Ein erstklassiger Restaurantbesuch lebt nicht nur von gutem Essen, sondern maßgeblich von einem freundlichen, kompetenten und aufmerksamen Service. Hier sind Restaurantfachfrauen gefragt. Sie sind die Gastgeberinnen, die dafür sorgen, dass sich die Gäste während ihres gesamten Aufenthalts wohlfühlen und ein unvergessliches Erlebnis genießen. Die Ausbildung zur Restaurantfachfrau – heute offiziell Fachfrau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie genannt – ist der Schlüssel zu einem Beruf mit hervorragenden Zukunftsaussichten und hoher Arbeitsplatzsicherheit.
Die Gastronomie sucht händeringend nach qualifizierten Fachkräften. Eine Restaurantfachfrau Ausbildung bereitet Sie umfassend auf die vielseitigen Anforderungen dieses Dienstleistungsberufs vor: von der klassischen Bewirtung im À-la-carte-Geschäft über die Organisation komplexer Banketts bis hin zu kaufmännischen und führungsrelevanten Aufgaben. Die 2022 modernisierte Ausbildung trägt der Vielfalt des Berufes Rechnung und stellt die Auszubildenden optimal für die modernen Anforderungen der Branche auf.
Dieser ausführliche Leitfaden bietet Ihnen einen tiefen Einblick in die Restaurantfachfrau Ausbildung, beleuchtet die umfangreichen Lerninhalte, die Gehaltsaussichten und die spannenden Karrierepfade, die Ihnen als qualifizierte Fachkraft in der Gastronomie offenstehen.
Das Berufsbild: Die Aufgaben einer Restaurantfachfrau
Die Restaurantfachfrau ist die Visitenkarte des Betriebes. Sie ist überwiegend im Service und in der Organisation von Restaurants, Hotels und Veranstaltungs-Locations tätig. Ihre Arbeit erfordert Organisationstalent, Kommunikationsstärke und Perfektionismus.
Service, Beratung und Organisationstalent
Die Aufgaben einer Restaurantfachfrau sind vielseitig und reichen von der direkten Gästebetreuung bis hin zu organisatorischen Tätigkeiten im Hintergrund.
- Gastbetreuung und Service: Zu den Kernaufgaben gehört das Eindecken der Tische, der herzliche Empfang der Gäste, deren umfassende Beratung bei der Auswahl von Speisen und Getränken sowie die professionelle Aufnahme der Bestellung. Beim Servieren achten Restaurantfachfrauen auf die korrekte Etikette, zum Beispiel, dass immer rechts vom Gast serviert wird. Während die Gäste speisen, halten sie stets die Augen offen, um Wünsche und Nachfragen zu bemerken, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
- Kassieren und Abrechnung: Die Erstellung von Rechnungen, das Kassieren und die Erstellung der Tagesabrechnungen sind wichtige kaufmännische Pflichten. Hier ist höchste Konzentration und sicheres Beherrschen der Grundrechenarten gefragt.
- Organisation und Veranstaltungen: Der moderne Berufstitel Fachfrau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie betont die Wichtigkeit der Organisation von Events. Dazu gehören die Konzeption, Organisation und Durchführung von Tagungen, Banketts und Hochzeiten.
- Hintergrundtätigkeiten: Im Hintergrund nehmen Restaurantfachfrauen Warenlieferungen an, prüfen diese auf Qualität und Quantität und reinigen sowie pflegen die Gast- und Eventräume unter Beachtung von Nachhaltigkeitsaspekten. Auch das Durchführen des Zimmerservice in Hotels gehört zum Aufgabenbereich.

Kellnerin vs. Restaurantfachfrau
Oft wird die Tätigkeit des Kellnerns mit dem Beruf der Restaurantfachfrau gleichgesetzt. Dies ist jedoch unzutreffend. Das Kellnern ist eine Tätigkeit, die auch ungelernt oder mit kürzeren Ausbildungen (wie der zweijährigen Fachkraft für Gastronomie) ausgeführt werden kann. Die Restaurantfachfrau Ausbildung ist eine umfassende, dreijährige duale Ausbildung, die weit über das reine Servieren hinausgeht und auch kaufmännisches, organisatorisches und gastronomisches Wissen vermittelt.
