Du behältst immer gut den Überblick, hast Spaß am Umgang mit Menschen und möchtest im Berufsleben schnell Verantwortung übernehmen? Dann könnte die Verkäufer Ausbildung perfekt zu dir passen. Der Beruf bietet einen idealen Einstieg in die Welt des Handels und ist ein gefragter Karriereweg. Hier erfährst du alles, was du über die Verkäufer Ausbildung und den späteren Beruf wissen musst.
Die Verkäufer Ausbildung ist eine klassische duale Berufsausbildung, die Theorie und Praxis optimal miteinander verbindet. Mit nur zwei Jahren Ausbildungsdauer ist sie ideal für dich, wenn du schnell ins Berufsleben starten und früh selbstständig werden möchtest.
Verkäufer Ausbildung: Berufsbild und Aufgaben
Als Verkäufer oder Verkäuferin bist du das Gesicht des Unternehmens und sorgst dafür, dass Kunden die passende Ware finden und der gesamte Verkaufsprozess reibungslos funktioniert. Deine Aufgaben sind vielfältig und reichen weit über das reine Kassieren hinaus.
Was macht ein Verkäufer?
Verkäufer beraten, kassieren, prüfen Bestände und sorgen für Ordnung sowie eine ansprechende Warenpräsentation. Sie sind aktiv an der Gestaltung des Verkaufsgeschehens beteiligt und tragen maßgeblich zur Kundenzufriedenheit bei.
5 typische Aufgaben in der Verkäufer Ausbildung:
- Kunden beraten: Du bist der Ansprechpartner bei Fragen, gibst Tipps und hilfst Kunden, das für sie passende Produkt zu finden.
- Kassieren und abrechnen: Du bedienst die Kasse, rechnest korrekt ab und behältst auch bei viel Betrieb den Überblick über die Zahlungsvorgänge.
- Waren annehmen und einsortieren: Du kontrollierst neue Lieferungen auf Vollständigkeit und Qualität und sorgst dafür, dass die Regale immer gut gefüllt sind.
- Waren präsentieren: Du gestaltest Verkaufsflächen ansprechend, um die Kunden zum Kauf zu animieren und die Produkte optimal in Szene zu setzen.
- Bestände prüfen und nachbestellen: Du kontrollierst regelmäßig den Lagerbestand und kümmerst dich um Nachbestellungen, damit die Ware immer verfügbar ist.
Darüber hinaus gehört auch die Bearbeitung von Reklamationen und das Erbringen von Serviceleistungen zu deinen täglichen Aufgaben in der Verkäufer Ausbildung.

Wo arbeiten Verkäuferinnen?
Verkäuferinnen arbeiten überall dort, wo Produkte direkt an Kunden verkauft werden. Der Arbeitsplatz kann sich im Verkaufsraum, an der Kasse oder im Lager befinden. Je nach gewählter Branche kann das Umfeld sehr unterschiedlich sein:
- Lebensmitteleinzelhandel (Supermarkt, Discounter)
- Mode- und Textilhandel (Boutiquen, Kaufhäuser)
- Elektronikhandel
- Baumärkte und Fachmärkte
Kurz gesagt: Überall, wo persönliche Beratung und der direkte Verkauf gefragt sind, werden Verkäufer gebraucht.
Die Verkäufer Ausbildung im Detail
Die Verkäufer Ausbildung ist eine duale Berufsausbildung und erfolgt im Betrieb und in der Berufsschule. Sie zeichnet sich durch ihre kompakte Dauer und ihren hohen Praxisbezug aus.
Wie lange dauert die Verkäufer Ausbildung?
Die reguläre Dauer der Verkäufer Ausbildung beträgt zwei Jahre.
Bei besonders guten Leistungen in Betrieb und Berufsschule oder bei vorhandenen Vorkenntnissen (z. B. durch eine höhere Schulbildung) besteht die Möglichkeit, die Ausbildung zu verkürzen.
Ablauf und Inhalte der Verkäufer Ausbildung
Im ersten Ausbildungsjahr lernst du die Grundlagen des Einzelhandels kennen. Dazu gehört das Erlernen der Kassensysteme, das Wissen zur Warenwirtschaft und die Grundlagen der Kundenberatung.
