Die politische Führung Deutschlands hat ein neues Gesicht an der Spitze des Auswärtigen Amts. Seit dem 6. Mai 2025 lautet die Antwort auf die Frage Wer ist neuer Außenminister Deutschlands: Johann Wadephul. Unter der Führung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist es nach fast 60 Jahren das erste Mal, dass die Christlich Demokratische Union (CDU) wieder einen eigenen Kandidaten für diesen bedeutenden Posten nominiert. Mit Wadephul übernimmt ein Norddeutscher mit tiefgreifender Expertise in internationalen Angelegenheiten das Berliner Außenministerium. Seine Ernennung signalisiert eine klare Priorisierung der Außen- und Sicherheitspolitik innerhalb der neuen Bundesregierung.
Die Vita: Jurist, Offizier und erfahrener Parlamentarier
Um die Kompetenz des neuen Außenminister Deutschlands zu würdigen, muss man seine lange und engagierte Laufbahn betrachten. Johann Wadephul wurde im Jahr 1962 geboren und verfügt über eine solide akademische und militärische Ausbildung.
- Ausbildung und Beruf: Wadephul ist ausgebildeter Jurist. Diese juristische Präzision prägt auch seine politische Arbeitsweise, die für Klarheit und Struktur bekannt ist. Darüber hinaus ist er ein Oberstleutnant der Reserve a.D. (außer Dienst), was seine Expertise im Bereich der Sicherheitspolitik zusätzlich unterstreicht.
- Wurzeln und Parteiengagement: Seine politische Heimat hat Wadephul in Schleswig-Holstein, wo er in Husum geboren wurde. Bevor er auf Bundesebene aktiv wurde, bekleidete er verschiedene Funktionen in der CDU auf Ebene seines Heimatbundeslandes.
- Mandat im Bundestag: Seit 2009 ist Johann Wadephul Mitglied des Deutschen Bundestages. Diese langjährige parlamentarische Erfahrung hat ihm tiefe Einblicke in die Funktionsweise der deutschen Demokratie und die internationalen Mechanismen verschafft.

Die Kombination aus juristischer Schärfe, militärischer Erfahrung und langjähriger parlamentarischer Tätigkeit macht Wadephul zu einem Außenminister Deutschlands, der eine umfassende Perspektive auf die globalen Herausforderungen mitbringt.
Ein Experte für Außen- und Sicherheitspolitik
Die Besetzung des Amtes durch Wadephul ist ein klares Bekenntnis zur Expertise, denn seine gesamte parlamentarische Laufbahn war intensiv der Außen- und Sicherheitspolitik gewidmet.
Die Ausschussarbeit
Als Mitglied des Deutschen Bundestages war Wadephul in den wichtigsten parlamentarischen Gremien tätig, die sich mit den internationalen Beziehungen Deutschlands befassen:
- Auswärtiger Ausschuss: Als Mitglied dieses zentralen Ausschusses war er direkt an der Gestaltung der deutschen Außenpolitik beteiligt.
- Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union: Seine Mitgliedschaft unterstreicht die Bedeutung, die er der europäischen Integration und der Rolle Deutschlands in der EU beimisst.
- Verteidigungsausschuss: Hier konnte er seine militärische Expertise einbringen und die Sicherheits- und Verteidigungspolitik maßgeblich mitgestalten.

Diese umfangreiche Ausschussarbeit qualifiziert ihn als einen der erfahrensten Außenminister Deutschlands der jüngeren Geschichte.
Stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Begleiter des Kanzlers
Seine Bedeutung innerhalb der Union zeigte sich auch in seiner Rolle als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. In dieser Funktion war er explizit für die Ressorts Außen- und Verteidigungspolitik zuständig.
Darüber hinaus begleitete er den heutigen Bundeskanzler Friedrich Merz auf zahlreichen Auslandsreisen. Diese enge Zusammenarbeit deutet auf eine abgestimmte Außenpolitik zwischen Kanzleramt und Auswärtigem Amt hin und zeigt das hohe Vertrauen, das Merz in seinen nunmehrigen Außenminister Deutschlands setzt. Diese gemeinsamen Reisen dienten nicht nur dem Aufbau von Kontakten, sondern auch der strategischen Abstimmung der zukünftigen außenpolitischen Linien.
Frühe diplomatische Weichenstellungen
Schon kurz vor seiner offiziellen Amtsübernahme als Außenminister Deutschlands
Treffen mit europäischen Schlüsselpartnern: Wadephul traf sich mit den Außenministern von:
- Frankreich
- Polen
- Italien
- Vereinigtes Königreich (UK)

Diese gezielten Treffen mit den wichtigsten und größten europäischen Verbündeten Deutschlands unterstreichen, dass die Festigung der europäischen Achse und die Zusammenarbeit mit den zentralen EU-Mitgliedstaaten sowie dem Vereinigten Königreich für den neuen Außenminister Deutschlands oberste Priorität haben. Diese diplomatischen Vorbereitungen demonstrieren seine Ernsthaftigkeit und seinen Wunsch, nahtlos in die internationale Arbeit einzusteigen. Seine Haltung deutet auf eine Stärkung der praktischen und strategischen Zusammenarbeit innerhalb Europas hin, um den Herausforderungen der Geopolitik gemeinsam zu begegnen.
Persönlichkeit und die Anerkennung der Kontrahenten
Im politischen Berlin ist Johann Wadephul nicht nur für seine Expertise bekannt, sondern auch für seine Persönlichkeit, die oft als die eines typischen Norddeutschen
Charakteristische Eigenschaften:
- Klar und präzise: Er ist bekannt für seine klare Haltung und seine eloquente Ausdrucksweise.
- Fokus auf die Sache: Wadephul gilt als jemand, der keine Zeit mit unnötigem Gerede verschwendet, sondern sich direkt auf die Sache konzentriert.
- Privatleben: Er ist ein bekennender Familienmensch, verheiratet mit einer ehemaligen Schulfreundin und Vater von drei Kindern.
Diese Kombination aus Disziplin, Sachlichkeit und klarer Kommunikation hat ihm auch Respekt von politischen Gegnern eingebracht. Der SPD-Politiker Ralf Stegner beschrieb Wadephul beispielsweise anerkennend als „einen erfahrenen, belesenen und kenntnisreichen Außenpolitiker“.
Stegner charakterisierte Wadephuls Ansatz zudem als eine „pragmatische und ausgewogene Außenpolitik“. Dieses parteiübergreifende Lob ist ein starkes Indiz für die fachliche Anerkennung, die der neue Außenminister Deutschlands in der politischen Landschaft genießt, und schafft eine solide Grundlage für seine zukünftige Arbeit auf internationalem Parkett.
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