Der Tag der Deutschen Einheit gilt als der zentrale Nationalfeiertag der Bundesrepublik Deutschland. Jedes Jahr am 3. Oktober erinnern die Menschen an die Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland im Jahr 1990 – ein historischer Wendepunkt, der nach Jahrzehnten der Teilung ein neues Kapitel der deutschen Geschichte aufschlug. Doch immer wieder taucht die Frage auf: Welcher Feiertag wurde für den 3. Oktober abgeschafft?
Um diese Frage verständlich zu beantworten, lohnt sich ein Blick auf die politische, historische und gesellschaftliche Entwicklung im Vorfeld der Wiedervereinigung. Gleichzeitig eröffnet dieses Thema ein spannendes Fenster in die Entstehungsgeschichte des Nationalfeiertags und seinen besonderen Stellenwert im vereinten Deutschland.
Der folgende ausführliche Beitrag erklärt, wie es zum 3. Oktober kam, warum dieser Tag gewählt wurde und welcher Feiertag damit verdrängt wurde. Gleichzeitig beleuchtet der Text die historischen Ereignisse zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung, die zentralen Feierlichkeiten im Land sowie die Bedeutung Ostdeutschlands im gesamtdeutschen Kontext – in Anlehnung an den informativen Stil deines Beispiels.
Der Weg zum nationalen Feiertag: Warum der 3. Oktober?
Um die Frage welcher Feiertag wurde für den 3. Oktober abgeschafft beantworten zu können, muss man verstehen, warum Deutschland überhaupt diesen Tag als Nationalfeiertag gewählt hat.
Am 22. August 1990 traf die zehnte Volkskammer der DDR in einer historischen Nachtsitzung die Entscheidung, der Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 23 des Grundgesetzes beizutreten. Nach jahrzehntelanger Teilung sollte Deutschland wieder ein gemeinsamer Staat werden. Die politischen Vorbereitungen, intensiven Verhandlungen und administrativen Schritte mündeten schließlich in den Beitritt am 3. Oktober 1990.

An diesem Tag hörte die DDR offiziell auf zu existieren – und die deutsche Einheit wurde vollzogen. Der Termin war nicht zufällig gewählt, sondern politisch und organisatorisch sinnvoll. Der 3. Oktober wurde im August 1990 durch beide deutschen Regierungen als der Tag festgelegt, an dem die Vereinigung rechtswirksam vollzogen werden sollte.
Welcher Feiertag wurde für den 3. Oktober abgeschafft?
Die konkrete Antwort lautet: Der 17. Juni wurde als Feiertag abgeschafft, nachdem der 3. Oktober zum offiziellen Tag der Deutschen Einheit erklärt wurde.
Von 1954 bis 1990 war der 17. Juni – der „Tag der Deutschen Einheit“ – ein gesetzlicher Feiertag in der Bundesrepublik Deutschland. Er erinnerte an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR, bei dem Arbeiterinnen und Arbeiter gegen das SED-Regime protestierten. Die gewaltsame Niederschlagung durch sowjetische Truppen wurde zu einem Symbol des Widerstands gegen die kommunistische Diktatur.
Mit der tatsächlichen Wiedervereinigung Deutschlands verlor der 17. Juni seine Funktion als Mahnung und symbolischer Feiertag der Freiheit. Der Beschluss, den 3. Oktober zum neuen Nationalfeiertag zu machen, ersetzte den 17. Juni vollständig.
Damit wurde der 17. Juni abgeschafft, und der 3. Oktober übernahm dauerhaft seine Rolle als zentraler Feiertag der Bundesrepublik Deutschland.
Vom Mauerfall zur Wiedervereinigung: Zwischen den historischen Daten liegt fast ein Jahr
Der 3. Oktober wäre jedoch ohne die Geschehnisse vom 9. November 1989 nicht denkbar gewesen. An diesem Abend fiel die Berliner Mauer – nach 28 Jahren der Teilung, Überwachung und Einschränkung der Reisefreiheit in der DDR.

Monatelange Proteste, Demonstrationen und mutiger ziviler Widerstand ebneten den Weg zu dieser historischen Nacht. Mit der Öffnung der Mauer begann ein dynamischer politischer Prozess, der in weniger als einem Jahr zu einer vollständig neuen staatlichen Ordnung führte.
Während der 9. November als emotionaler Wendepunkt gilt, ist der 3. Oktober das Datum, das den rechtlichen und politischen Vollzug der Einheit markiert. Daher entschied sich die Politik bewusst für den 3. Oktober als Feiertag – ein stabiler, klarer, unpolitischer Tag, der frei von den kontroversen Aspekten ist, die mit dem 9. November historisch verbunden sind.
Der 3. Oktober als gesetzlicher Feiertag: Bedeutung für die deutsche Identität
Seit 1990 wird der 3. Oktober bundesweit als gesetzlicher Feiertag begangen. Es ist der wichtigste politische Feiertag Deutschlands – mehr noch als Weihnachten, Ostern oder der 1. Mai.
Der Tag steht nicht nur für den Moment des Beitritts der DDR zur Bundesrepublik, sondern symbolisiert auch die friedliche Revolution von 1989. Die Wiedervereinigung gilt heute als eines der erfolgreichsten Beispiele für politisches Handeln ohne Gewalt in der jüngeren europäischen Geschichte.
Der Feiertag ist ein Tag der Dankbarkeit, der Demokratie und der Freiheit. Er erinnert an die Menschen, die für ihre Rechte und für politische Reformen auf die Straße gingen.
Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit: Jedes Jahr ein anderes Bundesland
Die zentralen Feierlichkeiten finden jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt – ein rotierendes System, das die föderale Struktur Deutschlands widerspiegelt.

Im Jahr 2025 trägt das Saarland die Verantwortung und verwandelt Saarbrücken vom 2. bis 4. Oktober in eine große Festmeile. Mit Ausstellungen, Bühnen und Veranstaltungen wird die Stadt zum Zentrum des deutschlandweiten Gedenkens. Für das Saarland, das selbst erst 1957 der Bundesrepublik beitrat, hat diese Rolle besondere symbolische Bedeutung.
Gleichzeitig feiern auch andere Städte den 3. Oktober mit Veranstaltungen. In Berlin, rund um das Brandenburger Tor, finden traditionell große Bürgerfeste, Konzerte und Ausstellungen statt.
Ostdeutschland im Fokus: 35 Jahre nach der Wiedervereinigung
Auch Jahrzehnte später bleibt Ostdeutschland ein zentraler Bestandteil der nationalen Aufmerksamkeit. Der strukturelle Wandel, der seit 1990 stattfindet, ist einer der tiefgreifendsten in der Geschichte Europas.
Viele Regionen haben sich von industriellen Zentren der DDR zu modernen Wirtschaftsstandorten entwickelt. Der Osten ist längst nicht mehr die „Aufholregion“, wie er früher oft bezeichnet wurde. Heute ist er ein Zukunftsstandort mit internationaler Bedeutung.

Große Unternehmen investieren massiv:
Tesla produziert in Grünheide nahe Berlin, TSMC baut Hightech-Fabriken in Dresden, und der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen sowie das Technologiecluster „Silicon Saxony“ ziehen weitere Milliardeninvestitionen an.
Dieser wirtschaftliche Aufschwung zeigt, dass die deutsche Einheit nicht nur ein historisches Ereignis ist, sondern ein fortlaufender Prozess, der neue Chancen schafft.
Warum der 3. Oktober ein unverzichtbarer Teil der deutschen Gegenwart ist
Die Frage welcher Feiertag wurde für den 3. Oktober abgeschafft eröffnet ein tieferes Verständnis für die Identität der Bundesrepublik. Die Entscheidung, den 17. Juni durch den 3. Oktober zu ersetzen, war logisch, historisch fundiert und gesellschaftlich sinnvoll.
Der Tag der Deutschen Einheit ist mehr als ein staatlicher Feiertag – er ist Ausdruck des demokratischen Selbstverständnisses des Landes. Er erinnert an den Mut der Menschen, die Veränderung forderten, und an die politische Verantwortung, die Wiedervereinigung friedlich zu gestalten.
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