Der Beruf des Metallbauer ist ein Handwerk mit Tradition und Zukunft. Wer sich für die Metallbauer Ausbildung entscheidet, erschafft im wahrsten Sinne des Wortes Werte, die bleiben. Von filigranen Zäunen über stabile Hallenkonstruktionen bis hin zur präzisen Technik in Nutzfahrzeugen – Metallbauer bringen schweres Material in Form und sind damit unverzichtbare Fachkräfte in Bau, Industrie und Handwerk. Sie vereinen klassisches Schlosserhandwerk mit modernster Technik, Schweißtechnik und CNC-Maschinen.
Dieser ausführliche Leitfaden richtet sich an alle, die ihre handwerklichen und technischen Fähigkeiten nutzen möchten. Er beleuchtet die vielseitigen Fachrichtungen, den genauen Ablauf der Metallbauer Ausbildung, die notwendigen Voraussetzungen, die attraktiven Gehaltsaussichten und die spannenden Karrierechancen, die Ihnen als Metallbauer offenstehen.
Was macht ein Metallbauer?
Der heutige Beruf Metallbauer hat seine Wurzeln im traditionellen Schlosserhandwerk. Im Laufe der Zeit hat sich das Berufsbild jedoch stark erweitert und modernisiert. Die Neubenennung war notwendig, da die Tätigkeitsfelder weit über den klassischen Schloss- und Gitterbau hinausreichen. Heute umfasst der Beruf drei spezialisierte Fachrichtungen und integriert moderne Inhalte wie 3D-Zeichnungen, Schweißtechnik und computergesteuerte (CNC-)Maschinen.
Metallbauer sind Experten in der Verarbeitung von Metallen zu stabilen und funktionalen Konstruktionen, Maschinen oder Bauteilen. Ihre Aufgaben reichen von der Planung über die Fertigung in der Werkstatt bis hin zur Montage vor Ort auf der Baustelle. Sie arbeiten präzise nach technischen Zeichnungen und nutzen dabei sowohl klassische Handwerkzeuge als auch modernste Fertigungsanlagen.
Die Hauptaufgaben eines Metallbauers:
- Planung und Zeichnungslesen: Das Lesen und Umsetzen komplexer technischer Zeichnungen ist die Grundlage jeder Arbeit.
- Metallbearbeitung: Metallbauer schneiden, biegen, bohren und schleifen Metalle, um Einzelteile herzustellen.
- Fügen von Bauteilen: Sie verbinden die gefertigten Bauteile durch Schweißen, Nieten oder Verschrauben.
- Montage und Demontage: Sie montieren und demontieren die fertigen Metallkonstruktionen, wie Treppen oder Balkone, auf Baustellen.
- Oberflächenbehandlung und Wartung: Sie schützen die Metalle vor Korrosion (z. B. durch Lackieren oder Verzinken) und warten sowie reparieren bestehende Metallkonstruktionen und Maschinen.
- Umgang mit moderner Technik: Sie arbeiten mit CNC-Technik und anderen computergesteuerten Fertigungsmaschinen.
- Sicherheit: Die strikte Beachtung von Sicherheitsvorkehrungen ist aufgrund der körperlichen und technischen Anforderungen der Arbeit unerlässlich.

Die drei Fachrichtungen der Metallbauer Ausbildung
Die Metallbauer Ausbildung ist durch die Wahl einer von drei Fachrichtungen besonders vielseitig und ermöglicht eine frühe Spezialisierung. Diese Wahl bestimmt maßgeblich die späteren Einsatzorte und die Art der Tätigkeit.
| Fachrichtung | Fokus und Tätigkeit | Typische Beispiele | Besonderheiten |
| Konstruktionstechnik | Fertigung, Montage und Wartung großer Metallkonstruktionen, oft in Bauunternehmen oder Metallbaubetrieben. | Treppen, Balkone, Überdachungen, Stahltragwerke, Industriehallen. | Baustellenarbeit, körperlicher Einsatz, technisches Verständnis für Statik und Lasten. |
| Metallgestaltung | Kreative Gestaltung und Handwerk mit künstlerischem Anspruch, oft in Kunstschmieden oder Restaurierungsfirmen. | Zäune, Tore, Geländer mit Verzierungen, Schmiedeeisenmöbel, Denkmalpflege. | Kreativer Berufszweig, viel Feinarbeit, Einsatz traditioneller Techniken. |
| Nutzfahrzeugbau | Bau, Umbau und Reparatur von Aufbauten und Teilen für LKW, Anhänger und Transporter. | Aufbau von Hebevorrichtungen, Ladesystemen, Reparatur von Fahrgestellen. | Hohe technische Anforderungen, Verbindung von Metallbau und Fahrzeugtechnik. |
Die Entscheidung für eine Fachrichtung fällt in der Regel im zweiten Lehrjahr der Metallbauer Ausbildung.
Der Ablauf der Metallbauer Ausbildung
Die Metallbauer Ausbildung ist dual organisiert und dauert 3,5 Jahre. Sie schließt mit der Gesellenprüfung ab, die in zwei Teile aufgeteilt ist (Teil 1 am Ende des zweiten Lehrjahres und Teil 2 am Ende der Ausbildung).
- Ausbildungsjahr: Die Grundlagen (Basisausbildung)
Hier erwerben die Auszubildenden die grundlegenden Kenntnisse der Metallbearbeitung: sicherer Umgang mit Werkstoffen und Werkzeugen, Grundlagen der Fertigungs- und Fügetechniken sowie wichtige Vorschriften zu Arbeitsschutz und Sicherheit.
- Ausbildungsjahr: Beginn der Spezialisierung
Die Auszubildenden wählen ihre Fachrichtung. Die Fertigungs- und Montagetechniken werden vertieft. Erste einfache Konstruktionen werden geplant und technisches Zeichnen erlernt. Am Ende dieses Jahres findet die Zwischenprüfung (Teil 1 der Gesellenprüfung) statt.
- und 4. Ausbildungsjahr: Fachliches Know-how und Projekte
Der Fokus liegt auf der Fertigung komplexer Werkstücke, der Arbeit mit CNC-Technik und der eigenständigen Planung und Umsetzung von Kundenaufträgen im gewählten Fachbereich. Die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung nimmt einen großen Raum ein.

Voraussetzungen für eine Ausbildung zum Metallbauer
Der Zugang zur Metallbauer Ausbildung ist relativ offen, wenngleich bestimmte Fähigkeiten und Interessen sehr vorteilhaft sind.
Formale Voraussetzungen:
- Schulabschluss: Rechtlich ist kein bestimmter Abschluss vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe jedoch vorrangig Bewerber mit einem Hauptschulabschluss oder einem mittleren Schulabschluss (Realschule) ein.
- Gesundheitliche Eignung: Unter 18-Jährige benötigen in der Regel eine ärztliche Bescheinigung zur Erstuntersuchung.
Persönliche Stärken und Interessen:
- Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis: Die Grundlage des Berufs.
- Sorgfalt und Genauigkeit: Beim Messen, Schneiden und Schweißen sind Präzision und Genauigkeit entscheidend.
- Körperliche Belastbarkeit: Die Arbeit ist körperlich anspruchsvoll, oft schmutzig und laut.
- Teamfähigkeit: Viele Projekte, insbesondere auf Baustellen, werden im Team umgesetzt.
- Räumliches Vorstellungsvermögen: Notwendig, um technische Zeichnungen korrekt zu interpretieren und Bauteile räumlich zu planen.
- Interesse an Naturwissenschaften: Gute Kenntnisse in Mathematik und Physik sind wichtig, um Maße, Kräfte und Materialeigenschaften zu verstehen.
Ein Praktikum in einem Metallbaubetrieb oder einer Schlosserei gilt als optimaler Türöffner, da es die Ernsthaftigkeit des Interesses belegt und erste praktische Erfahrungen vermittelt.
Gehalt während der Metallbauer Ausbildung
Die Ausbildungsvergütung im Metallbau ist im Vergleich zu vielen anderen Handwerksberufen attraktiv. Das Gehalt richtet sich nach den Tarifverträgen der jeweiligen Branche. Betriebe, die an den Tarif der Metall- und Elektroindustrie gebunden sind, zahlen meist überdurchschnittlich gut.
Ungefähre tarifliche Monatsgehälter (brutto):
| Tarif | 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr | 4. Jahr |
| Metall- und Elektroindustrie (Beispiel) | ca. 1.142 Euro | ca. 1.208 Euro | ca. 1.264 Euro | ca. 1.329 Euro |
| Metallhandwerk (Spannbreite) | 682-1.093 Euro | 805-1.150 Euro | 921-1.270 Euro | 955-1.325 Euro |
In kleineren, nicht tarifgebundenen Betrieben greift mindestens der gesetzliche Azubi-Mindestlohn, die Spanne kann hier jedoch größer sein.
Gehalt als Metallbauer nach der Ausbildung
Nach der Metallbauer Ausbildung hängt das Einstiegs- und Durchschnittsgehalt von der Branche (Industrie vs. Handwerk), der Region und der Tarifbindung ab.
- Einstiegsgehalt: Zum Einstieg verdienen ausgelernte Metallbauer in der Regel zwischen 2.900 und 3.200 Euro brutto pro Monat.
- Durchschnittsgehalt: Das durchschnittliche Gehalt liegt bei etwa 3.400 Euro brutto monatlich.
- Mit Erfahrung/Weiterbildung: Durch mehr Berufserfahrung, Spezialisierung oder Weiterbildungen kann das Gehalt auf 3.500 bis 4.100 Euro brutto steigen.
Gerade die Tarifverträge in der Metall- und Elektroindustrie sind bekannt für attraktive Gehälter und zusätzliche Leistungen.

Karrieremöglichkeiten für Metallbauer
Der Gesellenbrief in der Tasche ist erst der Anfang. Metallbauer haben exzellente Karrieremöglichkeiten und können durch Weiterbildung Verantwortung, Gehalt und Qualifikation deutlich steigern.
- Meisterqualifikation: Der Meister im Metallbauer-Handwerk qualifiziert zur Ausbildung neuer Azubis und zur Selbstständigkeit mit einem eigenen Handwerksbetrieb. Alternativ kann der Industriemeister Metall angestrebt werden.
- Techniker: Die Weiterbildung zum Techniker (z. B. in den Fachrichtungen Metallbautechnik, Maschinentechnik oder Fahrzeugtechnik) eröffnet Positionen im mittleren Management, in der Konstruktion und der Arbeitsvorbereitung.
- Technischer Fachwirt: Eine kaufmännische Weiterbildung, die technische Kompetenz mit betriebswirtschaftlichem Wissen verbindet.
- Studium: Mit der (Fach-)Abitur oder dem Meisterbrief ist ein Studium in verwandten Bereichen wie Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Produktionstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen oder Metall- und Werkstofftechnik möglich.
- Aufstieg im Betrieb: Übernahme von Funktionen als Werkstattleitung, Projektverantwortung oder Ausbilder.

Erfolgreich bewerben für die Metallbauer Ausbildung
Eine erfolgreiche Bewerbung für die Metallbauer Ausbildung basiert auf vollständigen und überzeugenden Unterlagen. Wichtig sind das Anschreiben, der tabellarische Lebenslauf und die letzten Schulzeugnisse.
Vorteile in der Bewerbung, die Sie hervorheben sollten:
- Praktische Erfahrung: Ein absolviertes Praktikum im Metallbau ist oft der größte Vorteil, da es belegt, dass Sie den Berufsalltag kennen.
- Handwerkliches Geschick: Erwähnen Sie Hobbys oder Schulfächer, die Ihr Geschick und Ihr Interesse an Technik zeigen.
- Technisches Interesse: Zeigen Sie, dass Sie sich mit Maschinen, Schweißtechnik und Konstruktionen auseinandersetzen möchten.
- Soft Skills: Betriebe suchen zuverlässige, sorgfältige und teamfähige Bewerber.
- Individuelles Anschreiben: Erklären Sie klar, warum Sie ausgerechnet in diesem Betrieb Ihre Metallbauer Ausbildung absolvieren möchten.
Im Bewerbungsgespräch zählt der ehrliche Wille und die Motivation. Ein gepflegtes, aber dem Beruf angemessenes Auftreten (z. B. saubere Kleidung) ist wichtiger als ein Anzug. Viele Betriebe laden zu einem Probearbeiten ein – nutzen Sie diese Chance, um Ihr Talent zu zeigen!
Die Metallbauer Ausbildung ist der richtige Weg für Sie, wenn Sie gerne zupacken, technisch interessiert sind und Objekte erschaffen möchten, die Bestand haben.
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