Das Duales Studium Bauingenieurwesen ist die ideale Wahl für alle, die komplexe Bauwerke planen, konstruieren und realisieren möchten. Themen wie Statik, die Funktionalität von Baustoffen, ökologische Aspekte und die Entwicklung von Infrastrukturen stehen dabei im Mittelpunkt. Bauingenieure sind gefragte Fachkräfte, die an der Gestaltung unserer Umwelt maßgeblich beteiligt sind – von der kleinsten Brücke bis zum höchsten Wolkenkratzer.
Die Kombination aus akademischem Studium und intensiver Praxiserfahrung macht das Duales Studium Bauingenieurwesen zu einem Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere. Sie sind nicht nur im Büro mit Projektplänen beschäftigt, sondern auch mit Helm auf der Baustelle, um die Umsetzung zu überwachen.
Dieser detaillierte Artikel beleuchtet umfassend das Duales Studium Bauingenieurwesen: Wir erklären den Aufbau, die Studieninhalte, die Wahl der Vertiefungen, die attraktiven Gehaltsaussichten während und nach dem Studium sowie die vielfältigen Karrierechancen, die Ihnen offenstehen.
Worum geht es im Duales Studium Bauingenieurwesen?
Beim Duales Studium Bauingenieurwesen greifen Theorie und Praxis besonders eng ineinander. Bauingenieure sind die konzeptionellen Planer und Leiter verschiedenster Bauvorhaben. Ihr Tätigkeitsfeld reicht von der konzeptionellen Planung über die detaillierte statische Berechnung bis hin zur Ausführung von Ingenieurbauten.
Dabei müssen sie stets die Funktionalität von Materialien, die Sicherheit (Statik) und zunehmend auch ökologische Aspekte wie Umweltfaktoren des Standortes berücksichtigen.
Die Einsatzgebiete nach dem Abschluss:
- Bauplanung und -leitung: Sie planen und überwachen Baumaßnahmen, erstellen Kalkulationen und Abrechnungen und leiten die Bauführung.
- Konstruktion und Entwurf: Sie entwerfen und konstruieren Bauwerke jeder Art.
- Infrastruktur: Sie konzipieren urbane Verkehrsnetze (U-Bahn, S-Bahn, Straßen) und Logistikanlagen.
- Umweltschutz: Sie sind an Projekten zur nachhaltigen Infrastruktur, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung beteiligt.
Das Duales Studium Bauingenieurwesen bietet Ihnen nicht nur eine Ausbildungsvergütung während der Studienzeit, sondern auch ein ausgesprochen gutes Gehalt als fertiger Ingenieur und zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten.

Ablauf und Struktur des Duales Studium Bauingenieurwesen
Das Duales Studium Bauingenieurwesen dauert in der Regel dreieinhalb bis viereinhalb Jahre. Sie erwerben in dieser Zeit grundlegende biologische, forst-, betriebswirtschaftliche und technische Kenntnisse.
Studienmodelle: Praxis- oder Ausbildungsintegrierend
Es stehen Ihnen zwei gängige Modelle zur Wahl:
- Ausbildungsintegrierend: Hier kombinieren Sie das Hochschulstudium mit einer anerkannten Berufsausbildung (z. B. als Maurer/in, Straßenbauer/in, Zimmerer/in oder Beton- und Stahlbetonbauer/in). Sie erhalten am Ende zwei Abschlüsse: den Bachelor und den Berufsabschluss.
- Praxisintegrierend: Sie absolvieren während der Semesterferien längere, intensive Praktika im Partnerunternehmen. Sie erhalten keinen zusätzlichen Ausbildungsabschluss.
Die Praxisphasen verbringen Sie im Partnerunternehmen, die Theoriephasen an der Hochschule oder Universität. Die Aufteilung der Zeiten richtet sich nach dem Vorlesungsplan der Hochschule.
Abschlüsse
Nach dem Abschluss des Duales Studium Bauingenieurwesen wird Ihnen in den meisten Fällen der Titel Bachelor of Engineering (B.Eng.) verliehen. Seltener sind der Bachelor of Science (B.Sc.) oder, bei wenigen Altstudiengängen, der Diplom-Ingenieur. Beim ausbildungsintegrierenden Modell kommt der jeweilige Berufsabschluss hinzu.

Theoriephasen: Grund-, Fach- und Vertiefungsstudium
Das Hochschulstudium lässt sich in drei aufeinander aufbauende Phasen unterteilen:
- Grundstudium (ca. 1. – 3. Semester): Vermittlung theoretischer Grundlagen, die das Fundament des Bauingenieurwesens bilden. Wichtige Fächer sind Mathematik, Technische Mechanik (wichtig für die Statikberechnung) sowie Grundlagen des Planens, Entwerfens und der Vermessungskunde.
- Fachstudium (ca. 4. – 5. Semester): Aufbauend auf den Grundlagen folgen fachspezifische Inhalte wie Statik, Werkstoffe im Bauwesen, Baubetrieb, Stahlbetonbau und Geotechnik. Hier bekommen Sie einen ersten Überblick über die möglichen Spezialisierungen.
- Vertiefungsstudium (ab ca. 5. Semester): Sie wählen eine Vertiefungsrichtung und spezialisieren sich. Die Studieninhalte werden entsprechend angepasst.
Praxisphasen: Anwendung und Berufsausbildung
Die Tätigkeiten in den Praxisphasen hängen stark von der gewählten Ausbildung (bei ausbildungsintegrierend) oder dem Betrieb ab.
- Kombination mit Straßenbauer/in: Sie führen bautechnische Berechnungen für den Straßenbau durch und erstellen planungs-, bau- und umweltrechtliche Unterlagen – ideal für die Vertiefung im Verkehrswesen.
- Kombination mit Maurer/in: Sie arbeiten mit Baukörpern, lernen Dämmungen, Wandputze und die Umsetzung von Wänden und Pfeilern kennen.
- Fokus Fassadentechnik oder Logistik: Sie beschäftigen sich mit der Realisierung moderner Gebäude, Großbauprojekten und der Rolle von Logistik und Projektmanagement.
Spezialisierungen im Duales Studium Bauingenieurwesen
Eine Spezialisierung ist im Duales Studium Bauingenieurwesen explizit vorgesehen und ein fester Bestandteil des Studienaufbaus. Die Wahl der Vertiefung findet meist am Ende des dritten oder vierten Semesters statt. Es ist ratsam, die Vertiefung passend zum Tätigkeitsfeld des Praxispartners zu wählen.
Mögliche Vertiefungsrichtungen und Schwerpunkte:
| Vertiefungsrichtung | Themenschwerpunkt | Beispiele für Tätigkeiten |
| Verkehrswesen | Planung und Bau von Infrastruktur in Städten. | Planung von U-Bahntunneln, Straßenbahnlinien, Logistikanlagen. |
| Geotechnik | Baugrunduntersuchung und Fundamentbau. | Beurteilung der Tragfähigkeit des Bodens, Planung von Gründungen. |
| Baubetrieb | Organisation, Logistik und Wirtschaftlichkeit von Bauprojekten. | Kalkulationen, Projektmanagement, Bauleitung. |
| Wasserbau | Bauwerke im und am Wasser. | Planung von Deichen, Dämmen, Hafenanlagen, Hochwasserschutz. |
| Fassadentechnik | Planung und Realisierung moderner, energieeffizienter Fassadenkonstruktionen. | |
| Bauen im Bestand | Sanierung und Instandsetzung von Altbauten (Nachhaltigkeit). | Bestandsanalysen, Sanierungsplanung und -überwachung. |
| Infrastrukturmanagement | Entwicklung und Verwaltung komplexer Versorgungssysteme (Verkehr, Strom, Wasser, Entsorgung). | |
| Bau- und Umweltingenieurwesen | Umweltschutz im Bauwesen, nachhaltige Infrastruktur, saubere Energie. |
Gehalt: Während und nach dem Duales Studium Bauingenieurwesen
Die finanzielle Attraktivität ist ein großer Vorteil des Duales Studium Bauingenieurwesen. Sie erhalten eine Vergütung und in der Regel übernimmt der Praxisbetrieb die Studiengebühren.
Gehalt während des Dualen Studiums
Das Gehalt richtet sich primär nach dem Tarifvertrag für das Baugewerbe und variiert je nach Branche und Bundesland.
Durchschnittliche monatliche Bruttovergütung (Baugewerbe):
- Ausbildungsjahr: ca. 900 Euro
- Ausbildungsjahr: ca. 1.143 Euro
- Ausbildungsjahr: ca. 1.380 Euro
- Ausbildungsjahr: ca. 1.473 Euro
Wichtig: Informieren Sie sich im Ausbildungsvertrag genau über die Vergütung. Bei ausbildungsintegrierenden Modellen kann es sein, dass die Betriebe aufgrund des hohen Studienanteils in manchen Semestern nicht zur vollen Vergütung verpflichtet sind.

Gehalt nach dem Duales Studium Bauingenieurwesen
Nach dem Bachelorabschluss gehören Sie zur tariflichen Gruppe der Architekten und Ingenieure. Das Gehalt hängt von Branche (Planungsbüros, Baugewerbe, öffentlicher Dienst) und Berufserfahrung ab.
- Einstiegsgehalt (Bachelor): Sie können mit einem Einstiegsgehalt von rund 3.500 Euro brutto im Monat rechnen. Die Tarifgehälter liegen hier oft höher als in der freien Wirtschaft.
- Durchschnittsgehalt: Das mittlere Monatsgehalt für Bauingenieure liegt aktuell bei rund 5.000 Euro brutto.
Gehaltssteigerung durch Master und Erfahrung
- Masterstudium: Ein anschließendes Masterstudium verbessert das Einstiegsgehalt signifikant (durchschnittlich 4.000 Euro mehr pro Jahr als mit Bachelor).
- Führungspositionen: Mit dem Master oder viel Berufserfahrung in verantwortungsvollen Positionen können Gehälter zwischen 6.000 und 8.000 Euro brutto monatlich erreicht werden.
Karrierechancen und Zukunftsaussichten
Bauingenieure sind extrem gefragt und ihre Zukunftsaussichten sind ausgezeichnet. Durch den Bedarf im Städtebau, der Verkehrswesenplanung, der Energieversorgung und der Umsetzung öffentlicher Gebäude sind Unternehmen ständig auf der Suche nach qualifiziertem Nachwuchs.
Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten:
- Masterstudium: Vertiefung der Kenntnisse, z. B. in Baubetriebswirtschaft, Baumanagement, Stadt- und Regionalplanung oder Architektur.
- Promotion (Doktor): Bei Interesse an Forschung und Lehre im Bauingenieurwesen.
- Selbstständigkeit: Nach gesammelter Berufserfahrung ist die Gründung eines eigenen Ingenieurbüros eine attraktive Option.
- Führungsaufgaben: Aufstieg zur Bauleitung, Projektverantwortung oder Abteilungsleitung.
Voraussetzungen und Bewerbung
Voraussetzungen
Die wichtigste Voraussetzung für das Duales Studium Bauingenieurwesen ist die Fachhochschulreife oder das Abitur. Ohne diese schulische Qualifikation ist eine Immatrikulation an einer Hochschule nicht möglich. Ein Numerus Clausus wird nicht immer verlangt, aber an manchen Hochschulen ist ein Vorpraktikum obligatorisch.

Der richtige Typ für das Bauingenieurwesen
- Zahlengenie: Exzellente Mathematikkenntnisse sind essenziell, da Sie für die Statik und Tragfähigkeit von Konstruktionen verantwortlich sind.
- Perfektionist: Gewissenhafte Umsetzung von Plänen und die Beachtung exakter Maße sind für die Funktionalität eines Bauwerks unverzichtbar.
- Analytiker: Sie müssen den Projektplan vom Entwurf bis zur Ausführung strukturiert überblicken und Ihr Team entsprechend anleiten können.
Das Bewerbungsverfahren
Für das Duales Studium Bauingenieurwesen müssen Sie zwei Bewerbungen schreiben: eine an die Hochschule/Universität und eine an das Partnerunternehmen für die Praxisphasen. Viele Hochschulen kooperieren mit Unternehmen, was die Suche vereinfacht.
Die Bewerbungsunterlagen umfassen: Anschreiben (darlegen, warum dieser Studiengang und Betrieb), Lebenslauf und Zeugniskopie. Für die Immatrikulation an der Hochschule wird häufig der Nachweis eines beschlossenen Ausbildungs- oder Praktikumsverhältnisses verlangt.
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