Die Restaurantfachfrau Ausbildung: Ablauf, Inhalte und Modernisierung
Die Restaurantfachfrau Ausbildung dauert drei Jahre und ist als duale Ausbildung konzipiert. Angehende Fachleute für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie besuchen parallel die Berufsschule und arbeiten im Ausbildungsbetrieb.
Lerninhalte in Betrieb und Schule
In der Berufsschule, die entweder an bestimmten Wochentagen oder in Blöcken stattfindet, erwerben die Auszubildenden das theoretische Fundament:
- Service und Gästekommunikation: Hier lernen sie den korrekten Umgang mit Gästen, wie Tische gedeckt, Buffets angerichtet und Getränke ausgeschenkt werden müssen, sowie verkaufspsychologische Kenntnisse für Beratungs- und Verkaufsgespräche.
- Küche und Hygiene: Auszubildende informieren sich über lebensmittelrechtliche Grundlagen wie Personal-, Betriebs- und Produkthygiene.
- Kaufmännisches Wissen: Themen wie Datensicherung, Datenschutz, Kaufverträge, Bestell- und Lieferscheine sowie die Erstellung von Tagesabrechnungen stehen auf dem Lehrplan.
- Führungsaufgaben und Marketing (im 3. Jahr): Im letzten Ausbildungsjahr werden die Auszubildenden auf Führungsaufgaben vorbereitet. Sie lernen, Schwächen- und Stärkenanalysen durchzuführen, Marketingziele zu definieren, Mitarbeitereinsatz zu planen und Dienstpläne zu erstellen.
Im Betrieb setzen die Azubis ihr Theoriewissen direkt in die Praxis um. Sie lernen die Techniken, wie man beispielsweise drei oder vier volle Teller gleichzeitig sicher transportiert und wie man Getränke korrekt einschenkt (mit abgedrehter Flasche, um Spritzer zu vermeiden).

Die Modernisierung der Ausbildung (seit 2022)
Durch die Modernisierung der Ausbildung wurde der neue Name Fachmann bzw. Fachfrau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie eingeführt, um die Vielfalt der Aufgaben auszudrücken.
- Fokus auf Veranstaltung: Es wird inhaltlich detaillierter auf die Konzeption, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen eingegangen.
- Zusatzqualifikation: Azubis können sich schon während der Ausbildung durch die Zusatzqualifikation Bar und Wein spezialisieren.
- Kaufmännischer Bereich: Die Ausbildung wurde durch zusätzliche Inhalte in der Gastkommunikation und der Verkaufsförderung aufgestockt.
Gestreckte Abschlussprüfung
Die Abschlussprüfung ist in zwei Teile gestreckt: Nach 18 Monaten erfolgt eine Zwischenprüfung. Der zweite Teil findet am Ende der dreijährigen Ausbildung statt.
Das Restaurantfachfrau Gehalt: Verdienst und Tarifverträge
Der Verdienst in der Gastronomie ist stark von Tarifverträgen abhängig. Die Restaurantfachfrau Ausbildung bietet ein solides Ausbildungsgehalt, das durch den Fachkräftemangel tendenziell steigt.
Ausbildungsgehalt als Restaurantfachfrau
Das Gehalt steigt mit jedem Ausbildungsjahr und variiert je nach Bundesland und Tarifbindung des Betriebes.
| Ausbildungsjahr | Gehalt (Brutto/Monat) |
| 1. Jahr | 800 bis 1.100 Euro |
| 2. Jahr | 900 bis 1.200 Euro |
| 3. Jahr | 1.000 bis 1.300 Euro |
Tarifgehälter im Hotel- und Gaststättengewerbe (DEHOGA-Beispiele):
| Bundesland (Stand 2023/2024) | 1. Ausbildungsjahr | 2. Ausbildungsjahr | 3. Ausbildungsjahr |
| NRW / Rheinland-Pfalz | 1.100 Euro | 1.200 Euro | 1.300 Euro |
| Schleswig-Holstein | 1.000 Euro | 1.150 Euro | 1.300 Euro |
| Hessen | 830 Euro | 930 Euro | 1.130 Euro |
Wichtig: In der Gastronomie ist es nicht unüblich, dass Betriebe nicht tarifgebunden sind. Bewerber sollten dies in der Stellenanzeige prüfen oder im Bewerbungsgespräch erfragen und gegebenenfalls das Gehalt persönlich verhandeln.
