Der Beruf Speditionskaufmann spielt eine zentrale Rolle im weltweiten Warenverkehr. Jeden Tag werden unzählige Güter per LKW, Schiff, Bahn oder Flugzeug transportiert – und der Speditionskaufmann sorgt dafür, dass jede Sendung pünktlich, sicher und kosteneffizient ihr Ziel erreicht. Ob Planung von Transportwegen, Kommunikation mit Kunden und Partnern oder Erstellung wichtiger Fracht- und Zolldokumente: Der Speditionskaufmann ist die organisatorische Schaltstelle der Logistik. Wer gerne koordiniert, den Überblick behält und sich eine verantwortungsvolle Tätigkeit in einer zukunftssicheren Branche wünscht, findet im Beruf Speditionskaufmann eine attraktive und vielseitige Perspektive.
Speditionskaufmann – was steckt hinter dem Beruf?
Der Beruf Speditionskaufmann ist eine zentrale Schnittstelle im nationalen und internationalen Warenverkehr. Jeden Tag werden unzählige Güter per LKW, Schiff, Bahn oder Flugzeug verschickt. Der Speditionskaufmann sorgt dafür, dass diese Waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankommen, die Kosten im Rahmen bleiben und alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden.
Früher sprach man häufig vom „Speditionskaufmann“ oder von der „Speditionskauffrau“. Heute heißt der offizielle Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung, im Alltag wird aber weiterhin sehr oft einfach von Speditionskaufmann gesprochen.

Wenn du gerne organisierst, viel Kontakt mit Menschen hast und dir vorstellen kannst, Verantwortung für Lieferketten zu übernehmen, ist der Beruf Speditionskaufmann eine spannende Option mit langfristiger Perspektive.
Was macht ein Speditionskaufmann genau?
Als Speditionskaufmann planst, koordinierst und überwachst du den Transport von Gütern und Waren. Du arbeitest im Hintergrund, damit alles läuft, ohne dass Kunden sich Gedanken über Strecke, Transportmittel oder Zollvorschriften machen müssen.
Typische Aufgaben eines Speditionskaufmanns sind zum Beispiel:
- Planung von Transporten auf Straße, Schiene, Wasser oder Luft
- Auswahl geeigneter Frachtführer und Transportmittel
- Erstellung von Angeboten und Kalkulation von Preisen
- Erstellen von Frachtpapieren, Lieferscheinen und Zolldokumenten
- Kommunikation mit Kunden, Lieferanten, Reedereien und Behörden
- Überwachung von Laufzeiten und Sendungsverfolgung
- Bearbeitung von Reklamationen und Schadensfällen
Ein Speditionskaufmann ist also nicht nur im Büro, sondern ständig im Austausch mit verschiedenen Partnern. Du telefonierst viel, schreibst E-Mails, arbeitest mit IT-Systemen und behältst auch in hektischen Situationen den Überblick.

Wo arbeitet ein Speditionskaufmann?
Die typischen Arbeitgeber für einen Speditionskaufmann sind Unternehmen der Logistikbranche. Dazu gehören klassische Speditionen, internationale Logistikdienstleister, Luft- und Seefrachtunternehmen, Paketdienste, aber auch größere Industrieunternehmen mit eigenen Logistikabteilungen.
Häufige Einsatzbereiche für einen Speditionskaufmann sind:
- Spedition und Transportorganisation
- Frachtumschlag in Häfen, an Flughäfen oder in großen Logistikzentren
- Lagerlogistik und Lagermanagement
- Zollabwicklung und internationale Transporte
In der Spedition steht die Organisation des Transports im Mittelpunkt. Beim Frachtumschlag dreht sich alles darum, Ware von einem Verkehrsträger auf den anderen zu bringen, zum Beispiel vom Container-Schiff auf den LKW. In der Lagerei geht es darum, Güter professionell Zwischen- oder Langzeit zu lagern.
Der Speditionskaufmann findet damit in vielen Bereichen Arbeit und kann im Laufe des Berufslebens zwischen unterschiedlichen Abteilungen wechseln.

Arbeitszeiten und Arbeitsalltag als Speditionskaufmann
Der Arbeitsalltag als Speditionskaufmann ist abwechslungsreich, aber manchmal auch stressig. Die meisten arbeiten werktags im Büro, klassisch etwa acht Stunden am Tag. Viele Unternehmen bieten Gleitzeitmodelle an, bei denen du zum Beispiel zwischen 7 und 18 Uhr deinen Arbeitstag flexibel startest.
Da der Warenverkehr oft rund um die Uhr läuft, ist in manchen Bereichen auch Schichtdienst möglich, etwa in großen Umschlagszentren oder an Flughäfen. Gerade zu Stoßzeiten, wenn viele Lieferungen gleichzeitig laufen, ist der Speditionskaufmann gefordert, schnell und konzentriert zu reagieren, alternative Routen zu finden oder Verzögerungen mit Kunden zu klären.
Wenn du also einen Beruf suchst, in dem es nie langweilig wird, ist der Job als Speditionskaufmann sehr passend.
Ausbildung zum Speditionskaufmann: Dauer und Aufbau
Die Ausbildung zum Speditionskaufmann ist eine klassische duale Berufsausbildung. Das bedeutet, du verbringst einen Teil deiner Zeit im Ausbildungsbetrieb und einen Teil in der Berufsschule.
Die wichtigsten Eckdaten:
- Dauer: in der Regel 3 Jahre
- Art: duale Ausbildung
- Abschluss: Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung
- Schulform: Berufsschule (Teilzeit, meist 1–2 Tage pro Woche oder Blockunterricht)
Im Ausbildungsbetrieb lernst du Schritt für Schritt alle Aufgaben kennen, die ein Speditionskaufmann beherrschen muss. Du durchläufst verschiedene Abteilungen wie Disposition, Seefracht, Luftfracht, Lager oder Zoll und bekommst immer mehr Verantwortung.
Die Ausbildung endet mit einer Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer. Dort zeigst du, dass du als Speditionskaufmann Transporte planen, Kosten berechnen, Dokumente erstellen und Kunden fachkundig beraten kannst.

Inhalte in der Berufsschule
In der Berufsschule erhältst du das theoretische Fundament für deine tägliche Arbeit als Speditionskaufmann. Neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Sozialkunde oder Wirtschaft stehen berufsspezifische Fächer auf dem Stundenplan.
Dazu gehören beispielsweise:
- Transport- und Logistikprozesse
- Umgang mit verschiedenen Verkehrsträgern wie LKW, Bahn, Binnenschiff oder Flugzeug
- Grundlagen des Außenhandels: Import und Export
- Rechtliche Grundlagen, Verträge, Haftung und Versicherungen
- Zahlungsverkehr, Kalkulation und Kostenrechnung
- IT-Anwendungen im Speditionsalltag
Du lernst, wann welcher Verkehrsträger sinnvoll ist, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Transportmittel haben und wie ein Speditionskaufmann verschiedene Transportbausteine geschickt kombiniert. Auch der richtige Umgang mit Software spielt eine große Rolle, denn moderne Logistik ist stark digital geprägt.
Praxis im Betrieb: Was lernt ein Speditionskaufmann im Alltag?
Im Betrieb wächst du in deine Rolle als Speditionskaufmann hinein. Am Anfang erledigst du einfache Aufgaben, später planst du eigenständig Transporte, kommunizierst mit Kunden und arbeitest an komplexeren Aufträgen.
Du lernst zum Beispiel:
- Angebote zu erstellen: von der Kundenanfrage bis zum fertigen Angebot mit Preisen und Bedingungen
- Frachtpapiere und Zolldokumente korrekt auszufüllen
- mit Speditionssoftware und betrieblichen Informationssystemen zu arbeiten
- Kunden auf Deutsch und Englisch zu beraten und zu informieren
- Lagerprozesse und Umschlagvorgänge zu verstehen
- Gefahrgutvorschriften und Sicherheitsregeln anzuwenden
Mit der Zeit entwickelst du dich zu einem Profi für Transportorganisation. Ein Speditionskaufmann kennt die typischen Probleme im Alltag – Staus, Sturm, Streiks, fehlende Dokumente – und findet Lösungen, damit die Lieferkette trotzdem funktioniert.

