Der Beruf Steuerberater gehört zu den angesehensten und zugleich anspruchsvollsten Berufen im Bereich Finanzen und Recht. Viele Schulabgänger und Studierende stellen sich deshalb die Frage: wie wird man steuerberater? Die Antwort ist etwas komplexer, denn es gibt nicht nur einen, sondern mehrere Wege in diesen Beruf. Gemeinsam haben sie jedoch eines: Du brauchst Durchhaltevermögen, Lernbereitschaft und Freude an Zahlen und Gesetzen. In diesem Ratgeber erhältst du einen klaren Überblick über alle Schritte – von der ersten Ausbildung oder dem Studium bis hin zur Steuerberaterprüfung und den späteren Karrierechancen.
Überblick über den Beruf Steuerberater
Berufsbild Steuerberater – was macht ein Steuerberater genau?
Steuerberater sind Experten für Steuern, Finanzen und betriebswirtschaftliche Fragestellungen. Sie unterstützen sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen dabei, ihre steuerlichen Pflichten korrekt zu erfüllen und gleichzeitig legale Gestaltungsmöglichkeiten optimal zu nutzen. Im Mittelpunkt steht dabei immer das Steuerrecht, das sich regelmäßig verändert und laufend aktualisiert werden muss. Ein Steuerberater begleitet seine Mandanten oft über viele Jahre. Er kennt ihre finanzielle Situation, ihre Ziele und ihre geschäftliche Entwicklung. Dadurch wird der Beruf sehr vertrauensbasiert und beratungsintensiv.
Typische Aufgaben im Alltag eines Steuerberaters
Im Alltag erstellt ein Steuerberater nicht nur Steuererklärungen. Er analysiert Jahresabschlüsse, berät bei Investitionen, begleitet Unternehmensgründungen und Umstrukturierungen und prüft, wie sich neue Gesetze konkret auf seine Mandanten auswirken. Hinzu kommt die Kommunikation mit dem Finanzamt, zum Beispiel bei Rückfragen, Prüfungen oder Einsprüchen.

Fortlaufend bewertet er steuerliche Risiken, erstellt Prognosen und hilft Unternehmen, sich langfristig stabil aufzustellen. Für Privatpersonen geht es häufig darum, die Steuerlast zu senken, Vermögen aufzubauen oder Erbschaften sinnvoll zu regeln.
Warum Steuerberater für Unternehmen und Privatpersonen so wichtig sind
In Deutschland gibt es zahlreiche Steuerarten und ein sehr komplexes Steuerrecht. Schon kleine Fehler können teuer werden. Ein Steuerberater sorgt dafür, dass die gesetzlichen Vorgaben eingehalten und gleichzeitig alle Vorteile genutzt werden. Genau hier setzt die Frage „wie wird man steuerberater“ an: Nur wer gründlich ausgebildet ist, kann diese Verantwortung übernehmen.
wie wird man steuerberater – die zwei klassischen Wege im Überblick
Grundsätzlich führen zwei Hauptrouten zum Steuerberatertitel: der Weg über eine Ausbildung und mehrere Jahre Berufserfahrung oder der Weg über ein Studium mit anschließender Praxis. Daneben existiert eine Mischform: das duale Studium, das Theorie und Praxis besonders eng verbindet.
Der Weg zum Steuerberater über eine Ausbildung
Wer sich früh für den Steuerbereich entscheidet, beginnt häufig mit einer Ausbildung, zum Beispiel als Steuerfachangestellte oder als Finanzwirt im öffentlichen Dienst. In diesen Berufen lernst du bereits viel über Steuerrecht, Buchführung, Lohnabrechnung und Mandantenbetreuung. Nach der Ausbildung folgt eine mehrjährige Phase der Berufserfahrung, bevor du zur Steuerberaterprüfung zugelassen wirst.

