Nomen Beispiele: Definition, Geschlecht und Deklination in der deutschen Grammatik

Das Nomen (auch Substantiv oder Hauptwort genannt) ist eine der wichtigsten Wortarten in der deutschen Grammatik. Es bildet das Zentrum vieler Sätze und bestimmt maßgeblich, wie die umgebenden Satzglieder verändert werden müssen, um einen korrekten und sinnvollen Satz zu bilden. Um die deutsche Sprache zu beherrschen, ist es unerlässlich, die Nomen Beispiele und ihre spezifischen Merkmale genau zu kennen.

In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Nomen wissen müssen: wie man sie erkennt, wie sie dekliniert werden und wie aus ihnen komplexe zusammengesetzte Wörter entstehen.

Was sind Nomen? Nomen erkennen und definieren

Das Nomen ist eine Wortart, die dazu dient, Dinge zu benennen. Es bezeichnet Gegenstände, Pflanzen, Lebewesen, Eigennamen oder abstrakte Sachverhalte wie Gefühle und Zustände.

Merkmale zur Nomen-Erkennung

Im Gegensatz zu vielen anderen Sprachen werden Nomen in der deutschen Sprache großgeschrieben. Dies ist das auffälligste und wichtigste Erkennungsmerkmal.

Ein Nomen lässt sich anhand folgender Kriterien erkennen:

  1. Großschreibung: Das Nomen wird immer großgeschrieben (mit Ausnahme des Satzanfangs, wo die Großschreibung nicht eindeutig ist).
  2. Benennung: Es bezeichnet einen Gegenstand, eine Sache, eine Person, ein Lebewesen oder einen abstrakten Sachverhalt.
  3. Artikel: Ein Nomen wird fast immer von einem Artikel begleitet.

Nomen Beispiele zur Veranschaulichung

Kategorie Nomen Beispiele
Gegenstände der Stuhl, die Kommode, der Tisch, das Gebäude
Pflanzen der Baum, das Gras, die Blume
Lebewesen der Mensch, der Tiger, das Insekt, die Mücke
Abstrakte Sachverhalte die Trauer, die Freude, das Glück, die Angst
Eigennamen Olga, Paul, Berlin, der Alexanderplatz

Nomen und ihre Artikel (Genus)

Jedes Nomen im Deutschen hat ein grammatisches Geschlecht (Genus). Dieses wird durch den bestimmten Artikel angezeigt, der vor dem Nomen steht. Der Artikel wird oft als „Begleiter“ des Nomens bezeichnet.

  • Maskulin (männlich): der Schrank, der Fluss, der Mann
  • Feminin (weiblich): die Decke, die Bank, die Frau
  • Neutrum (sachlich): das Bild, das Licht, das Mädchen

Biologisches vs. Grammatisches Geschlecht

Es ist wichtig zu merken, dass das grammatische Geschlecht (Genus) nicht immer mit dem biologischen Geschlecht übereinstimmt.

  • Nomen Beispiel: das Mädchen (grammatisches Geschlecht: neutral; biologisches Geschlecht: weiblich)

Tipps zur Genusbestimmung

Da es keine allgemeingültige Regel zur Bestimmung des grammatischen Geschlechts gibt, müssen die Nomen mitsamt ihrem Artikel auswendig gelernt werden. Allerdings helfen bestimmte Endungen und Wortgruppen bei der Orientierung:

Endung/Wortgruppe Genus Nomen Beispiele
-keit, -heit, -ung, -in Feminin die Freiheit, die Endung, die Sympathie, die Schülerin
-ling, -ismus, -er, -ent Maskulin der Neuling, der Realismus, der Arbeiter, der Student
-chen, -lein, -nis, -tum Neutrum das Mädchen, das Fräulein, das Verständnis, das Reichtum
Wortgruppe (M, F, N) M: Tage, Monate, Jahreszeiten; F: Obst (die Birne), Blumen; N: Metalle

Nomen deklinieren: Kasus und Numerus

Nomen werden im Deutschen dekliniert, das heißt, sie werden nach Genus (Geschlecht), Numerus (Anzahl, Singular/Plural) und Kasus (Fall) verändert. Meistens verändert sich der Artikel, manchmal aber auch das Nomen selbst.

Deklination im Singular

Die Nomen verändern sich im Singular je nach Kasus. Besonders deutlich sind die Veränderungen beim maskulinen und neutralen Nomen im Genitiv.

Kasus Feminin (die Frau) Maskulin (der Mensch) Neutrum (das Kind)
Nominativ die Frau der Mensch das Kind
Akkusativ die Frau den Menschen das Kind
Genitiv der Frau des Menschen des Kindes
Dativ der Frau dem Menschen dem Kind

Deklination im Plural

Im Plural haben alle Nomen den bestimmten Artikel die (Nom./Akk.) und die Endung -n im Dativ Plural des Artikels (denen). Die Pluralform des Nomens selbst bleibt meist über die Kasus hinweg gleich, außer im Dativ, wo oft ein -n hinzugefügt wird.

