Das Duale Studium Soziale Arbeit ist sehr praxisintensiv und bereitet dich optimal auf den späteren Berufsalltag vor. Theoriephasen an der Hochschule wechseln sich mit Praxisphasen in der sozialen Einrichtung ab.
Was lernt man im Dualen Studium Soziale Arbeit?
Im Bachelor-Studium eignest du dir das notwendige Fachwissen an, um Probleme zu erkennen, zu analysieren und Lösungen zu finden. Das Studium setzt sich aus verschiedenen Disziplinen zusammen. Eine wichtige Rolle spielen dabei das Wissen und die Methoden aus:
- Psychologie
- Erziehungswissenschaft
- Soziologie
- Recht (z. B. Familienrecht, Sozialrecht)

Du lernst den richtigen Umgang mit Menschen in schwierigen Lebenslagen, seien es Kinder, Jugendliche oder Erwachsene. Hierbei geht es darum, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Klienten zu erkennen und darauf einzugehen. Vorlesungen und Seminare beschäftigen sich intensiv mit einzelnen Personengruppen, spezifischen Problemen und passenden Lösungswegen.
Die Wahl der Hochschule und des Praxispartners hat einen großen Einfluss auf die Schwerpunkte deines Studiums. Informiere dich daher im Vorfeld ausführlich, in welche Richtung du beruflich gehen möchtest, etwa in die Jugendhilfe oder die Arbeit mit Senioren.
Wie läuft das Duale Studium Soziale Arbeit ab?
Das Studium ist meist in zwei Hauptabschnitte unterteilt:
- Grundstudium (ca. 2 Jahre): Hier legst du die Grundlagen, die du für die Arbeit als Sozialarbeiterin brauchst. Themen sind zum Beispiel allgemeine Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit, Suchterkrankungen oder Sozialphilosophie.
- Vertiefungsstudium: Im letzten Drittel deines Studiums spezialisierst du dich auf bestimmte Schwerpunkte.
Spezialisierungsmöglichkeiten im Duale Studium Soziale Arbeit sind vielfältig und umfassen oft:
- Kinder- und Jugendhilfe
- Arbeit mit Suchtkranken
- Arbeit mit Menschen mit Behinderungen
- Sozialmanagement
- Psychosoziale Beratung
Spezialisierung Kinder- und Jugendarbeit
Bei einigen Hochschulen kannst du dich ab dem 5. Semester gezielt auf die Kinder- und Jugendarbeit spezialisieren. Du lernst, wie du sozialpädagogische Angebote umsetzt und konzipierst, um Kinder und Jugendliche bei Herausforderungen wie Kinderarmut, Inklusion oder rechtlichen Angelegenheiten zu unterstützen. Auf dem Lehrplan stehen Konzepte wie Medienpädagogik oder Naturpädagogik und der Erwerb von sozialen Kompetenzen. Du lernst, wie du Kinder motivierst, Kommunikationsstörungen erkennst und Problemlösungen findest.

Zulassungsvoraussetzungen
Rein rechtlich ist die Hochschulzugangsberechtigung (Abitur oder Fachabitur) die einzige feste Zugangsvoraussetzung für das Duale Studium Soziale Arbeit. Aber um erfolgreich zu sein, solltest du wichtige soziale Kompetenzen mitbringen:
- Empathie und gute Sozialkompetenzen
- Verantwortungsbewusstsein
- Die Fähigkeit, gut mit Stress und Konflikten umzugehen
- Sicheres Auftreten und Durchsetzungsvermögen
- Toleranz und Offenheit gegenüber Neuem
Die Problembewältigung ist das Hauptthema deiner späteren Arbeit, weshalb eine gewisse Belastbarkeit und Mut erforderlich sind, um Menschen in schwierigen Situationen beizustehen.
Gehalt im Dualen Studium Soziale Arbeit und danach
Eines der großen Vorteile des Dualen Studiums Soziale Arbeit ist die Vergütung während der gesamten Studienzeit. Im Gegensatz zu klassischen Vollzeit-Studierenden musst du keinen Nebenjob suchen, um dein Studium zu finanzieren, da du von deinem Praxispartner ein Gehalt erhältst.
Vergütung während des Dualen Studiums
Die Höhe deines Gehalts hängt stark von deinem Praxispartner ab und davon, ob dieser an einen Tarifvertrag (z. B. im öffentlichen oder kirchlichen Dienst) gebunden ist. Einrichtungen mit Tarifvertrag zahlen in der Regel etwas mehr und dein Gehalt ist genau geregelt.
Als Richtwert kannst du mit folgendem monatlichen Bruttogehalt rechnen, das gestaffelt ist und jährlich ansteigt:
| Jahr | Vergütung (brutto) pro Monat |
| 1. Jahr | 900–1.000 Euro |
| 2. Jahr | 1.000–1.100 Euro |
| 3. Jahr | 1.100–1.200 Euro |
Zusätzlich sind bei manchen Trägern Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld möglich.
Einstiegs- und Durchschnittsgehalt als Sozialarbeiter/in
Nach Abschluss deines Dualen Studiums Soziale Arbeit kannst du mit einem monatlichen Einstiegsgehalt von durchschnittlich 2.500 Euro brutto rechnen.
- Im öffentlichen Dienst kannst du als Sozialarbeiter oder Sozialarbeiterin mit einem Einstiegsgehalt von bis zu 3.000 Euro brutto rechnen, da hier oft Tarifverträge gelten.
- In der freien Wirtschaft oder bei nicht-tarifgebundenen Einrichtungen kann das Einstiegsgehalt auch bei knapp 2.000 Euro brutto pro Monat liegen.
Das Gehalt eines ausgelernter Sozialarbeiter oder einer Sozialarbeiterin liegt in der Regel zwischen 2.500 und 4.000 Euro brutto im Monat. Faktoren, die dein Gehalt beeinflussen, sind:
- Die Bindung deines Arbeitgebers an einen Tarifvertrag.
- Deine Berufserfahrung.
- Die konkreten Aufgabenbereiche und die damit verbundene Verantwortung.
- Zuschläge für Wochenend- oder Schichtarbeit (z. B. in Kinderheimen).
Mit jahrelanger Berufserfahrung und durch Weiterbildungen kann das Gehalt noch weiter ansteigen.
Karriere und Perspektiven nach dem Dualen Studium Soziale Arbeit
Das Duale Studium Soziale Arbeit bietet dir ausgezeichnete Karriereperspektiven und einen hohen Praxisbezug. Absolventen steigen direkt in den Beruf ein und benötigen keine langen Einarbeitungsphasen.
Gründe für das Duale Studium Soziale Arbeit
- Hoher Praxisbezug: Vom ersten Tag an bist du in einer sozialen Einrichtung eingebunden und kannst Gelerntes sofort anwenden. Das bereitet dich optimal auf den späteren Berufsalltag vor.
- Sichere Perspektiven: Der Bedarf an qualifizierten Fachleuten in der Sozialen Arbeit ist groß und konstant. Menschen, die professionelle Hilfe brauchen, wird es immer geben, was dir eine hohe Jobsicherheit garantiert.
- Mehrere Abschlüsse: Du erwirbst den Bachelor of Arts (B.A.) und in den meisten Bundesländern gleichzeitig die staatliche Anerkennung als Sozialarbeiterin oder Sozialarbeiter.
Welche Berufe kann ich ausüben?
Dein breites Grundlagenwissen qualifiziert dich für ganz unterschiedliche Aufgabenbereiche. Je nach Spezialisierung kannst du folgende Berufe ergreifen:
- Sozialarbeiter bzw. Sozialpädagoge
- Suchtberater
- Streetworker
- Bewährungshelferin
- Jugend- und Heimerzieher
- Sozialtherapeutin

Wo kann ich später arbeiten?
Da du während des Dualen Studiums Soziale Arbeit viel praktische Erfahrung sammelst, kannst du in sehr vielen verschiedenen Einrichtungen tätig werden.
- Öffentlicher Dienst: Sozial-, Jugend- und Gesundheitsämter
- Betreuung und Erziehung: Jugendhilfe, Kinderheime, Kindergärten
- Gesundheitswesen: Krankenhäuser, Suchtberatungsstellen
- Spezialisierte Einrichtungen: Obdachlosenhilfe, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung
- Bildung: Schulen (als Schulsozialarbeiter/in)
Die Übernahmechancen bei der Einrichtung, in der du den praktischen Teil deines Studiums absolviert hast, sind oft sehr gut.
Fort- und Weiterbildungen
Nach dem Duale Studium Soziale Arbeit gibt es zahlreiche Möglichkeiten, dich weiterzuentwickeln:
- Master-Studium: Du kannst einen Master-Abschluss in Bereichen wie „Psychosoziale Beratung“, „Sozialmanagement“, oder „Soziale Arbeit – Schwerpunkt Familie“ anstreben. Mit dem Master qualifizierst du dich für den Höheren Dienst im Öffentlichen Dienst.
- Promotion: Für diejenigen, die sich intensiv wissenschaftlich mit der Sozialarbeit auseinandersetzen möchten, besteht die Möglichkeit zur Promotion.
- Leitungspositionen: Mit Berufserfahrung und Weiterbildungen kannst du die Position eines Heimleiters (z. B. eines Kinder- oder Seniorenheims) anstreben.
- Selbstständigkeit: Mit dem nötigen betriebswirtschaftlichen Wissen kannst du dich auch als Coach oder Beraterin selbstständig machen.
Bewerbung für das Duale Studium Soziale Arbeit
Die Bewerbung für das Duale Studium Soziale Arbeit ähnelt der Bewerbung für andere Studiengänge, erfordert aber besondere Aufmerksamkeit bezüglich des Adressaten.
Wo bewerben?
Du musst genau prüfen, wo du deine Bewerbung einreichen musst:
- Bewerbung bei der Hochschule: Viele Fachhochschulen arbeiten mit festen Praxispartnern zusammen und vermitteln dir nach deiner Zulassung einen Platz.
- Bewerbung beim Praxispartner: Manchmal musst du dich zuerst bei einem sozialen Unternehmen oder einer Einrichtung bewerben. Ein unterschriebener Ausbildungsvertrag ist dann oft Voraussetzung für die Einschreibung an der Hochschule.
Wichtig: Diese Information steht immer direkt in der Stellenanzeige – lies sie dir sorgfältig durch!
Deine Bewerbungsmappe
Deine vollständige Bewerbungsmappe enthält:
- Anschreiben
- Lebenslauf
- Anlagen (Zeugnisse, Praktikumsbescheinigungen)

Tipp: Erste Praxiserfahrung im sozialen Bereich ist ein großer Pluspunkt. Hebe diese im Anschreiben hervor und beschreibe in eigenen Worten, welche Fähigkeiten du dabei erworben hast, anstatt nur die Bescheinigung zu wiederholen. Achte auf eine fehlerfreie Rechtschreibung und eine ordentliche Formatierung.
5 Tipps für dein Anschreiben
- Gehe gezielt auf die in der Stellenanzeige geforderten Eigenschaften ein.
- Belege deine Kompetenzen mit konkreten Beispielen (z. B. zeige, wo du Teamfähigkeit unter Beweis gestellt hast).
- Stelle deine praktischen Erfahrungen (z. B. Praktika in der Sozialen Arbeit) in den Vordergrund.
- Mache deutlich, was dich am Duale Studium Soziale Arbeit und der Sozialarbeit reizt.
- Vermeide Floskeln und starte direkt mit einem individuellen Satz, der dein Interesse weckt.
Freie Stellen und Praxispartnersuche
Die Suche nach einem Praxispartner unterscheidet sich kaum von der Suche nach einem Ausbildungsunternehmen.
- Wenn die Bewerbung über die Fachhochschule läuft, ersparst du dir oft die Suche, da die Hochschulen Netzwerke mit Partnern haben.
- Du kannst aber auch selbst nach einer sozialen Einrichtung suchen, die Duale Studienplätze Soziale Arbeit anbietet.
Freie Stellen für das Duale Studium Soziale Arbeit findest du oft auf spezialisierten Jobportalen, wo Angebote von Hochschulen und Unternehmen mit direkter Verknüpfung veröffentlicht werden. Du kannst die Suche nach Orten oder dem Studienbeginn filtern, um schnell ein passendes Duales Studium Soziale Arbeit zu finden.
Fazit: Für wen eignet sich das Duale Studium Soziale Arbeit?
Das Duale Studium Soziale Arbeit ist ein sehr guter Karriereweg, der dir finanzielle Sicherheit während der Ausbildung und exzellente Berufsaussichten bietet.
Du solltest ein Duales Studium Soziale Arbeit belegen, wenn …
- du gerne mit Menschen arbeiten und ihnen helfen möchtest.
- du der Überzeugung bist, dass es für (fast) jedes Problem eine Lösung gibt.
- du eine sinnstiftende Tätigkeit suchst, in der du aktiv Gutes tun kannst.
Du solltest auf keinen Fall ein Duales Studium Soziale Arbeit belegen, wenn …
- es dir schwerfällt, mit Stress und Konflikten umzugehen.
- du generell nicht gerne unter Menschen bist.
- du Problemen und Verantwortung lieber aus dem Weg gehst.
Mit der Kombination aus akademischer Ausbildung und intensiver Praxis im Duale Studium Soziale Arbeit wirst du optimal auf eine erfüllende und wichtige Karriere vorbereitet.
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