Der Job des Fachlageristen ist systemrelevant und beginnt, sobald der Kunde den Bestellbutton anklickt. In einer Welt, die von E-Commerce und globalen Lieferketten bestimmt wird, sorgen Fachlageristen für den schnellen und systematischen Warenfluss. Die Fachlagerist Ausbildung vermittelt alle notwendigen Fähigkeiten, um in diesem dynamischen Berufsfeld den Überblick zu behalten.
Dieser ausführliche Bericht beleuchtet den Ablauf der Fachlagerist Ausbildung, die Voraussetzungen, die Aufgaben im Arbeitsalltag sowie das zu erwartende Gehalt während der Ausbildung und im späteren Berufsleben. Wir zeigen auf, welche attraktiven Karrierewege im Bereich Logistik und Lagerwirtschaft offenstehen.
Das Berufsbild: Was macht ein Fachlagerist?
Fachlageristen und Fachlageristinnen sind die Spezialisten für die Lagerung, den Transport und den Versand von Gütern. Ihre Arbeit ist entscheidend für die Effizienz logistischer Prozesse.
- Warenannahme und -prüfung: Sie sind für die Annahme und die detaillierte Prüfung von Gütern anhand der Begleitpapiere verantwortlich. Dazu gehört das Auspacken, die Zustandskontrolle und die Erfassung der Waren im System.
- Sachgerechte Lagerung: Die Güter werden anschließend sachgerecht sortiert und gelagert. Dabei achten Fachlageristen stets auf optimale Lagerbedingungen und führen regelmäßige Bestandskontrollen und Inventuren durch.
- Versandvorbereitung: Für den Versand verpacken sie die Güter, stellen Liefereinheiten zusammen und erstellen Begleitpapiere. Wichtig ist die Einhaltung von Vorschriften, wie der Gefahrgutverordnung und Zollbestimmungen, beim Kennzeichnen, Beschriften und Sichern der Sendungen.
- Transport: Zum Transport der Güter im Lager, beispielsweise zum Beladen von Lastkraftwagen, setzen Fachlageristen Gabelstapler ein. Der Erwerb des Staplerscheins ist daher ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung.
Arbeitsumfeld: Die Arbeit findet überwiegend in Lager- oder Fabrikhallen statt, oft unter Einhaltung strenger Sicherheitsbestimmungen. Sicherheitskleidung wie Arbeitsschuhe und Schutzhandschuhe sind ständige Begleiter.

Die Fachlagerist Ausbildung: Dauer, Ablauf und Voraussetzungen
Die Fachlagerist Ausbildung ist eine klassische duale Berufsausbildung, die auf zwei Jahre ausgelegt ist.
Ablauf und Struktur der Ausbildung
- Dauer: 2 Jahre
- Form: Dual (Betrieb und Berufsschule)
- Ablauf: Die Zeit ist zwischen der praktischen Arbeit im Betrieb und dem theoretischen Unterricht in der Berufsschule aufgeteilt. Dies erfolgt entweder an festen Tagen (ein bis zwei Tage pro Woche) oder in Form von Blockunterricht (mehrere Wochen am Stück nur Schule, gefolgt von einem längeren Block im Betrieb).
- Praxisinhalte: Im Betrieb lernen angehende Fachlageristen die Abwicklung der Warenflüsse, das sachgerechte Lagern und Kommissionieren sowie die Transportmittelbedienung, inklusive des Erwerbs des Staplerscheins.
- Theorieinhalte: In der Berufsschule werden unter anderem Kenntnisse in Lagerwirtschaft, Logistikprozessen, Güterkontrolle, Verpackungstechniken und rechtlichen Bestimmungen (Zoll, Gefahrgut) vermittelt.
Auslandspraktikum: Eine Besonderheit ist, dass bis zu einem Viertel der Fachlagerist Ausbildung im Ausland absolviert werden darf, was die interkulturelle Kommunikationsfähigkeit stärkt.

Welche Voraussetzungen sind notwendig?
Nach dem Bildungsgesetz ist kein bestimmter Schulabschluss zwingend vorgeschrieben. Dennoch zeigt die Praxis, dass die meisten Auszubildenden einen Hauptschulabschluss (fast 70%) oder einen mittleren Schulabschluss (rund 20%) besitzen.
Wichtige Fächer und persönliche Fähigkeiten:
- Mathematik: Wird benötigt, um beispielsweise das Gesamtgewicht und den Raumbedarf von Gütern zu berechnen und die Lagerfläche systematisch auszunutzen.
- Englisch: Ist hilfreich, wenn Waren international versendet werden und der Austausch mit anderssprachigen Lageristen notwendig ist.
- Organisationstalent: Essentiell, um den Überblick über Lagerbestände und Aufträge zu behalten.
- Konzentration und Belastbarkeit: Gefordert, um auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und präzise zu arbeiten.
- Körperliche Fitness: Ein gewisses Maß an Muskelkraft ist vorteilhaft, da die Arbeit auch körperlich sein kann.
Fachlagerist Ausbildung Gehalt und Verdienst nach der Lehre
Die Vergütung während und nach der Fachlagerist Ausbildung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wobei die Branche und die Tarifbindung eine entscheidende Rolle spielen.
Gehalt in der Ausbildung
Das Gehalt für angehende Fachlageristen orientiert sich am Mindestlohn für Auszubildende, kann aber je nach Branche deutlich höher ausfallen.
| Ausbildungsjahr | Azubi-Gehalt (Brutto im Monat) |
| 1. Jahr | $724–1.160 Euro$ |
| 2. Jahr | $854–1.227 Euro$ |
Einflussfaktoren:
- Branche: Im Groß- und Außenhandel oder im privaten Verkehrsgewerbe liegen die Azubi-Gehälter tendenziell im oberen Bereich.
- Tarifvertrag: Eine Bezahlung nach Tarifvertrag führt in der Regel zu einem höheren und verlässlicheren Gehalt.
- Unternehmensgröße und Standort: Größere Unternehmen oder Betriebe an Standorten mit höherer Tarifbindung zahlen oft besser.
Einstiegsgehalt und Steigerungsmöglichkeiten
Nach Abschluss der Fachlagerist Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt in der Regel zwischen $1.900 und $2.100 Euro$ brutto. Mit zunehmender Arbeitserfahrung kann das Einkommen auf bis zu $2.400 Euro$ brutto ansteigen.
Wichtig für die Gehaltsentwicklung: Die Höhe des Gehalts ist eng an die Übernahme von Verantwortung gekoppelt.
Karriere und Weiterbildungsmöglichkeiten als Fachlagerist
Die Fachlagerist Ausbildung ist oft nur der erste Schritt auf einer Karriereleiter in der Logistik. Es gibt hervorragende Weiterbildungsmöglichkeiten, um das Gehalt und die Verantwortung deutlich zu steigern.
- Prüfung zur Fachkraft für Lagerlogistik: Dies ist die direkteste Weiterbildung. Mit erfolgreichem Abschluss der zweijährigen Fachlagerist Ausbildung kann diese um ein Jahr verlängert werden, um den Titel Fachkraft für Lagerlogistik zu erwerben. Als Fachkraft sind Sie stärker in die Planung und Organisation der Logistikprozesse eingebunden und nicht nur für die Ausführung der Aufträge verantwortlich. Dies führt zu einem höheren Gehaltsanspruch.
- Meisterprüfung für den Bereich Lagerwirtschaft: Eine Meisterprüfung ist ein bedeutender Karrieresprung. Meister im Bereich Lagerwirtschaft organisieren, koordinieren und überwachen die gesamte Lagerhaltung, übernehmen logistische Leitungsaufgaben und dürfen zudem selbst Lehrlinge ausbilden. Meister verdienen im Durchschnitt $2.700 Euro$ brutto im Monat, wobei in großen Betrieben Gehälter bis zu $5.000 Euro$ monatlich möglich sind. Die Vorbereitung dauert in Vollzeit 6 bis 8 Monate und in Teilzeit 2 bis 3 Jahre.
- Studium Betriebswirt/in für Logistik: Bei entsprechender Hochschulzugangsberechtigung ist ein Studium im Bereich Logistik (z. B. Betriebswirt für Logistik) möglich. Absolventen können Leitungsfunktionen in der mittleren Führungsebene übernehmen.

Zusammenfassung: Die Perspektive des Fachlageristen
Die Fachlagerist Ausbildung bietet einen soliden Einstieg in eine zukunftssichere Branche. Sie ist ideal für Menschen, die aktiv mit anpacken wollen, einen Sinn für Ordnung und Organisation haben und abwechslungsreiche Tätigkeiten schätzen. Trotz des oft körperlich fordernden Umfelds bietet die duale Ausbildung eine faire Vergütung und eröffnet durch Weiterbildungen zur Fachkraft oder zum Meister attraktive Karrierepfade und deutlich höhere Gehaltsstufen in der Lagerwirtschaft und Logistik.
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