Der Weg zum Steuerberater über ein Studium
Eine zweite Antwort auf die Frage „wie wird man steuerberater“ lautet: über ein wirtschafts- oder rechtswissenschaftliches Studium. Beliebt sind Studiengänge wie Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftswissenschaften, Finance & Accounting oder Steuerrecht. Nach dem Studium musst du mehrere Jahre praktisch im steuerlichen Bereich tätig sein.
Dual studieren und gleichzeitig Praxiserfahrung sammeln
Ein duales Studium kombiniert ein einschlägiges Hochschulstudium mit praktischer Arbeit in einer Kanzlei oder in der Finanzverwaltung. Wer sich schon zu Beginn klar auf Steuern fokussieren möchte, kann duale Studiengänge wie Steuern & Prüfungswesen oder verwandte Programme wählen. Dadurch entsteht eine besonders enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis, was sich später beim Bestehen der Steuerberaterprüfung deutlich auszahlen kann.
Vom Steuerfachangestellten zum Steuerberater: der Ausbildungsweg
Viele stellen sich konkret die Frage, wie man vom Ausbildungsberuf aus den Sprung schafft: Also wie wird man steuerberater, wenn man beispielsweise Steuerfachangestellte geworden ist? Dieser Weg ist zwar länger, aber sehr praxisnah.
Inhalte und Ablauf der Ausbildung im Steuerbereich
Die Ausbildung zur Steuerfachangestellten dauert in der Regel drei Jahre. In der Berufsschule lernst du Grundlagen des Steuerrechts, Buchführung, Rechnungswesen und wirtschaftliche Zusammenhänge. Im Ausbildungsbetrieb hilfst du bei der Erstellung von Steuererklärungen, bereitest Unterlagen für Jahresabschlüsse vor, bearbeitest Schriftverkehr mit Behörden und arbeitest direkt mit Mandantenakten.

Nach der Ausbildung steigst du als Fachkraft in einer Steuerkanzlei, einem Unternehmen oder der Finanzverwaltung ein. Dort vertiefst du dein Wissen täglich durch praktische Fälle.
Berufserfahrung und Weiterbildung zum Steuerfachwirt
Damit du über die Ausbildung hinaus die Voraussetzungen für die Steuerberaterprüfung erfüllst, benötigst du mehrere Jahre Berufserfahrung. Eine anerkannte Weiterbildung ist die Qualifikation zum Steuerfachwirt. Sie vermittelt vertieftes Wissen im Steuerrecht und kann die notwendige Praxiszeit verkürzen. So kommst du Schritt für Schritt näher an dein Ziel, denn die Antwort auf „wie wird man steuerberater“ lautet immer auch: durch konsequente Weiterbildung.
Akademischer Weg: wie wird man steuerberater mit Studium?
Wer lieber studiert, entscheidet sich für ein Bachelor- oder Masterstudium mit wirtschafts- oder rechtswissenschaftlichem Schwerpunkt. Ein Studium dauert in der Regel drei bis vier Jahre. Während dieser Zeit erwirbst du theoretische Kenntnisse in Steuerrecht, Bilanzierung, Unternehmensführung und Volkswirtschaft.
Geeignete Studiengänge und Schwerpunkte
Besonders geeignet sind Studiengänge wie Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftswissenschaften, Finanzwissenschaften, Steuerrecht oder Finance & Accounting. Viele Hochschulen bieten Vertiefungen in nationalem und internationalem Steuerrecht oder Prüfungswesen an. Wenn du dich schon früh fragst „wie wird man steuerberater“, kannst du durch die Wahl deiner Schwerpunkte im Studium zielgerichtet auf die spätere Prüfung hinarbeiten.

Praktische Erfahrung in Kanzlei oder Unternehmen sammeln
Ein Studium allein reicht nicht. Für die Zulassung zur Steuerberaterprüfung sind zusätzliche Praxisjahre vorgeschrieben. Diese verbringst du meist in einer Steuerkanzlei, einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder in der Steuerabteilung eines Unternehmens. Dort lernst du, theoretisches Wissen auf echte Mandantenfälle anzuwenden.
Die Steuerberaterprüfung – Herzstück auf dem Weg zum Titel
Ganz gleich, welchen Weg du wählst: Am Ende steht immer die Steuerberaterprüfung. Sie ist der Schlüssel zum Beruf und gilt als eine der anspruchsvollsten Prüfungen in Deutschland.
Zulassungsvoraussetzungen im Detail
Die Zulassung hängt davon ab, welchen Ausgangsweg du gewählt hast. Nach einer Ausbildung ist eine längere Berufserfahrung erforderlich als nach einem Hochschulstudium. Wichtig ist, dass die Praxiszeiten im steuerlichen Bereich erfolgen, etwa in Kanzleien, der Finanzverwaltung oder entsprechenden Unternehmensabteilungen.
Schriftliche Steuerberaterprüfung
Die schriftliche Prüfung besteht aus mehreren Klausuren, die an aufeinanderfolgenden Tagen geschrieben werden. Abgefragt werden unter anderem Steuerrecht, Buchführung, Bilanzierung, Bewertungsfragen und teilweise angrenzende Rechtsgebiete. Die Aufgaben sind komplex und verlangen nicht nur Fachwissen, sondern auch die Fähigkeit, Fälle strukturiert und unter Zeitdruck zu lösen. Viele angehende Kandidaten besuchen deshalb ein intensives Vorbereitungstraining.

Mündliche Prüfung und Bestellung durch die Kammer
Wer die schriftlichen Klausuren besteht, wird zur mündlichen Prüfung eingeladen. In einer größeren Prüferrunde beantwortest du Fragen aus verschiedenen Rechts- und Steuergebieten, diskutierst Fallbeispiele und zeigst, dass du dein Wissen verständlich und sicher darstellen kannst. Erst wenn auch dieser Teil bestanden ist, wirst du von der Steuerberaterkammer offiziell zum Steuerberater bestellt – damit ist die Frage „wie wird man steuerberater“ endgültig beantwortet.
Persönliche Voraussetzungen und Soft Skills eines Steuerberaters
Neben der formalen Qualifikation spielt deine Persönlichkeit eine große Rolle. Ein Steuerberater arbeitet mit vertraulichen Daten und begleitet wichtige Entscheidungen. Deshalb ist ein klarer Wertekompass unerlässlich.
Fachliche Stärken, die dir helfen
Du solltest Freude an Zahlen haben, sorgfältig arbeiten und komplexe Texte nicht scheuen. Ein gutes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge und rechtliche Regelungen erleichtert dir den Einstieg. Wer sich früh für die Frage „wie wird man steuerberater“ interessiert, profitiert im Schulunterricht besonders von Fächern wie Mathematik, Wirtschaft und Recht.

Menschliche Qualitäten für den Kanzleialltag
Mandanten möchten sich gut beraten und ernst genommen fühlen. Daher sind Kommunikationsstärke, Empathie und die Fähigkeit, komplizierte Sachverhalte verständlich zu erklären, entscheidend. Hinzu kommen Stressresistenz und Organisationstalent, denn Fristen, Prüfungen und hohe Verantwortung gehören zum Alltag.
Wie lange dauert es wirklich, bis man Steuerberater ist?
Die Dauer variiert, je nachdem, welchen Weg du einschlägst. Wer mit einer Ausbildung beginnt, braucht insgesamt oft zwischen acht und elf Jahren vom Ausbildungsstart bis zur bestandenen Steuerberaterprüfung. Wer dagegen studiert, kommt häufig auf etwa sechs bis acht Jahre, inklusive Studium und Berufserfahrung. In beiden Fällen gilt: Die Vorbereitung auf die Prüfung nimmt zusätzlich viel Zeit in Anspruch, da sie neben der regulären Arbeit stattfindet.
Gehalt als Steuerberater – vom Berufseinstieg bis zur eigenen Kanzlei
Gehalt während der Ausbildung (Steuerfachangestellte/r)
| Ausbildungsjahr | Monatsgehalt (brutto) |
| 1. Jahr | 740–1.010 € |
| 2. Jahr | 850–1.120 € |
| 3. Jahr | 950–1.270 € |
Gehalt als Steuerberater nach dem Berufseinstieg
| Karrierestufe | Jahresgehalt (brutto) | Monatsgehalt (brutto) |
| Berufseinstieg | 40.000–50.000 € | 3.300–4.200 € |
| 5+ Jahre Erfahrung | 55.000–70.000 € | 4.600–5.800 € |
| Leitende Position | 80.000–100.000 € | 6.700–8.300 € |
| Selbstständige Kanzlei | 100.000 €+ | stark variierend |
Karrierechancen und Spezialisierungen im Steuerrecht
Nach der Bestellung zum Steuerberater steht dir eine breite Palette an Entwicklungen offen. Du kannst in einer Steuerkanzlei arbeiten, in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aufsteigen, in die Steuer- oder Finanzabteilung eines Unternehmens wechseln oder dich selbstständig machen.

Darüber hinaus sind Spezialisierungen möglich, zum Beispiel im internationalen Steuerrecht, im Bereich Unternehmensnachfolge, im Umsatzsteuerrecht oder in der Beratung von bestimmten Branchen. Wer sich fragt „wie wird man steuerberater“ sollte also auch daran denken, dass die eigentliche Karriere erst nach der Prüfung beginnt.
Vor- und Nachteile des Berufs Steuerberater
Der Beruf bietet viele Vorteile: Er ist krisensicher, abwechslungsreich und verantwortungsvoll. Du begleitest Menschen und Unternehmen bei wichtigen Schritten und kannst langfristige Beziehungen aufbauen. Gleichzeitig ist der Weg dorthin lang, die Prüfungen sind anspruchsvoll und der Arbeitsalltag nicht selten von Termindruck geprägt.
Es lohnt sich deshalb, ehrlich zu prüfen, ob du bereit bist, über mehrere Jahre intensiv zu lernen und dauerhaft mit komplexen Themen zu arbeiten. Wenn du das mit Ja beantworten kannst, ist die Antwort auf „wie wird man steuerberater“ zugleich ein Plan für eine sehr stabile berufliche Zukunft.
Bewerbungstipps für Ausbildung, Studium und erste Stelle in der Kanzlei
Schon auf den ersten Etappen ist eine überzeugende Bewerbung wichtig. Für Ausbildungsplätze als Steuerfachangestellte oder duale Studiengänge solltest du vor allem deine Stärken im Umgang mit Zahlen, deine Genauigkeit und deine Motivation für das Thema Steuern betonen. Praktika in Kanzleien, bei Banken oder in Finanzabteilungen sind ein großer Pluspunkt.

