Koreanisch ist inzwischen weit mehr als nur die Sprache Südkoreas und Nordkoreas. K-Pop, K-Drama, koreanische Filme und Games haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen gezielt nach einer koreanisch lernen app suchen, um die Sprache auf dem Smartphone oder Tablet zu lernen.
Doch welche Anwendung lohnt sich wirklich? Welche koreanisch lernen App hilft dir beim Einstieg in Hangul, Grammatik und Aussprache – und welche eignet sich eher als Ergänzung?
In diesem Artikel bekommst du einen ausführlichen Überblick über die koreanische Sprache, ihre Besonderheiten und die wichtigsten Apps, mit denen du Koreanisch Schritt für Schritt aufbauen kannst. Alle Apps wurden aus Nutzersicht betrachtet: Lernmethode, Inhalt, Preis, Stärken und Schwächen.
Ist Koreanisch schwer?
Ob Koreanisch als schwer empfunden wird, hängt stark von deiner Muttersprache und deinen bisherigen Fremdsprachen ab. Wer bisher nur germanische oder romanische Sprachen kennt, muss sich an einige neue Elemente gewöhnen:
- Laute, die im Deutschen nicht vorkommen
- Höflichkeitsstufen statt „Du/Sie“
- Verben, die am Satzende stehen
- zwei Zahlensysteme mit unterschiedlichen Einsatzbereichen
Für Lernende heißt das: Eine koreanisch lernen app sollte dir nicht nur Wörter präsentieren, sondern dich an diese ungewohnten Strukturen heranführen. Apps, die nur Vokabelkarten anzeigen, reichen auf Dauer nicht aus. Ideal ist eine Mischung aus Hangul-Training, Hörverstehen, Ausspracheübungen, Grammatik und echten Beispieldialogen.
Auswahlkriterien: Was eine gute koreanisch lernen App können sollte
Bei der Auswahl der besten Apps habe ich mich an mehreren Punkten orientiert, die für Lernende entscheidend sind:
- klare Struktur des Lernmaterials
- sinnvolle Progression vom Alphabet bis zu einfachen Dialogen
- Kombination aus Hören, Lesen, Schreiben und Sprechen
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- Bedienbarkeit und Motivation
Nicht jede koreanisch lernen app deckt alle Bereiche gleich gut ab. Manche eignen sich hervorragend für Wortschatz, andere für Aussprache oder Konversation. Deshalb lohnt es sich, zwei oder drei Apps zu kombinieren, statt nur auf eine einzige zu setzen.
Die 10 besten Apps zum Koreanischlernen im Überblick
Mondly – Schnell, spielerisch und vokabelorientiert lernen
Mondly ist eine der beliebtesten koreanisch lernen apps für Anfänger, da der Lernansatz einfach, klar strukturiert und völlig stressfrei ist. Jeden Tag erhält man kurze Lektionen zu alltäglichen Situationen wie Begrüßungen, Reisen, Bestellungen, Einkaufen oder Bürokommunikation. Die größte Stärke von Mondly ist der enorme Wortschatz: Tausende Wörter und Redewendungen werden thematisch sortiert, sodass man sie leicht behalten und anwenden kann. Die App verfügt über eine Spracherkennungsfunktion, um die Aussprache zu überprüfen, was das Gefühl vermittelt, direkt zu sprechen. Auch wenn die Grammatik nicht ausführlich erklärt wird, gewöhnt man sich durch Wiederholung an Satzstrukturen. Mondly eignet sich ideal für Anfänger oder für Lernende, die eine leichte, theoriefreie Methode bevorzugen.
HelloTalk – Von Anfang an mit Koreanern kommunizieren
HelloTalk ist keine klassische Lernapp mit Lehrplan, sondern eine globale Sprachtausch-Plattform, auf der man mit Muttersprachlern aus Korea per Textnachricht, Voice, Anruf oder Videochat kommunizieren kann. Über verschiedene Filter wie Geschlecht, Alter, Interessen oder Lernsprachen findet man passende Lernpartner. Die größte Stärke von HelloTalk liegt im realen Austausch: Muttersprachler korrigieren Sätze, verbessern die Aussprache und zeigen natürliche Ausdrucksweisen. Der Bereich „Moments“ funktioniert wie ein kleines soziales Netzwerk, in dem man Beiträge posten, Fragen zur koreanischen Kultur stellen und Feedback aus der Community erhalten kann. HelloTalk ist äußerst nützlich für alle, die echte Kommunikation üben und andere koreanisch lernen apps ergänzen möchten.
Duolingo – Koreanisch lernen mit Gamification
Duolingo ist bekannt für seinen spielerischen Lernstil: Jede Lektion ist eine kleine Aufgabe, für die man Punkte erhält, Streaks aufrechterhält und Level aufsteigt. Das motiviert besonders Lernende, die leicht den Antrieb verlieren oder eine entspannte Methode bevorzugen. Der Koreanisch-Kurs konzentriert sich auf kurze Sätze, Basisvokabeln und einfache Satzstrukturen. Nachteile sind die wenig tiefgehende Grammatik und manche Beispiele, die etwas ungewöhnlich wirken können. Trotzdem ist Duolingo eine großartige Wahl für Anfänger oder für alle, die tägliche Lerngewohnheiten aufbauen möchten.
Mango Languages – Lernen durch reale Dialoge
Mango Languages basiert vollständig auf authentischen Dialogen. Jede Lektion beginnt mit einem kurzen koreanischen Gespräch, das anschließend Satz für Satz analysiert wird. Diese Methode ähnelt dem natürlichen Sprachenlernen im Alltag – man startet mit einer konkreten Situation und leitet die Regeln daraus ab. Mango bietet nicht viele fortgeschrittene Themen, aber die Bereiche Aussprache und Dialogpraxis sind hervorragend. Ideal für Lernende, die auditiv geprägt sind und Koreanisch im Alltag anwenden möchten.
Memrise – Lebendiger Wortschatz mit Videos von Muttersprachlern
Memrise zeichnet sich durch eine große Sammlung von Videos aus, in denen koreanische Muttersprachler Wörter und Sätze in realen Situationen sprechen. Dadurch bekommt man ein authentisches Gefühl für Intonation und Sprechtempo. Die App nutzt die Methode der verteilten Wiederholung (SRS), um Vokabeln langfristig zu verankern. Viele Kurse stammen von Nutzern, doch die offiziellen Memrise-Kurse sind strukturiert und logisch aufgebaut. Obwohl Memrise kaum Grammatik vermittelt, ist es die Top-App für alle, die ihren Wortschatz durch echten Sprachkontakt erweitern möchten.
Rosetta Stone – Intuitives Lernen ohne Übersetzung
Rosetta Stone ist weltweit bekannt für sein „immersive learning“ – Lernen ohne Übersetzungen, nur durch Bilder, Audio und Situationen. Das fördert eine natürliche Sprachintuition, besonders hilfreich für Koreanisch, das ein sehr anderes Laut- und Grammatiksystem als Deutsch oder Vietnamesisch hat. Die App legt großen Wert auf Aussprache, Wiederholung und Kontext. Wer jedoch detaillierte Grammatikerklärungen sucht, könnte Schwierigkeiten haben. Für intuitiv lernende Personen ist Rosetta Stone jedoch eine der stärksten koreanisch lernen apps.
Drops – Bildbasierte App für schnelles Vokabellernen
Drops konzentriert sich vollständig auf kurze Vokabeleinheiten. Die Lektionen sind visuell ansprechend, mit vielen Illustrationen, und dauern nur wenige Minuten – perfekt für Menschen mit wenig Zeit. Jede Lerneinheit ist zeitlich begrenzt (meist 5 Minuten), sodass man spielerisch, aber regelmäßig lernt. Da Drops keine Grammatik und keine Kommunikation bietet, eignet es sich hauptsächlich als Ergänzungsapp, besonders in der Anfangsphase, um Grundwortschatz aufzubauen.
Dongsa – Das ultimative Tool für koreanische Verbkonjugationen
Dongsa ist die stärkste App zum Nachschlagen koreanischer Verbkonjugationen. Man gibt einfach ein Verb im Grundform ein und erhält alle Konjugationen: Höflichkeitsformen, formelle Formen, informelle Formen, Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft, Imperativ sowie Fragesätze. Da Verben das „Rückgrat“ der koreanischen Grammatik sind und zahlreiche Konjugationsregeln haben, ist Dongsa für Anfänger wie Fortgeschrittene unverzichtbar – besonders für Schreibtraining, Sprachpraxis oder TOPIK-Vorbereitung.
Learn Korean Phrases & Words – Basiswörter und Redewendungen für Anfänger
Diese App richtet sich an alle, die sofort kommunikationsfähige Sätze benötigen, z. B. vor einer Reise nach Korea oder beim Umzug dorthin. Der Inhalt umfasst die wichtigsten Redewendungen für Situationen wie Essen bestellen, nach dem Weg fragen, Notfälle, Einkaufen oder einfache Alltagskommunikation. Alle Sätze werden von Muttersprachlern eingesprochen. Man kann Favoriten speichern, offline hören und nachsprechen. Obwohl es keinen umfassenden Lernplan gibt, ist die App äußerst praktisch für schnelle Anwendung.
Mirinae – Grammatik- und Satzanalyse für Fortgeschrittene
Mirinae kombiniert Wörterbuch, Satzanalyse und ein tiefes Grammatiksystem. Gibt man einen beliebigen koreanischen Satz ein (aus Büchern, Musik, Filmen oder dem Internet), analysiert die App jedes Element: Verb, Partikel, Endungen, Grammatikformen – und erklärt ihre Funktionen. Mirinae zeigt auch ähnliche Strukturen und liefert weitere Beispiele. Damit ist sie die stärkste App für Lernende auf Mittel- und Oberstufe, die koreanische Sätze wirklich verstehen, korrekt schreiben und sich auf TOPIK II vorbereiten möchten.
Welche koreanisch lernen App passt zu dir?
Bei der Wahl der passenden Anwendung spielt dein Lerntyp eine große Rolle. Wenn du gern strukturiert vorgehst, sind Mondly, Mango oder die offiziellen Kurse von Memrise gute Kandidaten.
Wenn du vor allem sprechen möchtest, bieten dir Preply oder italki (beide als koreanisch lernen app nutzbar) live Unterricht mit Lehrkräften. Wer lieber spielerisch lernt, fühlt sich bei Duolingo oder Drops wohl.
Die beste Strategie ist oft eine Kombination: Eine App für Grammatik und Struktur, eine zweite für Wortschatz und eine dritte für echte Gespräche. So deckst du alle Bereiche ab, ohne dich zu langweilen.
Tipps, wie du deine koreanisch lernen App optimal nutzt
Egal, welche koreanisch lernen app du wählst, einige Grundregeln helfen dir, dranzubleiben:
- Lerne lieber täglich 15 Minuten als einmal pro Woche zwei Stunden.
- Wiederhole regelmäßig ältere Lektionen, statt immer nur Neues zu starten.
- Sprich laut mit, auch wenn es ungewohnt wirkt. Deine Aussprache dankt es dir.
- Kombiniere App-Lernen mit anderen Quellen: K-Drama, Musik, Podcasts, Lehrbücher.
- Setze dir klare Ziele: Hangul in zwei Wochen, Grunddialoge in drei Monaten usw.
Mit dieser Herangehensweise wird deine koreanisch lernen app zum konstanten Begleiter, der dich Schritt für Schritt näher an dein Ziel bringt: Koreanisch wirklich verstehen und selbstbewusst einsetzen zu können.
Fazit
Apps haben das Sprachenlernen verändert. Auch für Koreanisch stehen inzwischen zahlreiche Tools bereit, die dir den Einstieg erleichtern und dich über viele Lernstufen hinweg begleiten.
Ob du mit Mondly deinen Wortschatz aufbaust, mit HelloTalk echte Gespräche führst, mit Memrise Vokabeln festigst oder mit Mirinae Grammatik knackst – die passende koreanisch lernen app macht den Unterschied zwischen Frust und Fortschritt.
Am Ende entscheidet aber nicht nur die App, sondern auch deine Regelmäßigkeit und Motivation. Probiere ein bis zwei der genannten Apps aus, kombiniere sie klug und bleib dran. Dann wird Koreanisch Schritt für Schritt von einer fernen, exotischen Sprache zu einem Teil deines Alltags.
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