Kasus Feminin (die Frauen) Maskulin (die Menschen) Neutrum (die Kinder)
Nominativ die Frauen die Menschen die Kinder
Akkusativ die Frauen die Menschen die Kinder
Genitiv der Frauen der Menschen der Kinder
Dativ den Frauen den Menschen den Kindern

Substantivierungen: Nomen aus anderen Wortarten

Eine Besonderheit der deutschen Sprache ist die Möglichkeit, Substantivierungen (auch Nominalisierungen genannt) zu bilden. Dies geschieht, wenn andere Wortarten (Verben, Adjektive, Pronomen etc.) wie ein Nomen verwendet werden.

Substantivierungen werden immer großgeschrieben und erhalten einen Artikel.

  • Verb → Nomen: schreiben (Verb) → Das Schreiben (Substantivierung) fällt mir leicht.
  • Adjektiv → Nomen: schön (Adjektiv) → Das Schöne an einem Urlaub…
  • Zahlwort → Nomen: zwei (Zahlwort) → Ich hatte eine Zwei in Englisch.
  • Präposition → Nomen: auf und ab (Präposition) → Das ständige Auf und Ab der Wellen…
  • Konjunktion → Nomen: wenn und aber (Konjunktion) → Das musst du ohne Wenn und Aber erledigen.

Zusammengesetzte Nomen: Eine einfache Artikel-Regel

Viele Nomen im Deutschen werden aus zwei oder mehr Wörtern gebildet. Diese zusammengesetzten Nomen (Komposita) sind ein charakteristisches Merkmal der Sprache.

  • Staub (Nomen) + Sauger (Nomen) = der Staubsauger
  • Tür (Nomen) + Schloss (Nomen) = das Türschloss
  • Essen (Nomen) + Bereich (Nomen) = der Essensbereich

Artikelregel für Zusammengesetzte Nomen

Die Artikel-Regel für zusammengesetzte Nomen ist sehr einfach: Das zusammengesetzte Nomen erhält immer den Artikel des letzten Wortes (des Grundworts).

  • die Tür + das Schloss = das Türschloss (Artikel von das Schloss)
  • das Essen + der Bereich = der Essensbereich (Artikel von der Bereich)
  • der Fuß + der Ball + das Feld = das Fußballfeld (Artikel von das Feld)

Zusammensetzung mit anderen Wortarten

Zusammengesetzte Nomen können auch aus einer Kombination von Nomen mit anderen Wortarten gebildet werden:

Kombination Nomen Beispiele
Verb + Nomen braten + die Nudeln = die Bratnudeln
Adjektiv + Nomen groß + die Stadt = die Großstadt
Präposition + Nomen vor + die Stadt = die Vorstadt

Fugenzeichen

Manchmal müssen bei der Zusammensetzung von Nomen Fugenzeichen (Verbindungshilfen) eingefügt werden, um die Aussprache zu erleichtern. Dies sind meist die Buchstaben -e, -e(s), -e(n) oder -er.

  • die Geburt + der Tag = der Geburtstag
  • das Bild + der Rahmen = der Bilderrahmen
  • die Küche + die Hilfe = die Küchenhilfe

Nomen Übungen zur Festigung

Nachdem Sie nun die Definitionen und Nomen Beispiele kennen, ist es Zeit für eine praktische Anwendung.

Nomen erkennen – Übung

Aufgabe: Identifizieren Sie die Nomen im folgenden Satz:

MORGEN FAHRE ICH IN DEN URLAUB. DIESES JAHR BESUCHE ICH MEINE OMA IN BARCELONA. DORT WIRD ES SEHR WARM SEIN, DESHALB MÖCHTE ICH GERNE GANZ VIEL BADEN, FREUNDE TREFFEN UND MICH ENTSPANNEN. IN BARCELONA BLEIBE ICH DREI WOCHEN. ICH FREUE MICH AUF DIE ZEIT BEI MEINER OMA!

Lösung:

Morgen fahre ich in den Urlaub. Dieses Jahr besuche ich meine Oma in Barcelona. Dort wird es sehr warm sein, deshalb möchte ich gerne ganz viel baden, Freunde treffen und mich entspannen. In Barcelona bleibe ich drei Wochen. Ich freue mich auf die Zeit bei meiner Oma!

Zusammengesetzte Nomen – Übung

Aufgabe: Bilden Sie ein zusammengesetztes Nomen und bestimmen Sie den korrekten Artikel.

  1. das Haus + die Tür
  2. kratzen + der Baum
  3. scheinen + der Werfer

Lösung:

  1. das Haus + die Tür = die Haustür
  2. kratzen + der Baum = der Kratzbaum
  3. scheinen + der Werfer = der Scheinwerfer

Das Nomen ist der Anker der deutschen Sprache. Mit einem sicheren Verständnis seiner Merkmale, der Artikel und der Deklinationsregeln legen Sie den Grundstein für fließendes und grammatikalisch korrektes Deutsch.

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Ich bin David Hoffmann, Experte für Online-Deutschlernen sowie Berufs- und Auslandsorientierung. Mit langjähriger Erfahrung begleite ich Lernende dabei, ihre Deutschkenntnisse gezielt zu verbessern, die passenden Lern-Apps auszuwählen und berufliche wie...