessen Zähne geputzt werden.)
- Beispiel: Du ziehst dir einen Pullover an. (Das Akkusativobjekt ist einen Pullover. Das Dativpronomen dir zeigt, wem der Pullover angezogen wird.)
Diese Unterscheidung ist besonders wichtig, um die richtige Form in der 1. und 2. Person Singular (mich/mir und dich/dir) zu verwenden.

Verwendung bei reziproken Verben
Reziproke Verben verwenden die Reflexivpronomen mit der Bedeutung „einander“ oder „gegenseitig“. Da diese Verben immer eine gegenseitige Beziehung zwischen mindestens zwei Personen ausdrücken, können sie ausschließlich im Plural verwendet werden.
Beispiele für reziproke Verben:
- sich kennen
- sich sehen
- sich lieben
- sich streiten
- sich einigen
- Beispiel: Ich glaube, wir kennen uns. (Das bedeutet: Wir kennen einander.)
- Beispiel: Tom und Albert streiten sich. (Das bedeutet: Der eine streitet mit dem anderen.)
- Beispiel: Ihr liebt euch. (Das bedeutet: Ihr liebt einander.)
Bei den reziproken Verben stehen die Reflexivpronomen fast immer im Akkusativ, da diese Verben selten ein zusätzliches Akkusativobjekt benötigen.

Vertiefung und typische reflexive Verben
Um die Verwendung von Reflexivpronomen zu festigen, ist es hilfreich, sich einige der häufigsten reflexiven Verben zu merken. Bei diesen Verben ist das Reflexivpronomen immer obligatorisch.
| Verb | Bedeutung | Beispiel (Akkusativ) | Beispiel (Dativ) |
| sich freuen | Freude empfinden | Ich freue mich auf das Wochenende. | |
| sich ärgern | verärgert sein | Er ärgert sich über den Fehler. | |
| sich waschen | sich selbst reinigen | Sie wäscht sich schnell. | Sie wäscht sich die Hände. |
| sich anziehen | Kleidung anlegen | Wir ziehen uns warm an. | |
| sich beeilen | schnell handeln | Beeilt euch! | |
| sich vorbereiten | bereitmachen | Ich bereite mich auf die Prüfung vor. |
Die Reflexivpronomen sind damit ein essenzielles Mittel, um die direkte oder gegenseitige Beziehung zwischen der Handlung und den Satzteilnehmern auszudrücken. Die Kenntnis der Deklinationstabelle und die einfache Unterscheidung zwischen Akkusativ (wenn nur ein Objekt) und Dativ (wenn zusätzlich ein Akkusativobjekt existiert) erleichtern die korrekte Anwendung dieser Pronomen erheblich.
Mehr erfahren: