Demonstrativpronomen einfach erklärt: Klar und präzise nutzen

Wer im Deutschen klarer, präziser und natürlicher kommunizieren möchte, kommt an den demonstrativpronomen nicht vorbei. Diese kleinen, aber wirkungsvollen Sprachwerkzeuge helfen dabei, Dinge gezielt hervorzuheben, Missverständnisse zu vermeiden und Aussagen deutlich zu verstärken. In diesem Beitrag erfährst du kompakt und verständlich, wie du sie richtig einsetzt und dadurch deine Sprachkompetenz spürbar verbesserst.

Was sind Demonstrativpronomen?

Demonstrativpronomen gehören zu den wichtigsten Werkzeugen in der deutschen Grammatik. Sie helfen dabei, bestimmte Personen, Dinge oder Gedanken besonders klar hervorzuheben. Viele Deutschlernende empfinden sie zunächst als schwierig, doch mit ein wenig Übung werden sie zu einem echten Sprachvorteil.

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Was sind Demonstrativpronomen?

Bedeutung und Grundfunktion

Das Wort „Demonstrativpronomen“ kommt vom lateinischen demonstrare – „zeigen“. Genau das tun diese Pronomen:
Sie zeigen, welches Objekt, welche Person oder welche Situation ganz genau gemeint ist.

Beispiele:

  • Der da gehört mir.“
  • „Ich nehme dieses.“

Warum Demonstrativpronomen im Deutschen wichtig sind

In deutschen Sätzen gibt es oft mehrere mögliche Bezüge. Demonstrativpronomen helfen, Missverständnisse zu vermeiden, indem sie den Fokus klar setzen. Besonders im Gespräch erleichtern sie schnelles Verständnis — ein wichtiger Vorteil für Lernende.

Die wichtigsten Arten von Demonstrativpronomen

Demonstrativpronomen spielen im Deutschen eine zentrale Rolle, weil sie dabei helfen, bestimmte Personen, Gegenstände oder Sachverhalte klar hervorzuheben. Um sie sicher und korrekt zu verwenden, ist es wichtig, die verschiedenen Formen und ihre jeweiligen Funktionen zu kennen. Im Folgenden findest du eine leicht verständliche, detaillierte Übersicht der wichtigsten Arten.

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Die wichtigsten Arten von Demonstrativpronomen

Der-Formen (der, die, das)

Die Der-Formen gehören zu den am häufigsten verwendeten Demonstrativpronomen im Deutschen. Obwohl sie identisch aussehen wie die bestimmten Artikel, übernehmen sie in diesem Fall eine deutlich stärkere Zeigefunktion.

Beispiele:

  • Der da hinten gehört mir.“
  • Die ist wirklich schön.“
  • Das war eine großartige Idee.“

Wann benutzt man die Der-Formen?

  1. Zur Hervorhebung
    Wenn du etwas Bestimmtes besonders betonen möchtest:
    „Nimm die, nicht die andere.“
  2. Zur Verdeutlichung von Kontrasten
    Der ist teuer, aber der hier ist günstiger.“
  3. Als Ersatz für ein bereits genanntes Nomen
    Das ist besonders praktisch, um Wiederholungen zu vermeiden:
    „Ich habe zwei Stühle. Der ist neu, der andere alt.“

Diese Formen wirken neutral bis leicht formell, werden aber sowohl in Alltagssprache als auch in Schrifttexten regelmäßig genutzt.

Dieser-Formen

Die dieser-Formen (dieser, diese, dieses) drücken Nähe aus — entweder räumlich, zeitlich oder gedanklich. Sie sind vergleichbar mit dem englischen „this/these“.

