Integrationshelfer Ausbildung: Der Weg zu einem Beruf mit Herz und Zukunft in der Inklusion

Der Begriff Inklusion prägt zunehmend das Bildungssystem und die Gesellschaft. Im Zentrum dieser Entwicklung steht der Integrationshelfer Ausbildung – oder besser gesagt, der Weg in diesen helfenden und überaus wichtigen Beruf. Die Aufgabe des Integrationshelfers ist es, Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen oder geistigen oder körperlichen Behinderungen individuell zu begleiten und zu unterstützen, um ihnen die Teilhabe am ganz normalen Schul- und Kindergartenalltag zu ermöglichen. Dinge wie der Schulweg, Sportstunden, Pausen oder Klassenfahrten, die für viele selbstverständlich sind, können für Kinder mit besonderen Bedürfnissen große Herausforderungen darstellen. Hier beginnt die essenzielle Arbeit des Integrationshelfers.

Es ist wichtig zu verstehen, dass es keine klassische, einheitlich geregelte Ausbildung als Integrationshelfer gibt. Der Einstieg in diesen Beruf erfolgt oft über Quereinstiege, Fortbildungen und das Sammeln praktischer Erfahrungen. Was bei der Tätigkeit als Integrationshelfer zählt, sind vor allem die sogenannten Soft-Skills: Empathie, Fingerspitzengefühl, Geduld und ein gutes Gespür für die Bedürfnisse anderer. Diese emotionalen und sozialen Kompetenzen sind weitaus wichtiger als ein festgeschriebener formaler Bildungsabschluss. Trotzdem legen Fortbildungen und Umschulungen, die bei Bildungszentren oder Vereinen absolviert werden können, den Grundstein für die professionelle Arbeit. Solche Kurse, deren Finanzierung oft vom Jobcenter übernommen wird, dauern im Durchschnitt zehn Wochen und vermitteln erste Praxiserfahrungen und theoretisches Wissen im Umgang mit gehandicapten Kindern. Die Integrationshelfer Ausbildung ist somit ein Prozess, der stark von persönlicher Eignung und engagierter Weiterbildung geprägt ist.

Wie werde ich Integrationshelfer? Die verschiedenen Wege

Da es keine festgelegten Qualifikationen für die Arbeit als Integrationshelferin gibt, stehen viele Türen offen. Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte den Fokus zunächst auf die persönliche Eignung und das Sammeln von Praxiserfahrung legen.

Ein schneller Einstieg in den Beruf gelingt oft dann, wenn bereits Kontakt zu einem Kind mit Behinderung besteht und das Vertrauen zwischen Kind, Eltern und Betreuer aufgebaut wurde. Die Chemie zwischen allen Beteiligten ist ein ausschlaggebender Faktor für den Erfolg der Betreuung. Ausgeschlossen von diesem Vorteil sind jedoch Verwandte.

Bevor man sich für die Integrationshelfer Ausbildung entscheidet, ist das Sammeln von ersten Erfahrungen von großer Bedeutung. Dies kann zum Beispiel im Rahmen eines Bundesfreiwilligendienstes oder eines freiwilligen sozialen Jahres geschehen. Dies dient nicht nur der Orientierung, sondern auch der realistischen Einschätzung der eigenen psychischen und physischen Belastungsgrenzen. Die Arbeit als Integrationshelfer ist anspruchsvoll, und der enge Kontakt mit Menschen mit Behinderung kann emotional fordernd sein. Daher muss man sich absolut sicher sein, dass dieser Beruf der richtige Weg ist.

Die formale Seite des Einstiegs in die Integrationshelfer Ausbildung beinhaltet:

  1. Fortbildungen und Umschulungen: Diese Kurse sind oft selbst zu finanzieren, aber das Jobcenter übernimmt die Kosten für die meist zehnschwöchige Fortbildung. Diese Kurse können vor dem Einsatz oder begleitend dazu stattfinden und bieten die nötigen Grundlagen.
  2. Selbstständige Erkundung: Da es keine einheitlichen Vorgaben gibt, können sich Interessenten selbstständig bei privaten und öffentlichen Schulen, Wohlfahrtsverbänden und Vereinen nach offenen Stellen und dem Bedarf an Integrationshelfern erkundigen.
  3. Soft Skills: Empathie, eine soziale Ader und ein guter Draht zu Kindern sind unabdingbare persönliche Voraussetzungen für die Arbeit als Integrationshelfer.

Die Aufgaben des Integrationshelfers im Alltag

Die Aufgaben eines Integrationshelfers sind vielfältig und stets auf die individuellen Bedürfnisse des zu betreuenden Kindes zugeschnitten. Der Einsatzort ist in den meisten Fällen an Schulen oder in Kindergärten. Die Arbeit beinhaltet sowohl pflegerische als auch pädagogische Unterstützungsleistungen, immer mit dem Ziel, die Selbstständigkeit des Kindes zu fördern.

Zu den konkreten Aufgaben nach der Integrationshelfer Ausbildung gehören:

  • Pflegerische Hilfestellungen: Unterstützung bei Toilettengängen oder beim Umziehen vor dem Sportunterricht. Hier ist es essenziell, keine Scheu vor engem Körperkontakt zu haben.
  • Kommunikative Unterstützung: Hilfe bei der Kommunikation mit Mitschülern und Lehrern. Im Idealfall kann der Helfer die wichtigsten Dinge in Gebärdensprache vermitteln.
  • Motivation und Begleitung: Das Kind dabei motivieren, die gesetzten Lernziele zu erreichen. Der Integrationshelfer wirkt dabei jedoch nicht als Zweitlehrer, sondern gibt lediglich Hilfestellungen und Unterstützung.
  • Außerschulische Begleitung: Begleitung des Kindes auf Ausflügen, Klassenfahrten und manchmal auch bei Freizeitaktivitäten in den Ferien. Dies kann gelegentliche Wochenendarbeit erforderlich machen.

Der Integrationshelfer kommt immer dann ins Spiel, wenn Schulen oder Kindergärten nicht in der Lage sind, die individuellen Bedürfnisse des Kindes (aufgrund körperlicher, geistiger Beeinträchtigungen oder sozial auffälligem Verhaltens) mit eigenem Personal zu decken. Durch die derzeitige Personalknappheit in Schulen und Kitas besteht aktuell ein sehr hoher Bedarf an Integrationshelfern, was diesen Beruf sehr zukunftssicher macht.

Verdienstmöglichkeiten und Abhängigkeiten

Der Verdienst als Integrationshelfer ist nicht einheitlich geregelt und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Gehaltsfrage ist komplex, da die Integrationshelfer Ausbildung selbst keine tarifvertraglich geregelte Grundlage schafft.

  • Gehaltsspanne: Die Bezahlung variiert je nach Bundesland (häufig ist der Westen etwas besser bezahlt als der Osten). Bei einer Teilzeitbeschäftigung liegt der Bruttoverdienst meist zwischen 830 Euro und 1300 Euro. Eine Vollzeitstelle kann im Durchschnitt etwa 2000 Euro brutto einbringen.
  • Einflussfaktoren: Berufserfahrung, mögliche Vorkenntnisse durch eine Ausbildung oder ein Studium im sozialen Bereich sowie die Art der Behinderung des Kindes (1-zu-1-Betreuung) beeinflussen das Gehalt.
  • Arbeitgeber: Es spielt eine große Rolle, wer den Integrationshelfer beschäftigt. Das zuständige Jugendamt hat ein spezifisches Budget. Wird der Helfer von Trägern (Vereine, Schulen) beschäftigt, gelten andere Stundenlöhne als bei einer Direktanstellung durch die Eltern. Obwohl die meisten Kostenträger die Eltern als Arbeitgeber sehen möchten, ist dies aufgrund der zusätzlichen Belastung der Familien oft nicht umsetzbar.
  • Zusatzverdienst: Etwas mehr Geld lässt sich verdienen, wenn man das Kind auf Klassenfahrten betreut oder in den Ferien Freizeitaktivitäten übernimmt.
  • Mindestlohn: Es ist wichtig zu wissen, dass der seit dem 1. Januar 2020 geltende Mindestlohn nicht für Integrationshelfer gilt.

Karriere und Perspektiven nach der Integrationshelfer Ausbildung

Der Beruf als Integrationshelfer ist oft ein Sprungbrett für eine weiterführende Karriere im sozialen und pädagogischen Bereich. Das gesammelte Wissen und die Erfahrungen, die durch Fortbildungen, Reflektionsgespräche und pädagogische Anleitungen kontinuierlich vertieft werden, sind eine wertvolle Grundlage.

  • Vertiefung beim Träger: Mit genügend Erfahrung kann man sich bei seinem Träger engagieren und neueinsteigende Integrationshelfer beraten und anleiten.
  • Ausbildung als Erzieher/-in oder Heilerziehungspfleger/-in: Wer das Wissen ausbauen und den Wirkungsbereich erweitern möchte, kann eine geregelte Ausbildung mit Kindern absolvieren, beispielsweise als Erzieherin oder Heilerziehungspflegerin. Hier werden pflegerische und pädagogische Kenntnisse fundiert erweitert, was für eine optimale Qualifizierung für unterschiedliche Bereiche sorgt (z.B. frühkindliche Förderung für Kinder mit Behinderung).
  • Hochschulstudium: Wer über eine Hochschulzulassung verfügt, kann ein Studium im sozialen oder pädagogischen Bereich in Betracht ziehen. Interessante Fächer sind Sonderpädagogik, Sozialpädagogik oder Soziale Arbeit. Ein Studium eröffnet die Möglichkeit, nicht nur ein Kind, sondern als Lehrer zu unterrichten oder selbst beim Jugendamt zu arbeiten, um Eltern bei der Auswahl geeigneter Integrationshelfer zu beraten. Zudem steigen die Chancen auf eine Führungsposition, um gesamte Integrationsprozesse zu leiten und zu gestalten.
  • Existenzgründung: Mit ausreichend praktischem und betriebswirtschaftlichem Know-How ist sogar die Gründung eines eigenen Vereins möglich, um Integrationsarbeit nach eigenen Vorstellungen zu verbessern und zu gestalten.

Die Integrationshelfer Ausbildung ist ein Prozess, der Empathie und Durchsetzungsvermögen erfordert. Es ist ein Beruf, den man aus tiefster Überzeugung wählen sollte: Nur wer keine Angst vor Körperkontakt hat, Geduld als Tugend sieht und Kinder, auch mit Handicap, in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt, wird in diesem erfüllenden, aber anspruchsvollen Berufsfeld langfristig erfolgreich sein. Die gesellschaftliche Relevanz der Integrationshelfer Ausbildung wird durch Fakten wie die UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 untermauert, die besagt, dass Kinder mit Behinderung Regelschulen besuchen dürfen, auch wenn dies noch nicht für alle gilt. Die Arbeit als Integrationshelfer leistet hierbei einen direkten und positiven Beitrag zur gelebten Inklusion. Die Integrationshelfer Ausbildung ist ein Weg, der zu wertvollen menschlichen Erfolgen und zu einer zukunftssicheren Anstellung führt. Die persönliche Eignung ist dabei stets wichtiger als die formalisierte Integrationshelfer Ausbildung. Wer sich für diesen Beruf entscheidet, wählt eine Tätigkeit mit großem sozialen Mehrwert. Die ständige Nachfrage nach Integrationshelfern garantiert nach der Integrationshelfer Ausbildung gute Jobchancen. Die gewonnenen Erfahrungen in der Integrationshelfer Ausbildung sind eine ausgezeichnete Basis für weitere pädagogische Berufe.

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Hoffmann David
Hoffmann David
Ich bin David Hoffmann, Experte für Online-Deutschlernen sowie Berufs- und Auslandsorientierung. Mit langjähriger Erfahrung begleite ich Lernende dabei, ihre Deutschkenntnisse gezielt zu verbessern, die passenden Lern-Apps auszuwählen und berufliche wie...