Die moderne Wirtschaft wird von zwei Kräften dominiert: betriebswirtschaftlicher Effizienz und technologischer Innovation. Wer diese beiden Welten verknüpfen kann, hat die besten Zukunftsaussichten. Das Duales Studium Wirtschaftsinformatik bildet genau diese Experten aus. Es ist der ideale Weg für alle, die sich gleichermaßen für komplexe Geschäftsprozesse und moderne Informationstechnologie (IT) begeistern.
Die Telekommunikations- und Informatikbranche verzeichnet deutschlandweit ein starkes Wachstum, mit über einer Million Beschäftigten und steigender Tendenz. Auch in traditionell starken Bereichen wie Maschinenbau und Automotive sind Wirtschaftsinformatiker unverzichtbar geworden. Sie sind die Brückenbauer, die sicherstellen, dass entwickelte Software die Geschäftsprozesse tatsächlich verbessert und zukunftssicher macht. Wenn Sie einen Studiengang suchen, der Theorie und Praxis verbindet, Ihnen hervorragende Karrierechancen eröffnet und zudem überdurchschnittlich gut vergütet wird, ist das Duales Studium Wirtschaftsinformatik die richtige Wahl für Sie.
Dieser ausführliche Ratgeber beleuchtet alle relevanten Aspekte des Duales Studium Wirtschaftsinformatik: von den Inhalten über den Studienablauf und die Gehaltsaussichten bis hin zu den vielfältigen Karrierewegen nach dem Bachelor-Abschluss.
Das Berufsbild des Wirtschaftsinformatikers: Aufgaben und Qualifikationen
Im Zentrum des Duales Studium Wirtschaftsinformatik steht die Ausbildung zu einer Fachkraft, die in der Lage ist, die Anforderungen der Betriebswirtschaftslehre (BWL) mit den Möglichkeiten der Informatik zu vereinen. Wirtschaftsinformatiker verstehen die Sprache des Managements ebenso wie die der Programmierer.
Was lerne ich im Dualen Studium Wirtschaftsinformatik?
Wie der Name schon verrät, geht es um eine fundierte Ausbildung in Wirtschaft und Informatik. Der Studierende wird darauf vorbereitet, jegliche Geschäftsprozesse in einem Unternehmen durch den Einsatz und die Entwicklung geeigneter Software zu analysieren, zu optimieren und zu verbessern.
Nach erfolgreichem Abschluss des Duales Studium Wirtschaftsinformatik erhalten Sie den akademischen Grad Bachelor of Science (B.Sc.). Einige Arbeitgeber bieten Ihnen darüber hinaus die attraktive Möglichkeit, eine Ausbildung in das duale Studium zu integrieren. Eine inhaltlich verwandte Ausbildung, wie die zum Fachinformatiker – Fachrichtung Anwendungsentwicklung, wird in diesem Fall mit einer Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) beendet. Bei diesem Modell erwerben Sie innerhalb von etwa dreieinhalb Jahren sogar zwei Abschlüsse, was Ihre Marktposition zusätzlich stärkt.
Vielfältige Fachrichtungen und Spezialisierungen
Das Duales Studium Wirtschaftsinformatik bietet Ihnen eine breite Aufstellung, aber auch die Möglichkeit zur Spezialisierung. An einigen Hochschulen können Sie das Studium mit verschiedenen Schwerpunkten belegen:
- Data Science und Künstliche Intelligenz (KI): Hier geht es verstärkt um die digitale Infrastruktur, Big Data und Algorithmen. Diese Disziplinen finden sich heute im Online-Shopping, bei Sprachassistenten oder im autonomen Fahren. Der Schwerpunkt liegt auf der Datenauswertung.
- Software Engineering und IT-Consulting: Dies sind häufig gewählte Vertiefungsrichtungen, die meist ab dem fünften Semester angeboten werden. Software Engineering konzentriert sich auf die Konzeption und Entwicklung komplexer Softwaresysteme. IT-Consulting bereitet darauf vor, Unternehmen extern in IT-Fragen zu beraten.
- Alternative Studiengangsbezeichnungen: Da duale Studiengänge nicht zentral reglementiert sind, finden sich in Stellenanzeigen auch Namen für ähnliche Studiengänge, wie das Duale Studium Betriebliches Informationsmanagement (BIM). Hier werden ebenfalls Informatik-Inhalte mit Betriebswirtschaftslehre kombiniert, wobei der Fokus auf der systematischen Planung, Gestaltung und Koordination der Informationsinhalte und -flüsse zur Erreichung der Unternehmensziele liegt.
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Duales Studium Wirtschaftsinformatik sind Ihre Einsatzmöglichkeiten äußerst vielfältig. Mit der Kombination aus Wirtschaft und Technik stehen Ihnen Türen in Bereichen wie IT-Management, Vertrieb, Marketing oder Controlling offen.