Beispiele:

  • Dieses Buch musst du lesen.“
  • Dieser Moment war unvergesslich.“
  • Diese gefallen mir am besten.“

Typische Verwendungsfälle

  1. Räumliche Nähe
    Etwas befindet sich direkt beim Sprecher:
    Dieser Stuhl hier ist sehr bequem.“
  2. Zeitliche Nähe
    Ereignisse in der Gegenwart oder nahen Vergangenheit:
    Dieses Jahr war erfolgreich.“
  3. Mentale/kontextuelle Nähe
    Wenn etwas gerade im Gespräch erwähnt wurde:
    „Ich habe einen neuen Tipp. Dieser wird dein Lernen beschleunigen.“

„Dieser“ klingt etwas deutlicher und betonter als „der“ und wird oft in formellen Texten bevorzugt.

Jener-Formen

Die jener-Formen (jener, jene, jenes) wirken deutlich distanziert und werden im modernen Deutsch selten in der Alltagssprache verwendet. Sie entsprechen dem englischen „that/those“ im Sinne von etwas Entferntem oder Abgesetztem.

Beispiele:

  • Jenes Problem wurde schon früher erwähnt.“
  • „Zwischen diesen Optionen ist jene die schwierigste.“

Wann verwendet man “jener”?

  1. Räumliche Distanz
    Etwas ist weiter weg:
    Jenes Haus da hinten wurde renoviert.“
  2. Zeitliche Distanz
    Ereignisse in der Vergangenheit:
    „In jener Nacht regnete es stark.“
  3. Kontrastierende Aussagen
    Häufig in Literatur oder offiziellen Dokumenten:
    „Dieser Weg ist leicht, doch jener führt tiefer in den Wald.“

„Jener“ hat einen gehobenen, literarischen Klang und wird vor allem in schriftlicher, stilistisch anspruchsvoller Sprache genutzt.

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Die wichtigsten Arten von Demonstrativpronomen

Solcher-Formen

Die solcher-Formen (solcher, solche, solches) dienen dazu, eine Eigenschaft, Art oder Kategorie hervorzuheben. Sie können sowohl positiv als auch negativ verwendet werden.

Beispiele:

  • Solche Fehler solltest du vermeiden.“
  • „Ich liebe solche Abende.“
  • Solches Verhalten ist nicht akzeptabel.“

Wozu werden solcher-Formen genutzt?

  1. Generalisierung
    Solche Situationen passieren oft.“
  2. Bewertung
    Solche Leistungen verdienen Respekt.“
  3. Einordnung in Gruppen oder Kategorien
    Solche Menschen trifft man nicht jeden Tag.“

Sie sind flexibel einsetzbar und klingen neutral bis leicht wertend, abhängig vom Kontext.

Seltenere Formen wie „dergleichen“

Formen wie „dergleichen“, „derlei“ oder „derselbe“ gehören zu den selteneren oder formelleren Demonstrativa. Sie tauchen häufiger in Literatur, Berichten, wissenschaftlichen Texten oder gehobener Sprache auf.

Beispiele und Bedeutung

  • dergleichen → „so etwas“, „diese Art von Dingen“
    „Ich habe noch nie dergleichen gesehen.“
  • derlei → „solche Art“
    Derlei Probleme sind schwer zu lösen.“
  • derselbe/dieselbe/dasselbe → identische Sache
    „Wir haben denselben Gedanken gehabt.“

Warum kommen sie seltener vor?

Sie klingen formeller, manchmal sogar altmodisch. Dennoch sind sie wichtig zu kennen, da sie in Literatur, akademischen Texten und offiziellen Schreiben regelmäßig erscheinen — und sie zeigen hohe Sprachkompetenz.

Deklination der Demonstrativpronomen

Die richtige Deklination der Demonstrativpronomen ist entscheidend, um grammatisch korrekte Sätze zu bilden. Wie viele andere Wortarten im Deutschen passen sich auch Demonstrativpronomen an Kasus, Numerus und Genus an. Das macht sie flexibel, aber für Lernende manchmal herausfordernd. Mit den folgenden Tabellen und Beispielen bekommst du jedoch einen klaren Überblick.

Nominativ

Im Nominativ stehen Demonstrativpronomen, wenn sie das Subjekt des Satzes sind. Diese Form ist oft die einfachste, da sie in der Grundstellung häufig verwendet wird.

Tabelle: Nominativ

Genus Der-Form Dieser-Form Jener-Form Solcher-Form
Maskulin der dieser jener solcher
Feminin die diese jene solche
Neutrum das dieses jenes solches
Plural die diese jene solche

Beispiele

  • Der ist neu.“
  • Diese gefällt mir gut.“
  • Jenes wirkt interessanter.“
  • Solche sind schwer zu finden.“

Hier ersetzen die Demonstrativpronomen jeweils ein Nomen und zeigen klar darauf.

Akkusativ

Im Akkusativ treten häufig Formunterschiede auf, besonders im Maskulinum. Der Akkusativ wird genutzt, wenn das Pronomen das direkte Objekt darstellt.

Tabelle: Akkusativ

Genus Der-Form Dieser-Form Jener-Form Solcher-Form
Maskulin den diesen jenen solchen
Feminin die diese jene solche
Neutrum das dieses jenes solches
Plural die diese jene solche

Beispiele

  • „Ich sehe den da.“
  • „Kannst du diesen holen?“
  • „Wir wählen jene aus.“
  • „Ich möchte solches vermeiden.“

Der Akkusativ ist wichtig, weil viele Verben ein direktes Objekt verlangen und Lernende hier häufig Fehler machen.

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Deklination der Demonstrativpronomen

Dativ

Der Dativ verändert die Form der Demonstrativpronomen deutlicher als Nominativ oder Akkusativ. Er wird verwendet, wenn das Pronomen das indirekte Objekt ist.

Tabelle: Dativ

Genus Der-Form Dieser-Form Jener-Form Solcher-Form
Maskulin dem diesem jenem solchem
Feminin der dieser jener solcher
Neutrum dem diesem jenem solchem
Plural denen diesen jenen solchen

Beispiele

  • „Ich gebe dem den Vorzug.“
  • „Mit dieser arbeite ich gern.“
  • „Wir folgen jenem.“
  • „Bei solchen ist Vorsicht geboten.“

Besonders der Plural „denen“ ist typisch für Demonstrativpronomen und wird oft übersehen.

>>> Details anzeigen: Dativ Akkusativ verstehen – die wichtigsten Regeln auf einen Blick

Genitiv

Der Genitiv wird im modernen Deutsch seltener genutzt, ist aber in formeller Sprache weiterhin wichtig. Die Formen wirken teilweise etwas gehoben.

Tabelle: Genitiv

Genus Der-Form Dieser-Form Jener-Form Solcher-Form
Maskulin dessen dieses jenes solchen
Feminin deren dieser jener solcher
Neutrum dessen dieses jenes solchen
Plural deren dieser jener solcher

Beispiele

  • „Ich erinnere mich gut an dessen Bedeutung.“
  • „Die Lösung dieser ist komplex.“
  • „Der Verlauf jenes war unerwartet.“
  • „Die Folgen solcher sind schwer einzuschätzen.“

Die Genitivformen sind besonders häufig in wissenschaftlichen Texten, Fachartikeln oder Literatur.

Anwendung im Alltag

Demonstrativpronomen sind nicht nur ein theoretischer Grammatikbegriff – sie spielen im täglichen Sprachgebrauch eine wichtige Rolle. Ob beim Einkaufen, im Gespräch mit Freunden oder beim Schreiben eines Textes, sie helfen dabei, klar, präzise und natürlich zu kommunizieren. In diesem Abschnitt erfährst du, wie Demonstrativpronomen im Alltag verwendet werden, um Dinge hervorzuheben, Kontraste zu schaffen und unnötige Wortwiederholungen zu vermeiden.

Dinge hervorheben

Eine der wichtigsten Funktionen von Demonstrativpronomen besteht darin, bestimmte Personen, Gegenstände oder Ideen hervorzuheben. Sie lenken die Aufmerksamkeit gezielt auf ein Element, das der Sprecher betonen möchte.

Wann benutzt man sie zur Hervorhebung?

  1. Wenn etwas besonders wichtig ist
    Dieser Punkt ist entscheidend.“
  2. Wenn der Sprecher auf etwas zeigt oder deutet
    „Gib mir bitte das da.“
  3. Wenn klar gemacht werden soll, welches Objekt gemeint ist
    „Ich nehme diese, nicht die andere.“

Beispiele aus dem Alltag

  • Beim Einkaufen:
    „Ich möchte das Brot dort.“
  • In einem Gespräch:
    Diese Idee gefällt mir am besten.“
  • Beim Geben von Anweisungen:
    „Setz dich auf den hier.“

Durch solche Formulierungen entstehen Klarheit und Eindeutigkeit – ein entscheidender Vorteil im täglichen Sprachgebrauch.

Kontraste ausdrücken

Demonstrativpronomen eignen sich hervorragend, um Gegensätze, Unterschiede und Vergleiche auszudrücken. Deutsch bietet durch die verschiedenen Pronomenformen sehr feine Nuancen der Gegenüberstellung.

Wie drücken sie Kontraste aus?

  1. Zwischen zwei Objekten
    Dieser ist neu, aber der dort ist alt.“
  2. Zwischen zwei Meinungen oder Optionen
    „Ich finde dieses schön, aber jenes wirkt eleganter.“
  3. Zwischen Nähe und Distanz
    • Nähe: dieser/diese/dieses
    • Distanz: jener/jene/jenes

Alltägliche Beispiele

  • Bei Entscheidungen:
    Diese Lösung ist einfach, doch jene ist nachhaltiger.“
  • Im Gespräch über Personen oder Orte:
    Der ist freundlich, aber der da hinten eher zurückhaltend.“
  • Beim Präsentieren von Optionen:
    Dieses Angebot klingt gut, aber das wirkt besser.“

Kontraste zu setzen ist ein zentrales Element der Kommunikation – und Demonstrativpronomen ermöglichen dies präzise und elegant.

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Anwendung im Alltag

Nomen ersetzen

Ein weiterer großer Vorteil von Demonstrativpronomen ist, dass sie Nomen vollständig ersetzen können. Dadurch wird der Satz nicht nur kürzer, sondern auch flüssiger und stilistisch schöner.

Wann ersetzen Demonstrativpronomen ein Nomen?

  1. Wenn das Nomen bereits erwähnt wurde
    „Ich habe zwei Bücher. Dieses ist spannend, das weniger.“
  2. Wenn man Wiederholungen vermeiden möchte
    „Welches Kleid möchtest du? – Dieses.“
  3. Wenn der Kontext klar ist
    „Schau mal! Das ist beeindruckend.“

Praktische Beispiele aus Alltagssituationen

  • Beim Vergleichen:
    „Ich habe zwei Tassen. Diese ist sauber, die nicht.“
  • Beim Erzählen:
    „Ich habe gestern einen Film gesehen. Der war unglaublich gut.“
  • Beim Beschreiben:
    „Sieh dir die Bilder an. Das oben gefällt mir am besten.“

Durch das Ersetzen von Nomen entsteht nicht nur ein natürlicher Satzfluss, sondern auch eine stärkere Betonung auf das, worauf man zeigen möchte.

Demonstrativpronomen in gesprochener vs. geschriebener Sprache

Der Gebrauch von demonstrativpronomen unterscheidet sich deutlich zwischen gesprochener und geschriebener Sprache. Während im Alltag oft kurze, knappe Formen verwendet werden, greifen Schrifttexte häufiger zu präziseren oder formelleren Varianten. Wer diese Unterschiede versteht, kann in beiden Kommunikationsformen natürlicher, klarer und situationsgerechter sprechen oder schreiben.

Häufigkeit

Im alltäglichen Gespräch tauchen Demonstrativpronomen sehr häufig auf. Besonders die Der-Formen (der, die, das) und die dieser-Formen (dieser, diese, dieses) kommen ständig vor, da sie spontan und leicht verständlich sind.

Gebrauch in der gesprochenen Sprache

  1. Hohe Frequenz im Alltag
    Menschen nutzen gerne einfache Formen wie „das da“, „der hier“, „die dort“, um auf etwas zu zeigen.
  2. Sprachökonomie
    Kurze Sätze wie „Nimm das.“ oder „Gib mir den.“ sind schnell gebildet und verständlich.
  3. Körpersprache als Ergänzung
    Im Gespräch werden Demonstrativpronomen oft von Gestik begleitet, was die Bedeutung verstärkt.

Beispiele:

  • „Kannst du mir das geben?“
  • Der da schmeckt besser.“

Gebrauch in der geschriebenen Sprache

In schriftlichen Texten – besonders in formellen oder wissenschaftlichen – verändert sich die Häufigkeit und Art des Einsatzes:

  1. Bewussterer Einsatz
    Im Schreiben wird präziser gewählt, welche Form genutzt wird: dieser, jene, solche usw.
  2. Weniger Wiederholungen durch Pronomen
    Demonstrativpronomen ersetzen Nomen, um Texte stilistisch klarer zu machen.
  3. Seltener spontane Der-Formen
    Formulierungen wie „der da“ wirken im Schriftlichen unpassend oder umgangssprachlich.

Beispiel:

  • Diese Ergebnisse zeigen eine deutliche Verbesserung.“
  • „Auf Grundlage jener Daten wurde das Modell erweitert.“
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Demonstrativpronomen in gesprochener vs. geschriebener Sprache

Stilistische Unterschiede

Neben der Häufigkeit gibt es auch klare stilistische Unterschiede, die den Einsatz von Demonstrativpronomen je nach Kontext prägen.

Stil in der gesprochenen Sprache

  1. Locker und spontan
    Sprecher wählen häufig kurze Formen und nutzen sie zur schnellen Orientierung.
  2. Kontextabhängig und gestenbegleitet
    Ein Satz wie „Nimm den.“ ist nur mit Sichtkontakt eindeutig.
  3. Umgangssprachliche Formen
    Oft kommen Varianten wie „das da“, „der da hinten“ oder „die hier“ vor.

Stil in der geschriebenen Sprache

  1. Präziser und formeller
    Schrifttexte vermeiden umgangssprachliche Varianten und setzen auf klar strukturierte Formen wie „dieser“, „jener“ oder „solcher“.
  2. Stilistische Feinheiten
    Durch die Wahl der Pronomen kann der Ton des Textes beeinflusst werden:

    • dieser → neutral bis betont
    • jener → gehoben, literarisch
    • solcher → beschreibend oder bewertend
  3. Keine Körpersprache – daher klarere Formulierung nötig
    Im Text müssen Sätze präziser formuliert werden, da keine Gestik hilft.

Vergleich im Überblick

Aspekt Gesprochene Sprache Geschriebene Sprache
Häufigkeit Sehr hoch Mittel bis hoch
Typische Formen der, die, das, das da dieser, jene, solcher
Stil Locker, spontan Präzise, strukturiert
Unterstützung Gestik & Kontext Nur Text – daher klarere Formen
Wirkung Alltagssprachlich Formeller oder neutral

Diese Unterschiede zu kennen hilft enorm, um Demonstrativpronomen richtig und passend einzusetzen – egal ob im Alltag oder beim Schreiben formeller Texte.

Typische Fehler und wie man sie vermeidet

Beim Umgang mit demonstrativpronomen treten häufig Fehler auf, besonders bei Lernenden, die Schwierigkeiten mit Genus, Kasus oder Satzstruktur haben. Auch im fortgeschrittenen Sprachniveau schleichen sich manchmal Ungenauigkeiten ein – vor allem dann, wenn Sprecher versuchen, besonders präzise oder stilvoll zu formulieren. In diesem Abschnitt lernst du die drei häufigsten Fehlerarten kennen und erfährst, wie du sie gezielt vermeiden kannst.

Genusprobleme

Einer der größten Stolpersteine beim Gebrauch von Demonstrativpronomen ist das grammatische Geschlecht (Genus). Deutsch hat drei Genera – Maskulinum, Femininum und Neutrum – und Demonstrativpronomen müssen immer mit dem ersetzten Nomen übereinstimmen.

Warum passieren Genusfehler?

  1. Viele Lernende kennen das Genus eines Nomens nicht.
  2. Der-Formen sehen identisch aus wie Artikel – das verwirrt.
  3. Der Zusammenhang zwischen Genus und Kasus wird oft übersehen.

Beispiele für häufige Genusfehler

„Ich nehme dieses Tasche.“
✔️ „Ich nehme diese Tasche.“

Der Idee gefällt mir.“
✔️ Die Idee gefällt mir.“

Tipps zur Vermeidung

  • Merke dir das Genus immer mit dem Wort zusammen (z. B. die Idee, der Tisch, das Problem).
  • Verwende die Tabelle der Deklination regelmäßig zum Üben.
  • Lies Beispiele laut vor – viele falsche Formen klingen sofort „komisch“.

Je sicherer du im Genus bist, desto leichter fallen dir korrekte Demonstrativpronomen.

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Typische Fehler und wie man sie vermeidet

Wortstellungsfehler

Ein weiterer häufiger Fehler betrifft die Position von Demonstrativpronomen im Satz. Da sie ein Nomen ersetzen, funktionieren sie ähnlich wie Subjekt- oder Objektpronomen. Trotzdem setzen Lernende sie oft an unpassende Stellen.

Typische Satzstellungsprobleme

  1. Falsche Position im Mittelfeld
    „Ich habe gestern den gesehen.“
    ✔️ „Ich habe den gestern gesehen.“
  2. Demonstrativpronomen an der falschen Stelle im Hauptsatz
    „Den mag ich nicht diesen.“
    ✔️ Den mag ich nicht.“
  3. Unklare Betonung durch falsche Platzierung
    „Ich nehme diesen lieber.“ (unklar ohne Kontext)
    ✔️ „Ich nehme diesen lieber als den anderen.“

Regeln zur Vermeidung von Wortstellungsfehlern

  • Die Position richtet sich nach der Funktion:
    • Subjekt → frühe Stellung im Satz
    • Objekt → nach dem Verb oder im Mittelfeld
  • Achte auf Betonung: Was hervorgehoben werden soll, steht weiter vorne.
  • Halte dich an die klassischen Satzbauregeln (Verbzweitstellung, Mittelfeldstruktur).

Durch richtig gesetzte Demonstrativpronomen wirkt dein Deutsch präziser und natürlicher.

Übernutzung

Viele Lernende verwenden demonstrativpronomen zu oft, weil sie glauben, dass diese Formen den Satz „klarer“ machen. Das Gegenteil ist jedoch häufig der Fall: Eine Übernutzung wirkt unnatürlich, schwerfällig und gestelzt.

Wie sieht Übernutzung aus?

„Ich habe diesen gesehen und dieser war besser als jener, aber dieser dort war auch gut.“
Ein deutscher Muttersprachler würde so niemals sprechen.

✔️ Natürliche Variante:
„Ich habe den gesehen, und er war besser als der andere, aber der dort war auch gut.“

Wann werden Demonstrativpronomen zu viel?

  1. Wenn jedes Nomen ersetzt wird.
  2. Wenn mehrere Demonstrativpronomen im gleichen Satz stehen.
  3. Wenn neutrale Personalpronomen (er, sie, es) eigentlich völlig ausreichen.

Wie vermeidet man Übernutzung?

  • Wechsle zwischen Demonstrativpronomen und Personalpronomen.
  • Verwende Demonstrativpronomen nur zur gezielten Hervorhebung.
  • Setze sie sparsam ein – zu viele wirken künstlich oder unverständlich.

Goldene Regel:
→ Demonstrativpronomen sollen betonen, nicht überladen.

Übungen

Um den sicheren Umgang mit demonstrativpronomen zu festigen, sind gezielte Übungen besonders hilfreich. Durch das aktive Anwenden lernst du, die Formen schnell und intuitiv zu verwenden – sowohl beim Sprechen als auch beim Schreiben. Die folgenden Aufgaben sind ideal für Lernende aller Niveaus und helfen dir, typische Fehler zu vermeiden.