Voraussetzungen: Ist der Beruf Speditionskaufmann das Richtige für dich?
Um eine Ausbildung als Speditionskaufmann zu beginnen, brauchst du in der Regel mindestens einen mittleren Schulabschluss. Mit Fachabitur oder Abitur steigen deine Chancen, besonders bei größeren Unternehmen und Konzernen.
Wichtiger als der reine Abschluss ist jedoch, ob der Beruf Speditionskaufmann zu deinen Stärken passt. Hilfreich sind unter anderem:
- Freude am Organisieren und Planen
- Kommunikationsstärke und Freundlichkeit im Umgang mit Kunden
- gutes Zeitmanagement und Verantwortungsbewusstsein
- Stressresistenz, auch wenn viele Aufträge gleichzeitig bearbeitet werden müssen
- sorgfältige und genaue Arbeitsweise
Bestimmte Schulfächer bereiten dich besonders gut auf den Beruf Speditionskaufmann vor.
Mathematik: Du brauchst solide Kenntnisse in den Grundrechenarten, Prozentrechnung und Dreisatz, um Angebote zu kalkulieren, Kosten zu vergleichen oder Frachtpreise zu berechnen.
Englisch: Viele Unternehmen arbeiten international. Als Speditionskaufmann telefonierst du mit ausländischen Partnern und liest englischsprachige Dokumente. Gute Englischkenntnisse sind daher ein großer Pluspunkt.
Weitere Sprachen: Französisch, Spanisch oder andere Fremdsprachen können den Einstieg erleichtern, vor allem bei international ausgerichteten Speditionen.
Gehalt in der Ausbildung als Speditionskaufmann
Das Gehalt in der Ausbildung zum Speditionskaufmann hängt vom Unternehmen, der Region und möglichen Tarifverträgen ab. Typisch sind in etwa folgende Spannen (brutto pro Monat):
- Ausbildungsjahr: ca. 724 bis 1.160 Euro
- Ausbildungsjahr: ca. 854 bis 1.227 Euro
- Ausbildungsjahr: ca. 977 bis 1.289 Euro
In großen Firmen oder tarifgebundenen Betrieben kann ein Speditionskaufmann in der Ausbildung eher im oberen Bereich dieser Spannen liegen. In kleineren Unternehmen kann die Vergütung etwas niedriger ausfallen.
Neben dem Grundgehalt bieten manche Arbeitgeber Zusatzleistungen, etwa Fahrkostenzuschüsse, Essenszuschüsse, Weihnachtsgeld oder vermögenswirksame Leistungen. Es lohnt sich, diese Punkte bei der Wahl des Ausbildungsbetriebes zu vergleichen.

Gehalt als Speditionskaufmann nach der Ausbildung
Nach der bestandenen Prüfung startest du als ausgelernter Speditionskaufmann ins Berufsleben. Das Einstiegsgehalt liegt ungefähr bei rund 2.500 Euro brutto im Monat, je nach Unternehmen, Region und Verantwortung.
Mit zunehmender Berufserfahrung und mehr Verantwortung kann ein Speditionskaufmann sein Gehalt deutlich steigern. Werte von etwa 3.000 bis 3.200 Euro brutto im Monat sind realistisch. In leitenden Positionen oder mit spezieller Fachkompetenz sind auch bis zu etwa 4.100 Euro brutto und mehr möglich.
Entscheidend ist hier vor allem, ob du dich weiterbildest, in welchem Bereich du arbeitest und wie groß dein Arbeitgeber ist. Ein engagierter Speditionskaufmann mit Fortbildungen und Führungsverantwortung hat spürbare Vorteile bei der Gehaltsentwicklung.
Karrierechancen und Weiterbildungen für Speditionskaufleute
Der Beruf Speditionskaufmann bietet dir zahlreiche Entwicklungswege. Die Logistikbranche wächst, E-Commerce und globaler Handel sorgen für eine stabile Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften.
Typische Weiterbildungen für einen Speditionskaufmann sind zum Beispiel:
Spezialisierte Qualifizierungslehrgänge: Hier vertiefst du Wissen in einzelnen Bereichen, etwa Einkauf, Lager und Materialwirtschaft, Gefahrgut, Ladungssicherung, Marketing oder Vertrieb. Ein Speditionskaufmann kann sich so zu einem gefragten Experten in einem bestimmten Segment entwickeln.
Fachwirt oder Betriebswirt: Als Fachwirt oder Betriebswirt übernimmst du zunehmend Führungsaufgaben. Beliebte Abschlüsse für einen Speditionskaufmann sind zum Beispiel:
- Fachwirt für Güterverkehr und Logistik
- Logistikmeister (je nach Schwerpunkt)
- Betriebswirt mit Schwerpunkt Logistik
Mit diesen Abschlüssen steigert ein Speditionskaufmann seine Chancen auf Teamleiter- oder Abteilungsleiterpositionen.
Hochschulstudium: Mit Abitur oder Fachabitur ist auch ein Studium eine Option. Studiengänge wie Logistik, Verkehrsbetriebswirtschaft, Supply-Chain-Management, Betriebswirtschaftslehre oder Business Administration passen sehr gut zum Profil eines Speditionskaufmanns.
Mit einem akademischen Abschluss sind Tätigkeiten in der strategischen Logistikplanung, im Projektmanagement oder im Management internationaler Logistiknetzwerke denkbar. Damit eröffnest du dir als Speditionskaufmann noch breitere Perspektiven.