Ablauf und Inhalte: So funktioniert das Duale Studium Wirtschaftsinformatik
Das Duales Studium Wirtschaftsinformatik zeichnet sich durch seinen Wechsel zwischen Theoriephasen an der Hochschule und intensiven Praxisphasen im Partnerunternehmen aus.
Der zeitliche Rahmen des Studiums
Das reguläre Duales Studium Wirtschaftsinformatik dauert in der Regel drei Jahre. In dieser Zeit gliedert es sich in mehrere abwechselnde Theorie- und Praxisabschnitte. Die Seminare und Vorlesungen finden an einer (Fach-)Hochschule oder Berufsakademie statt, während die Praxisabschnitte im Ausbildungsbetrieb absolviert werden.
Wird ein duales Studium gewählt, das zusätzlich eine vollwertige Ausbildung integriert, verlängert sich die Dauer im Normalfall auf dreieinhalb Jahre.
Inhalte der Theoriephasen
Die theoretischen Studieninhalte decken beide Fachbereiche ab und bereiten Sie optimal auf die späteren Berufsfelder vor:
- Wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen: Fächer wie Betriebswirtschaftslehre (BWL), Volkswirtschaftslehre (VWL) und externes Rechnungswesen gehören fest zum Stundenplan. Sie lernen die Strukturen und Prozesse eines Unternehmens kennen.
- Informatische Kernfächer: Hier stehen Softwaretechnik, Datenbanken, Anwendungssysteme, Algorithmen und Datenstrukturen im Vordergrund. Diese Kurse vermitteln Ihnen die technischen Fähigkeiten zur Entwicklung und Verwaltung von IT-Lösungen.
- Zusatzqualifikationen: Spezielle Seminare wie Wirtschaftsenglisch und wissenschaftliches Arbeiten ergänzen den Lehrplan. Letzteres ist besonders relevant für das Verfassen der Bachelorarbeit zu einem aktuellen Thema der Wirtschaftsinformatik.
Die genauen Kurse und deren Verteilung hängen stark vom Curriculum der jeweiligen Hochschule ab.
Erfahrungen in den Praxisphasen
Die Praxisphasen sind entscheidend für den Erfolg des Duales Studium Wirtschaftsinformatik. Hier wenden die dual Studierenden das gelernte Wissen direkt im Unternehmensalltag an:
- Arbeiten mit Programmiersprachen: Sie beschäftigen sich praktisch mit verschiedenen Programmiersprachen und der Entwicklung von Softwarelösungen.
- Übernahme von Verantwortung: Während Sie zu Studienbeginn noch unter Anleitung arbeiten, wird Ihnen schrittweise mehr Verantwortung übertragen. Sie werden in reale Projekte eingebunden, lernen Kunden zu beraten und ihre Computerprobleme zu lösen.
- Eigenständige Entwicklung: Gegen Ende des Studiums sind Sie in der Lage, eigene Programme und Lösungen zu planen und zu entwickeln, die Ihrem Ausbildungsbetrieb unmittelbar von Nutzen sind. Sie optimieren die Gestaltung von Anwendungssystemen und wenden betriebswirtschaftliche Problemlösungen mithilfe von EDV an.
Anforderungen und Gehalt: Was Sie mitbringen sollten und was Sie verdienen
Das Duales Studium Wirtschaftsinformatik stellt bestimmte Anforderungen an die Bewerber, bietet jedoch auch sehr attraktive Vergütungen während des Studiums und ausgezeichnete Einstiegsgehälter danach.
Voraussetzungen für die Bewerbung
Für die Zulassung zum Duales Studium Wirtschaftsinformatik wird in der Regel das (Fach-)Abitur vorausgesetzt. Dieser Schulabschluss ist notwendig, um die Befähigung zum Besuch einer (Fach-)Hochschule oder Berufsakademie nachzuweisen.
Um sich von anderen Bewerbern abzuheben und einen Vorteil zu verschaffen, helfen oft bereits:
- Erste Programmierkenntnisse.
- Ein absolviertes Praktikum in einem berufsrelevanten Bereich (IT oder Wirtschaft).
Der ideale Studientyp
Neben den formalen Voraussetzungen gibt es persönliche Eigenschaften, die Ihnen das Duales Studium Wirtschaftsinformatik erleichtern und den späteren Erfolg im Beruf sichern:
- Teamplayer: Ob in der IT-Abteilung, im Marketing oder im Vertrieb – Sie arbeiten häufig im Team zusammen, um gemeinsam Softwarelösungen oder Verkaufsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.
- Zahlengenie: Die Fächer BWL, VWL sowie Algorithmen und Datenstrukturen erfordern gleichermaßen mathematisches Verständnis. Ein gutes mathematisches Grundlagenwissen ist für dieses duale Studium sehr wichtig.
- Technikaffinität: Der PC ist Ihr täglicher Begleiter. Da Sie Softwares entwickeln und verbessern, sollten Sie sich generell gut mit Elektronik und Technik auskennen und ein großes Interesse dafür mitbringen.
- Logisches und strukturiertes Vorgehen: Das Lösen von Programmier- und betriebswirtschaftlichen Problemen erfordert stets eine strukturierte und logische Herangehensweise.
- Englischkenntnisse: Sie müssen sich in der englischen Sprache gut zurechtfinden, da die Fachliteratur und viele Programmiersprachen international in Englisch gehalten sind, und Sie häufig auch “Business English” anwenden werden.
Wer kein Interesse an Betriebswirtschaft hat oder wem Mathematik nicht liegt, sollte von diesem Studiengang absehen.
Verdienst während des Dualen Studiums Wirtschaftsinformatik
Der Verdienst während des Duales Studium Wirtschaftsinformatik ist überdurchschnittlich gut im Vergleich zu vielen anderen dualen Studiengängen. Die genaue Höhe variiert jedoch stark zwischen den Unternehmen und Branchen.
Die üblichen Bruttogehälter pro Monat entwickeln sich wie folgt:
| Ausbildungsjahr | Monatsgehalt (Brutto) |
| 1. Jahr | 900 bis 1.500 Euro |
| 2. Jahr | 1.000 bis 1.600 Euro |
| 3. Jahr | 1.100 bis 1.800 Euro |
Ein großer Vorteil: Die eventuell anfallenden Studiengebühren für den Bachelor werden, unabhängig von der Ausbildungsvergütung, häufig vom Arbeitgeber übernommen.
Einstiegsgehalt nach dem Dualen Studium
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Duales Studium Wirtschaftsinformatik sind die Gehälter exzellent. Das Einstiegsgehalt mit einem Bachelor in Wirtschaftsinformatik beträgt durchschnittlich 3.300 Euro brutto im Monat, wenn Sie sich für eine Tätigkeit in der Softwareentwicklung entscheiden. Mit einigen Jahren Berufserfahrung sind in diesem Bereich bis zu 4.800 Euro brutto monatlich möglich.
Besonders hoch sind die Einstiegsgehälter im Consulting, beispielsweise bei der Beratung von Unternehmen in IT-Fragen. Hier sind als Einstiegsgehalt sogar bis zu 6.000 Euro brutto im Monat denkbar. Die Gehaltshöhe richtet sich grundsätzlich stark nach der Branche, der Unternehmensgröße und dem Standort des Arbeitgebers.
Karriere nach dem Dualen Studium: Zukunftsaussichten und Weiterbildung
Das Duales Studium Wirtschaftsinformatik ist ein hervorragender Grundstein für eine erfolgreiche und zukunftssichere Karriere. Die Aussichten sind ausgezeichnet.
Gute Übernahmechancen und breites Einsatzfeld
Wirtschaftsinformatiker sind auf dem Arbeitsmarkt äußerst gefragt. Der Grund liegt in ihrer Doppelqualifikation: Sie kennen sich gleichermaßen sehr gut in der Wirtschaft und in der Informatik aus. Dieses Wissen öffnet viele Türen, wie beispielsweise:
- Softwareentwicklung und Systemarchitektur
- Controlling und Datenanalyse (Data Analyst/Engineer)
- Systemverwaltung und IT-Sicherheit (E-Security)
- Vertrieb und Marketing (E-Commerce)
Die hohe Praxisorientierung des dualen Studiums führt oft zu guten Übernahmechancen im Ausbildungsbetrieb, da Sie bereits perfekt in die Prozesse integriert sind und einen Mehrwert geschaffen haben.
Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Die Digitalbranche ist von permanenten Neuerungen geprägt. Weiterbildung ist daher essenziell.
- Master of Science (M.Sc.): Durch die breite Aufstellung nach dem Bachelor stehen Ihnen vielfältige Masterprogramme offen. Diese können oft auch berufsbegleitend absolviert werden. Mögliche Studiengänge reichen von spezialisierten Fächern wie IT-Management, über Data Science bis hin zu Marketing- oder HR-Management. Der Masterabschluss qualifiziert Sie in der Regel für Führungspositionen.
- Spezialisierungen und Zertifikate: Unabhängig von einem Masterstudium können Sie sich durch spezielle Fortbildungen in Bereichen wie E-Commerce, IT-Consulting oder speziellen Programmiersprachen (z.B. Machine Learning) aktuell halten und Ihre Expertise vertiefen.
Das Duales Studium Wirtschaftsinformatik ist somit der ideale Einstieg in eine Welt, in der Sie betriebswirtschaftliche Probleme mithilfe modernster Technologie lösen und die digitale Transformation von Unternehmen aktiv mitgestalten können.
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