Lückentexte

In diesen Übungen musst du die passenden Demonstrativpronomen (der, die, das, dieser, jene, solcher…) in die richtigen Formen einsetzen. Achte dabei auf Kasus, Genus und Kontext.

Übung 1: Wähle das richtige Demonstrativpronomen

Fülle die Lücken mit der richtigen Form:

  1. ___ da möchte ich kaufen, nicht den anderen.
  2. Ich habe zwei Jacken – ___ ist wärmer.
  3. Hast du ___ gesehen? (Objekt in der Nähe)
  4. ___ Ideen waren schon immer hilfreich.
  5. Wir treffen ___ Mann später. (bekannt, maskulin)
  6. ___ Buch gefällt mir besser als ___ dort drüben.
  7. Ich erinnere mich noch gut an ___ Sommer.
  8. Gib mir bitte ___ hier.
  9. Sie spricht über Probleme, doch ___ sind besonders schwer.
  10. Wir nehmen ___, nicht jene.

Übung 2: Wähle zwischen „dieser“, „jener“ oder „der“

  1. ___ Film war gut, aber ___ war noch besser.
  2. ___ dort hinten kenne ich nicht.
  3. Ich finde ___ Lösung sinnvoller.
  4. In ___ Moment wusste ich Bescheid.
  5. ___ war ein Fehler, den ich nicht wiederhole.

Übung 3: Setze die deklinierte Form ein

  1. Ich gebe ___ (dieser, Dativ) den Vorzug.
  2. Das ist die Meinung ___ (jene, Genitiv Plural).
  3. Wir folgen ___ (solcher, Dativ Plural).
  4. Ich habe ___ (dieser, Akkusativ Maskulin) gestern gesehen.
  5. Sie hat ___ (jener, Nominativ Feminin) gewählt.
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Übungen zu Demonstrativpronomen

Übersetzungsübungen

Hier übersetzt du englische Sätze ins Deutsche, wobei du die korrekten Demonstrativpronomen einsetzt. Das hilft dir, Unterschiede zwischen beiden Sprachen noch besser zu verstehen.

Übung 1: Englisch → Deutsch

Übersetze die folgenden Sätze:

  1. I like this better than that.
  2. Those ideas helped me a lot.
  3. Give me that one over there.
  4. Such behavior is unacceptable.
  5. I remember that day clearly.
  6. These are the best results so far.
  7. Do you know that man?
  8. I would choose this instead of that.
  9. Those were difficult times.
  10. I prefer this one.

Übung 2: Deutsch → Englisch mit Fokus auf Bedeutung

Hier übersetzt du ins Englische, um Bedeutungsunterschiede zu erkennen:

  1. Dieser Moment bleibt unvergesslich.
  2. Jenes Problem wurde bereits diskutiert.
  3. Solche Menschen trifft man selten.
  4. Der da ist kaputt.
  5. Ich erinnere mich gut an diese Tage.
  6. Jene Entscheidung war mutig.
  7. Das gefällt mir besser.
  8. Wir haben denselben Fehler gemacht.

>>> Details anzeigen: Personalpronomen im Deutschen – Bedeutung, Formen und Anwendung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein sicherer und bewusster Umgang mit demonstrativpronomen deine Kommunikation im Deutschen spürbar klarer, präziser und wirkungsvoller macht. Wenn du ihre Funktionen verstehst und regelmäßig anwendest, wirst du sowohl im Alltag als auch in formellen Situationen souverän auftreten und Missverständnisse mühelos vermeiden.

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Anna Müller
Anna Müller
Anna Müller ist eine erfahrene Deutschlehrerin mit über 10 Jahren Unterrichtserfahrung in A1–C1-Kursen. Sie spezialisiert sich auf Prüfungsvorbereitung für Goethe- und TELC-Zertifikate und entwickelt praxisnahe Lernstrategien für Grammatik und Wortschatz....