Bewerbung als Speditionskaufmann: So überzeugst du
Wenn du dich um einen Ausbildungsplatz als Speditionskaufmann bewirbst, kommt es darauf an, deine Stärken klar zu zeigen. In deinem Anschreiben solltest du erklären, warum dich der Bereich Transport und Logistik interessiert und weshalb du dir vorstellen kannst, als Speditionskaufmann Verantwortung zu übernehmen.
Erwähne praktische Erfahrungen, die zu diesem Beruf passen, zum Beispiel:
- Schulprojekte, bei denen du Organisation übernommen hast
- Praktika im kaufmännischen Bereich oder in der Logistik
- Auslandserfahrungen oder Sprachkenntnisse
Im Lebenslauf sollten deine Noten in Mathe und Englisch möglichst solide sein. Wenn du bereits Einblicke in die Arbeitswelt hast, zeig das deutlich. Ein Ausbildungsbetrieb möchte erkennen, dass du motiviert bist und dich bewusst für den Beruf Speditionskaufmann entschieden hast.
Beim Vorstellungsgespräch wird häufig nach Stresssituationen gefragt: Wie reagierst du, wenn mehrere Aufgaben gleichzeitig kommen? Ein Speditionskaufmann muss ruhig bleiben, Prioritäten setzen und strukturiert arbeiten – genau das solltest du glaubwürdig vermitteln.
Zukunftsaussichten: Warum sich der Beruf Speditionskaufmann lohnt
Der weltweite Warenverkehr wird auch in Zukunft nicht abnehmen. Onlinehandel, internationale Lieferketten und steigende Anforderungen an schnelle und transparente Transporte sorgen dafür, dass der Speditionskaufmann eine wichtige Rolle behält.

Gleichzeitig verändert sich der Beruf. Moderne IT-Systeme, digitale Sendungsverfolgung und automatisierte Lagertechnik entwickeln sich ständig weiter. Ein Speditionskaufmann arbeitet daher nicht nur mit Telefon und Papier, sondern intensiv mit Software, Daten und digitalen Tools.
Wer bereit ist, sich weiterzubilden und offen für neue Technologien bleibt, hat als Speditionskaufmann sehr gute Perspektiven – sowohl national als auch international.
Häufige Fragen zum Speditionskaufmann
Wie lange dauert die Ausbildung zum Speditionskaufmann?
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Bei sehr guten Leistungen kann ein Speditionskaufmann die Ausbildungszeit auf zweieinhalb oder sogar zwei Jahre verkürzen, wenn Betrieb und Kammer zustimmen.
Brauche ich Abitur, um Speditionskaufmann zu werden?
Nein, Abitur ist keine Pflicht. Viele Unternehmen stellen einen Speditionskaufmann mit Realschulabschluss ein. Mit Fachabitur oder Abitur steigen deine Chancen vor allem bei größeren Unternehmen.
Ist der Beruf Speditionskaufmann stressig?
In Stoßzeiten kann es hektisch werden: Liefertermine, Staus, Verzögerungen und ungeduldige Kunden gehören zum Alltag. Ein Speditionskaufmann sollte daher stressresistent sein und auch bei Druck konzentriert arbeiten können.
Kann ich als Speditionskaufmann im Ausland arbeiten?
Ja, das ist durchaus möglich. Viele internationale Konzerne suchen Mitarbeiter mit Erfahrung in der Logistik. Ein Speditionskaufmann mit guten Sprachkenntnissen und internationaler Ausrichtung hat gute Chancen, auch im Ausland Stellen zu finden.
Fazit: Speditionskaufmann als abwechslungsreicher Beruf mit Zukunft
Der Beruf Speditionskaufmann verbindet Organisation, Kommunikation und Verantwortung in einem spannenden Umfeld. Du trägst dazu bei, dass Waren sicher und pünktlich rund um den Globus transportiert werden.
Mit einer soliden dualen Ausbildung, guten Entwicklungsmöglichkeiten, vielfältigen Arbeitgebern und stabilen Zukunftsaussichten ist der Speditionskaufmann ein Beruf, der dir langfristig viele Türen öffnen kann – von der klassischen Sachbearbeitung über Teamleitung bis hin zu Positionen im Management oder in der strategischen Logistikplanung.
Wenn du also einen Beruf suchst, bei dem du täglich mit Menschen arbeitest, Abläufe koordinierst und die Weltwirtschaft ganz konkret mitgestaltest, ist der Speditionskaufmann eine sehr attraktive Wahl.
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