Ausbildung Sport und Fitnesskaufmann: Fit für Management und Training

Die Fitnessbranche boomt, und damit steigt die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften, die sowohl sportpraktische als auch kaufmännische Kompetenzen mitbringen. Die Ausbildung Sport und Fitnesskaufmann bzw. Sport- und Fitnesskauffrau bereitet Sie genau auf diese vielseitigen Herausforderungen vor. Sie sind die Allroundtalente, die in Fitnessstudios, Sportvereinen oder bei Gesundheitsanbietern das Training organisieren, Kunden betreuen und den gesamten Geschäftsbetrieb managen.

Wenn Sie körperlich fit sind, gerne mit Menschen arbeiten und ein Talent für Organisation und betriebswirtschaftliche Abläufe haben, ist die Ausbildung Sport und Fitnesskaufmann der richtige Weg. Hier erfahren Sie alles Wichtige über das Berufsbild, den dualen und schulischen Ablauf, die Voraussetzungen und Ihre Karrieremöglichkeiten.

Sport- und Fitnesskaufmann Berufsbild: Aufgaben im Fitnessbereich

Der Sport- und Fitnesskaufmann ist eine wichtige Schnittstelle zwischen dem sportlichen Angebot und den kaufmännischen Notwendigkeiten eines Betriebs. Die Aufgaben sind äußerst abwechslungsreich.

Was macht ein Sport- und Fitnesskaufmann?

Die Tätigkeiten lassen sich in drei Kernbereiche gliedern: Training und Betreuung, Organisation und Betriebswirtschaft sowie Marketing.

  1. Training und Kundenbetreuung:
    • Trainingspläne entwerfen: Der Sport- und Fitnesskaufmann erstellt individuelle Trainingspläne, die exakt auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sind. Das reicht von schonenden, gesundheitsfördernden Übungen (z. B. bei Rückenproblemen) bis zur Leistungssteigerung für Extremsportler.
    • Fitnesskurse geben: Absolventen leiten Sportkurse verschiedenster Art an (Aerobic, Zumba, Bauch-Beine-Po) oder bieten individuelles Einzeltraining an. Das Vormachen von Übungen ist fester Bestandteil der Arbeit.
    • Sportgeräte bedienen: Sport- und Fitnesskaufleute weisen Gäste in die korrekte Nutzung von Laufbändern, Crosstrainern und Trainingsbänken ein und überprüfen regelmäßig die einwandfreie Funktion der Geräte.
  2. Organisation und Betriebswirtschaft:
    • Betrieb organisieren: Dazu gehört die gesamte Organisation des Sportangebots, das Aufstellen des Kursprogramms, die Anmeldung und Pflege von Kundendaten sowie die Planung von Veranstaltungen.
    • Filialmanagement: Der Sport- und Fitnesskaufmann kalkuliert Kosten und Einnahmen der Fitness-Angebote, erstellt Finanzierungspläne und plant Investitionen, wie beispielsweise die Anschaffung neuer Fitnessgeräte.
  3. Marketing und Vertrieb:
    • Marketingaktionen planen: Planung und Durchführung von Marketingaktionen sind Teil des Aufgabenprofils. Dazu gehört die Werbung von Neukunden und die Bindung bestehender Mitglieder an das Fitnessstudio.
    • Vertrieb: Abschluss von Mitgliedsverträgen und Beratung der Kunden über unterschiedliche Vertriebswege.

Abgrenzung zu ähnlichen Berufen

  • Sport- und Gesundheitstrainer/Sport- und Fitnessbetriebswirt: Diese Ausbildung ist inhaltlich ähnlich, aber im Gegensatz zur Ausbildung Sport und Fitnesskaufmann nicht staatlich anerkannt (häufig über Studieninstitute). Oft besteht aber die Möglichkeit, am Ende die IHK-Prüfung zum staatlich anerkannten Sport- und Fitnesskaufmann abzulegen.
  • Sportfachmann/-frau: Hier stehen die Organisation des Trainings- und Wettkampfbetriebs von Sportvereinen und -verbänden sowie die Betreuung der Sportler mehr im Vordergrund als die reinen kaufmännischen Aufgaben.

Die Ausbildung Sport und Fitnesskaufmann im Ablauf

Die Ausbildung Sport und Fitnesskaufmann ist in der Regel dual aufgebaut und dauert drei Jahre.

Duale Ausbildung (Regelform)

  • Dauer: 3 Jahre
  • Praxis: Die Auszubildenden arbeiten von Anfang an im Ausbildungsbetrieb, meist einem Fitnessstudio, und sammeln praktische Erfahrungen als Trainer und im Servicebereich.
  • Theorie: Die theoretische Wissensvermittlung erfolgt in der Berufsschule (entweder tageweise oder in Blockform).

Alternative Ausbildungsformen

  • Schulische Ausbildung: Manche Bildungsinstitute bieten eine rein schulische Form an. Hier gibt es keinen festen Praxisbetrieb und in der Regel auch keine Ausbildungsvergütung. Praxiserfahrung wird über integrierte Praktika gesammelt.
  • Duale Ausbildung über Studieninstitute: Bei der Ausbildung zum Sport- und Gesundheitstrainer/Sport- und Fitnessbetriebswirt wird die Theorie nicht in der klassischen Berufsschule, sondern über monatliche Seminare, Studienhefte und Online-Vorlesungen vermittelt.