Ab dem zweiten Ausbildungsjahr wählst du eine von vier Spezialisierungen (Wahlqualifikationen):
- Beratung von Kunden: Vertiefung der Beratungskompetenzen und des Fachwissens zu den Produkten.
- Kassensystemdaten und Kundenservice: Spezialisierung auf Kassenabläufe, Abrechnung und erweiterte Serviceleistungen.
- Sicherstellung der Warenpräsenz: Fokus auf Lagerhaltung, Bestandskontrolle und logistische Prozesse.
- Werbung und Verkaufsförderung: Gestaltung von Werbemitteln, Schaufenstern und Umsetzung von Marketingaktionen.

Nach dem ersten Jahr, zu Beginn des zweiten, steht eine Zwischenprüfung an. Die Ausbildung schließt mit der Abschlussprüfung ab, die neben schriftlichen Prüfungen in Verkauf und Warenwirtschaft auch ein Fachgespräch in deiner gewählten Spezialisierung beinhaltet.
Was lernt man in der Verkäufer Ausbildung?
Die Verkäufer Ausbildung vermittelt dir nicht nur Verkaufstechniken, sondern auch ein umfassendes Verständnis für den Handel als Ganzes.
| Theorie (Berufsschule) | Praxis (Betrieb) |
| Aufbau & Organisation des Einzelhandels | Kunden beraten & Waren verkaufen |
| Kommunikation & Kundenverhalten | Kasse bedienen & abrechnen |
| Warenwirtschaft, Kalkulation & Preisbildung | Reklamationen bearbeiten & Service bieten |
| Werbung, Verkaufsförderung & Präsentation | Waren annehmen, prüfen & lagern |
| Wirtschafts- & Sozialkunde | Bestände kontrollieren & nachbestellen |
Du lernst betriebliche Kennzahlen zu verstehen und wirtschaftliche Zusammenhänge im Einzelhandel einzuordnen – wichtig für deine spätere Karriere.
Voraussetzungen für die Verkäufer Ausbildung
Die Verkäufer Ausbildung ist sehr zugänglich und bietet auch Bewerbern mit einem Hauptschulabschluss eine hervorragende Chance auf einen Ausbildungsplatz.
Formale und schulische Anforderungen
Der empfohlene Schulabschluss für die Verkäufer Ausbildung ist der Hauptschulabschluss. Gute Noten in Mathematik (für Kasse, Kalkulation, Abrechnung) und Deutsch (für die Kommunikation mit Kunden und das Bearbeiten von Schriftverkehr) sind von Vorteil.

Wichtige Soft Skills
Im Verkauf sind deine persönlichen Eigenschaften oft wichtiger als der Schulabschluss. Du solltest folgende Soft Skills mitbringen:
- Freundlichkeit und Offenheit: Die Freude am Umgang mit Menschen ist entscheidend.
- Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit: Du musst dich auf deine Kollegen verlassen können und umgekehrt.
- Kommunikationsstärke: Du musst Kunden souverän beraten und auf ihre Bedürfnisse eingehen können.
- Belastbarkeit: Gerade in Stoßzeiten und im Samstagsgeschäft ist Stressresistenz gefragt.
Zusatzhinweis: Bei der Arbeit mit Lebensmitteln benötigst du eine Bescheinigung des Gesundheitsamts (Belehrung nach Infektionsschutzgesetz).
Gehalt während und nach der Verkäufer Ausbildung
Einer der Vorteile der Verkäufer Ausbildung ist die geregelte Vergütung, die in der Regel nach den Tarifverträgen des Einzelhandels erfolgt und sich nach dem Bundesland richtet.
Ausbildungsvergütung
Die Ausbildungsvergütung für die Verkäufer Ausbildung liegt im Durchschnitt im guten Mittelfeld der dualen Ausbildungen:
| Ausbildungsjahr | Vergütung (brutto/Monat) |
| 1. Ausbildungsjahr | 940–1.100 Euro |
| 2. Ausbildungsjahr | 1.000–1.250 Euro |
Achtung: Wird dein Ausbildungsbetrieb nicht nach Tarifvertrag bezahlt, kann das Gehalt niedriger ausfallen, wobei der gesetzliche Azubi-Mindestlohn in jedem Fall gezahlt werden muss. Große Handelsunternehmen zahlen oft sogar mehr als im Tarifvertrag vereinbart.
Einstiegsgehalt und Karrieregehalt
Nach Abschluss deiner Verkäufer Ausbildung kannst du mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.200 Euro und 2.400 Euro brutto im Monat rechnen. Auch hier ist die Bezahlung nach Tarifvertrag von Vorteil, da dein Gehalt in festgelegten Abständen schneller steigt. Mit Weiterbildungen und mehr Berufserfahrung sind schnell bis zu 3.000 Euro brutto im Monat und mehr möglich, insbesondere bei Übernahme von Personal- oder Abteilungsverantwortung.

Karrieremöglichkeiten für Verkäuferinnen
Die Verkäufer Ausbildung ist ein ausgezeichnetes Sprungbrett und bietet dir vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten und Weiterbildungen, um im Handel Karriere zu machen.
Typische Aufstiegsmöglichkeiten und Weiterbildungen
- Kauffrau / Kaufmann im Einzelhandel: Dies ist die häufigste und wichtigste Weiterqualifikation. Mit einem zusätzlichen Jahr Ausbildungszeit erreichst du diesen Abschluss, der dir den Weg zu mehr Verantwortung in kaufmännischen Bereichen (Controlling, Marketing) ebnet.
- Führungspositionen im Verkauf:
- Stellvertreter / -in oder Erstverkäufer / -in: Übernahme erster Führungsaufgaben im Team.
- Filialverantwortliche / -r oder Abteilungsleiter / -in: Verantwortung für Umsatz, das gesamte Team und die Filiale.
- Weiterbildung zum / zur Handelsfachwirt / -in: Eine kaufmännische Weiterbildung auf höherer Ebene, die dich für die Leitung und das Management mehrerer Filialen qualifiziert.
- Weiterbildung zum / zur Handelsbetriebswirt / -in: Baut auf dem Handelsfachwirt auf, entspricht einem Bachelor-Niveau und qualifiziert dich für Managementpositionen auf Unternehmensebene.
- Selbstständigkeit: Die Übernahme einer eigenen Filiale (Franchise-System) oder die Gründung eines eigenen Geschäfts.
Hat der Beruf Verkäufer Zukunft?
Ja, der Beruf Verkäufer hat definitiv Zukunft. Obwohl die Digitalisierung und das Online-Shopping den Handel verändern (z. B. durch Selbstbedienungskassen), bleibt die persönliche Beratung unersetzlich. Kunden schätzen den direkten Service und die fachkundige Auskunft vor Ort. Durch den anhaltenden Fachkräftemangel im Einzelhandel werden gut ausgebildete Verkäufer und Verkäuferinnen überall dringend gesucht.
Bewerbung für die Verkäufer Ausbildung
Die Bewerbung für die Verkäufer Ausbildung ist unkompliziert. In deine Bewerbungsmappe gehören in der Regel ein Anschreiben, ein Lebenslauf und deine Zeugnisse.
Wichtig: Im Verkauf sind Kommunikationsstärke, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft entscheidend. Zeige in deinem Anschreiben, dass du gerne mit Menschen arbeitest – untermauere diese Behauptung am besten mit einem konkreten Beispiel, etwa aus einem Praktikum, einem Nebenjob oder der Schule.
Du solltest Verkäufer / -in werden, wenn …
- du schnell in das Berufsleben einsteigen und früh Geld verdienen willst.
- deine gute Laune und deine Offenheit ansteckend auf andere Menschen wirken.
- du abwechslungsreiche Aufgaben magst und dich schnell auf neue Situationen einstellen kannst.
Du solltest auf keinen Fall Verkäufer / -in werden, wenn …
- du nicht gerne auf Menschen zugehen und nicht kommunizieren möchtest.
- es dir schwerfällt, den ganzen Tag zu stehen oder zu laufen.
- du am Wochenende lieber frei hast, da Samstagsarbeit im Verkauf üblich ist.
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