Beim Einstieg in eine Steuerberatungsgesellschaft zählen neben Zeugnissen und Noten auch dein Auftreten im Gespräch und die Bereitschaft, dich langfristig zu entwickeln. Es hilft, wenn du schon zeigen kannst, dass du dich intensiv mit der Frage „wie wird man steuerberater“ beschäftigt und einen klaren Plan für die nächsten Jahre hast.
Häufige Fehler und Irrtümer rund um „wie wird man steuerberater“
Ein häufiger Irrtum ist die Annahme, man könne ohne längere Praxis direkt nach einem kurzen Kurs Steuerberater werden. Die Realität ist anders: Ohne fundierte Ausbildung und umfangreiche Berufserfahrung gibt es keine Zulassung zur Prüfung. Ein weiterer Fehler besteht darin, die Schwierigkeit der Prüfung zu unterschätzen. Wer zu spät mit der Vorbereitung beginnt oder sich nur oberflächlich mit den Inhalten beschäftigt, hat es deutlich schwerer.
Auch die Wahl eines unpassenden Studiengangs oder einer Ausbildung ohne Bezug zur Steuerwelt kann den Weg unnötig verlängern. Wenn du frühzeitig planst und dir bewusst machst, wie strukturiert der Weg aufgebaut ist, kannst du diese Fehler vermeiden.
FAQ – die wichtigsten Fragen zu „wie wird man steuerberater“
Brauche ich unbedingt ein Studium, um Steuerberater zu werden?
Nein. Du kannst auch über eine kaufmännische Ausbildung im Steuerbereich und mehrere Jahre Praxis zur Steuerberaterprüfung zugelassen werden. Ein Studium ist aber eine häufig genutzte Abkürzung.
Ist die Steuerberaterprüfung wirklich so schwer?
Ja, sie zählt zu den schwierigsten Berufsprüfungen in Deutschland. Mit konsequenter Vorbereitung, guter Praxisbasis und Zeitmanagement ist sie aber durchaus zu schaffen.
Welche Schulnoten sind wichtig, wenn ich später Steuerberater werden möchte?
Gute Leistungen in Mathematik, Wirtschaft, Deutsch und rechtlichen Fächern helfen dir, da sie die Grundlage für Ausbildung und Studium bilden.

Wie früh sollte ich anfangen, mich mit dem Thema zu beschäftigen?
Je früher, desto besser. Wer schon in der Schulzeit weiß, „wie wird man steuerberater“, kann Praktika machen, passende Fächer wählen und gezielt Ausbildungs- oder Studienplätze suchen.
Kann ich als Steuerberater im Ausland arbeiten?
Das ist möglich, aber oft an zusätzliche Voraussetzungen gebunden, weil jedes Land eigene Steuer- und Berufsregeln hat. Internationale Beratung oder Arbeit in internationalen Kanzleinetzwerken ist jedoch ein spannendes Feld.
Lohnt sich der Aufwand finanziell und persönlich?
Für viele ja. Der Beruf bietet gute Verdienstmöglichkeiten, hohe Sicherheit und viel Verantwortung. Wer Freude an komplexen Aufgaben hat und bereit ist, dauerhaft zu lernen, empfindet den Aufwand als lohnende Investition.
Fazit: Lohnt sich der Weg zum Steuerberater?
Die Frage „wie wird man steuerberater“ führt zwangsläufig zu einem längeren, aber klar strukturierten Berufsweg. Ob du mit einer Ausbildung startest oder über ein Studium gehst: Du brauchst Fachwissen, Praxis, Disziplin und Durchhaltevermögen. Im Gegenzug erhältst du einen Beruf mit hervorragenden Zukunftsaussichten, vielfältigen Karrierewegen und hoher gesellschaftlicher Verantwortung. Wenn du dich für Zahlen, Recht und wirtschaftliche Zusammenhänge begeisterst und bereit bist, mehrere Jahre konsequent an deinem Ziel zu arbeiten, kann der Beruf Steuerberater genau das Richtige für dich sein.
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