Inhalte der Theorie (Berufsschule)

Die Theoriephase vermittelt Know-how aus den Bereichen Sport, Fitness, Betriebswirtschaft und Rechtswissenschaft.

  • Sport und Bewegung: Umfasst Anatomie, Bewegungslehre, Stoffwechselfunktionen, unterschiedliche Trainingsmethoden für Gruppen- und Einzeltraining sowie die Erstellung von Trainingsplänen und die Besonderheiten des Gerätetrainings.
  • Sales- und Servicemanagement: Schulung im Umgang mit Kunden (Beschwerdemanagement, individuelle Beratung am Telefon), Abschluss von Mitgliedsverträgen, Vertriebswege und Verkauf von Fitnesskursen.
  • Marketing und Veranstaltungsmanagement: Entwicklung von Marketingstrategien und Werbekonzepten, Auswahl der richtigen Werbemittel und Kooperationspartner, Planung von Sportveranstaltungen (Sportmanagement).
  • Betriebssicherheit und Rechnungswesen: Kaufmännisches Rechnen, Investitionsplanung, Verwaltungsthemen, Einhaltung von sportspezifischen Rechts- und Verwaltungsvorschriften sowie Maßnahmen bei Unfällen.

Praxis im Betrieb

Im Fitnessstudio sind die Azubis von Anfang an eingebunden:

  • Fitnesstrainer-Tätigkeiten: Planung und Durchführung von Trainingseinheiten, zunächst unter Anleitung.
  • Kundenbetreuung: Mitarbeit am Empfang, Betreuung der Fitnessstudio-Besucher.
  • Kaufmännische Aufgaben: Hilfe bei der Planung und Durchführung von Marketingaktionen zur Neukundengewinnung.

Gehalt, Voraussetzungen und Karriere

Gehalt in der Ausbildung

Das Gehalt fällt je nach Arbeitgeber unterschiedlich aus, da meist kein Tarifvertrag gilt. Größere Studios zahlen tendenziell etwas besser. Es gelten die folgenden Mindestrichtwerte:

Ausbildungsjahr Mindestlohn (Brutto pro Monat)
1. Jahr 724 Euro
2. Jahr 854 Euro
3. Jahr 977 Euro

Hinweis: Ausbildungsgebühren (z. B. beim Studieninstitut) werden in der Regel vom Ausbildungsbetrieb übernommen.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach Abschluss der Ausbildung Sport und Fitnesskaufmann kann mit einem Einstiegsgehalt von rund 2.300 Euro brutto im Monat gerechnet werden.

  • Das Gehalt kann durch Weiterbildungen und Lizenzen auf rund 2.800 Euro brutto monatlich steigen.
  • Mit einem eigenen Fitnessstudio sind höhere Einkommen möglich.

Voraussetzungen für die Bewerbung

  • Körperliche Fitness und Belastbarkeit sind Grundvoraussetzungen, da man selbst täglich sportlich aktiv ist und Übungen vormachen muss.
  • Manche Betriebe setzen ein Mindestalter von 18 Jahren voraus.
  • Schulabschluss: Offiziell ist kein bestimmter Schulabschluss nötig, der Hauptschulabschluss genügt. Viele Arbeitgeber setzen aber die mittlere Reife voraus (siehe Stellenanzeige).

Persönliche Anforderungen

  • Sportler: Freude an Bewegung und körperliche Fitness.
  • Organisationstalent: Fähigkeit zur Planung und Koordination von Kursprogrammen, Kundenaufnahme und Personal.
  • Entertainer: Kommunikationsstark, keine Scheu davor, vor Gruppen zu sprechen und diese anzuleiten.

Karrieremöglichkeiten

Die Ausbildung Sport und Fitnesskaufmann vermittelt breit aufgestellte Kompetenzen (sportpraktisch und kaufmännisch), was die Zukunftsaussichten sehr gut macht.

  • Weiterbildungen und Lizenzen: Fortbildungen in Ernährungsberatung, als Yoga-Lehrer oder Cardio- und Functional-Trainer. Auch betriebswirtschaftliche Weiterbildungen sind möglich.
  • Fachberater im Servicemanagement: Eine Aufstiegsfortbildung, die betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Kommunikationsvermögen vertieft. Dieser IHK-Abschluss kann auch außerhalb der Fitnessbranche neue Karriereperspektiven eröffnen und unter Umständen den Zugang zu Hochschulen ermöglichen.
  • Studium: Mit (Fach-)Abitur oder dem Fachberater-Abschluss sind Studiengänge wie Fitnesstraining (dual), Angewandte Sportwissenschaften oder Sportmanagement möglich.
  • Selbstständigkeit: Die Eröffnung eines eigenen Fitnessstudios ist nach der Ausbildung eine Option.

Die Ausbildung Sport und Fitnesskaufmann bietet somit einen vielseitigen Berufsweg in einer wachsenden Branche.

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Hoffmann David
Hoffmann David
Ich bin David Hoffmann, Experte für Online-Deutschlernen sowie Berufs- und Auslandsorientierung. Mit langjähriger Erfahrung begleite ich Lernende dabei, ihre Deutschkenntnisse gezielt zu verbessern, die passenden Lern-Apps auszuwählen und berufliche wie...