Verdienst nach der Ausbildung
Auch das spätere Gehalt hängt von der Tarifbindung und dem Standort ab.
- Einstiegsgehalt (Tarif): Wer nach dem Entgelttarifvertrag bezahlt wird, kann mit einem Einstiegsgehalt von rund 2.500 Euro bis 2.700 Euro brutto monatlich rechnen (z.B. NRW: 2.503 Euro; Rheinland-Pfalz: 2.704 Euro).
- Steigerung: Das Gehalt steigt mit den Jahren der Berufserfahrung und durch die Übernahme von verantwortungsvolleren Positionen (z.B. Bankettleitung, Chef-Portier).
- Trinkgeld: Zusätzlich zum Grundgehalt kommt in diesem Beruf das Trinkgeld hinzu, welches das tatsächliche monatliche Einkommen deutlich erhöht.
Karriere und Voraussetzungen: Der Weg zur erfolgreichen Restaurantfachfrau
Die Restaurantfachfrau Ausbildung ist ein Beruf mit hoher Arbeitsplatzsicherheit und hervorragenden Karrierechancen, da gut ausgebildete Fachkräfte in der Gastronomie unverzichtbar sind.
Voraussetzungen und Eignung
Rechtlich ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. Die meisten Ausbildungsbetriebe stellen jedoch Azubis mit dem Hauptschulabschluss oder der mittleren Reife ein.
- Wichtige Schulfächer: Mathematik (für Kassieren und Abrechnungen), Deutsch (für die angemessene Kommunikation) und Englisch (für ausländische Gäste) sind relevant.
- Persönliche Stärken:
- Organisationstalent: Für reibungslose Abläufe und Eventplanung.
- Entertainer/Kommunikationsstark: Sie lieben die Arbeit mit Menschen, sind freundlich, zuvorkommend und gesprächsbereit.
- Perfektionist: Präzises Arbeiten beim Eindecken und Kassieren ist unerlässlich.
Bewerber müssen zudem eine Belehrung sowie Bescheinigung vom Gesundheitsamt vorweisen, da sie mit Lebensmitteln in Kontakt kommen.

Karrierewege und Weiterbildung
Nach der Ausbildung stehen Restaurantfachleuten viele Türen offen:
- Spezialisierung im Service: Start als Commis de Rang, Aufstieg zur Restaurantleitung.
- Hotelbereich: Jobs im Food and Beverage-Management, in den Bankett- und Veranstaltungsabteilungen oder als Hausdame.
- Gastronomische Fortbildungen:
- Restaurantmeister: Übernahme der Leitung und Organisation gastronomischer Betriebe, Ausbildung von Azubis.
- Fachwirt im Gastgewerbe: Kaufmännische Weiterbildung, Entwicklung von Marketing- und Cateringkonzepten.
- Barmixer (IHK-geprüft): Spezialisierung auf die Zubereitung von Cocktails und Getränken.
- Betriebswirt im Hotel- und Gaststättengewerbe: Zuständig für wirtschaftliche Organisation, Geschäftsstrategien und Investitionsplanung.
- Selbstständigkeit: Mit genügend Erfahrung und dem Meistertitel ist die Eröffnung eines eigenen Lokals möglich.
Die Restaurantfachfrau Ausbildung bietet somit eine solide Grundlage für eine Karriere, in der Sie Gastgeberqualitäten, Organisationstalent und kaufmännisches Geschick perfekt miteinander verbinden können.
Mehr erfahren: