Die Ausbildung zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau im Einzelhandel gehört seit Jahren zu den beliebtesten Ausbildungsberufen in Deutschland. Kein Wunder: Der Einzelhandel ist überall – im Supermarkt, Modehaus, Baumarkt, Elektronikmarkt, Sportgeschäft oder im Onlinehandel mit Filialnetz. Kaufleute im Einzelhandel sorgen dafür, dass Kunden kompetent beraten werden, Regale gefüllt sind und die Kasse stimmt. Wenn du gerne mit Menschen arbeitest, freundlich auftrittst und Zahlen dir keine Angst machen, ist die ausbildung einzelhandelskaufmann eine hervorragende Grundlage für deine berufliche Zukunft. In diesem Guide erfährst du alles, was du wissen musst: vom Berufsbild über den Ablauf der Ausbildung bis hin zu Gehalt, Karriere und Bewerbung.
Was ist die ausbildung einzelhandelskaufmann genau?
Die ausbildung einzelhandelskaufmann ist eine klassische duale Berufsausbildung, die in der Regel drei Jahre dauert. „Dual“ bedeutet, dass du zwei Lernorte hast: deinen Ausbildungsbetrieb und die Berufsschule. Im Betrieb lernst du direkt in der Praxis, wie Verkauf, Warenwirtschaft und Kundenservice funktionieren. In der Schule bekommst du das theoretische Fundament, zum Beispiel in Fächern wie Deutsch, Mathematik, Rechnungswesen und Wirtschaftskunde.

Kaufleute im Einzelhandel sind Allrounder. Sie kennen ihre Waren, beraten Kunden, kassieren, organisieren Bestellungen und behalten die Zahlen im Blick. Du kannst deine Ausbildung in ganz unterschiedlichen Bereichen machen, zum Beispiel im:
- Lebensmitteleinzelhandel
- Mode- und Textilhandel
- Elektro- und Technikhandel
- Möbel- oder Baumarkt
- Drogeriemarkt oder Fachhandelsgeschäft
Dadurch ist die ausbildung einzelhandelskaufmann extrem vielseitig und bietet dir gute Chancen auf einen Arbeitsplatz – in jeder Region und in vielen Branchen.
Was macht ein Kaufmann im Einzelhandel im Alltag?
Der Arbeitsalltag von Kaufleuten im Einzelhandel ist abwechslungsreich und kundenorientiert. Dein Tag beginnt oft damit, die Verkaufsfläche zu prüfen: Sind die Regale ordentlich gefüllt? Stimmt die Ware, die vorne präsentiert wird? Sind Preise und Aktionen aktuell?
Ein typischer Tagesablauf kann so aussehen: Du räumst neue Ware ein, kontrollierst Lieferungen, prüfst Qualität und MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) und sorgst dafür, dass alles gut sichtbar und ansprechend präsentiert ist.

Sobald Kunden in den Laden kommen, stehst du ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Du hilfst bei der Auswahl, erklärst Eigenschaften von Produkten, vergleichst Angebote, gibst Empfehlungen und bearbeitest auch Reklamationen oder Umtauschwünsche. Freundlichkeit, Geduld und sicheres Auftreten sind dabei entscheidend.
In Stoßzeiten – etwa kurz vor Ladenschluss oder am Wochenende – sitzt du auch an der Kasse. Du kassierst bargeldlos oder bar, kontrollierst Zahlungsmittel und sorgst dafür, dass es zügig vorangeht. Am Ende der Schicht werden Kassen gezählt, Abrechnungen erstellt und Differenzen geprüft.
Ein weiterer Teil deines Jobs findet im Büro oder im hinteren Bereich statt: Du bestellst Ware nach, vergleichst Angebote, vereinbarst Liefertermine und kontrollierst Rechnungen. So lernst du Schritt für Schritt die kaufmännische Seite des Handels kennen.
Dualer Aufbau: So läuft die Ausbildung im Einzelhandel ab
Die Ausbildung zur Kauffrau oder zum Kaufmann im Einzelhandel ist klar strukturiert. Du verbringst mehrere Tage pro Woche im Betrieb und an ein oder zwei Tagen gehst du in die Berufsschule. In manchen Bundesländern gibt es auch Blockunterricht, bei dem du mehrere Wochen am Stück in der Schule bist und danach wieder ausschließlich im Betrieb arbeitest.
In der Berufsschule lernst du nicht nur Allgemeinbildung, sondern vor allem berufsspezifische Inhalte: Rechnungswesen, Wirtschaftslehre, Warenkunde, Verkaufstechniken, Marketing, Personalplanung und rechtliche Grundlagen.
Im Ausbildungsbetrieb setzt du dieses Wissen direkt um. Zuerst übernimmst du einfache Aufgaben, etwa das Einräumen von Ware oder das Auszeichnen von Produkten. Mit zunehmender Erfahrung wirst du immer stärker in Beratung, Kasse, Warenbestellung und Organisation eingebunden.

Prüfungen in der Ausbildung
Die Abschlussprüfung ist „gestreckt“ aufgebaut. Das bedeutet, sie besteht aus zwei Teilen:
- Ein schriftlicher Teil gegen Ende des zweiten Ausbildungsjahres.
- Ein zweiter Teil am Ende der Ausbildung, der aus weiteren schriftlichen Aufgaben und einem mündlichen „fallbezogenen Fachgespräch“ besteht.
In diesem Fachgespräch simuliert ihr zum Beispiel ein Kundengespräch oder löst eine typische Situation aus dem Verkaufsalltag. Viele Unternehmen bereiten ihre Azubis gezielt auf diese Prüfungen vor – mit internen Schulungen, Trainings oder Prüfungsvorbereitungskursen.
Rahmenlehrplan: Was lernst du in den drei Ausbildungsjahren?
Der Rahmenlehrplan für die ausbildung einzelhandelskaufmann teilt sich grob in drei Lernjahre:
Im ersten Ausbildungsjahr lernst du die Grundlagen des Verkaufs kennen. Du führst deine ersten Verkaufsgespräche, übst den Umgang mit verschiedenen Kundentypen und erfährst, wie man Waren richtig präsentiert. Du lernst, wie Regale aufgebaut werden, welche Rolle Aktionsflächen spielen und warum Ordnung und Sauberkeit so wichtig sind. Zudem bekommst du einen Einblick in die Kasse und in einfache Abrechnungen.

Im zweiten Ausbildungsjahr rücken Warenbeschaffung und Lagerlogistik in den Vordergrund. Du beschäftigst dich damit, wie Ware bestellt, angenommen, gelagert und kontrolliert wird. Du lernst Geschäftsprozesse kennen, verstehst, wie Preispolitik funktioniert, und erfährst, wie Rabatte, Aktionen und Kalkulationen aufgebaut sind. Du wirst sicherer an der Kasse, übernimmst mehr Verantwortung und arbeitest selbstständiger im Team mit.
Im dritten Ausbildungsjahr geht es vor allem um betriebswirtschaftliche Themen: Du lernst, Marketingkonzepte zu entwickeln, Verkaufsaktionen zu planen, Personaleinsatz zu steuern und Geschäftsprozesse zu analysieren. Du beschäftigst dich mit Kennzahlen wie Umsatz, Spanne und Inventurergebnissen und verstehst immer besser, wie dein Markt oder deine Filiale wirtschaftlich „tickt“.
So wirst du Schritt für Schritt vom Einsteiger zur Fachkraft, die den Handel von der Fläche bis ins Büro hinein versteht.
Dauer der Ausbildung und Möglichkeiten zur Verkürzung
Die reguläre Dauer der Ausbildung zur Kauffrau bzw. zum Kaufmann im Einzelhandel beträgt drei Jahre. Das ist so geplant, dass du genügend Zeit hast, sowohl im Verkauf als auch im kaufmännischen Bereich solide Kenntnisse und Fähigkeiten aufzubauen.
Eine Verkürzung ist aber möglich. Wenn du zum Beispiel einen guten Realschulabschluss hast und deine Leistungen in Betrieb und Berufsschule stimmen, kannst du in Absprache mit deinem Ausbildungsbetrieb eine Verkürzung um sechs Monate beantragen. Mit (Fach-)Abitur oder einer bereits abgeschlossenen Verkäuferausbildung ist eine Verkürzung um bis zu zwölf Monate denkbar.
Wichtig ist: Die Entscheidung trifft immer die zuständige Kammer (zum Beispiel IHK) zusammen mit deinem Betrieb. Wenn du sehr motiviert bist und gute Noten mitbringst, lohnt sich das Gespräch über eine Verkürzung auf jeden Fall.
Unterschied: Verkäufer vs. Kaufmann im Einzelhandel
Oft stellt sich die Frage: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen der zweijährigen Verkäuferausbildung und der dreijährigen ausbildung einzelhandelskaufmann? Die Verkäuferausbildung ist kürzer und inhaltlich stärker auf die direkte Tätigkeit im Verkauf konzentriert. Du lernst vor allem, wie man Kunden berät, Waren präsentiert und kassiert.

Die Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel geht deutlich weiter. Zusätzlich zu den verkäuferischen Aufgaben bekommst du einen umfassenden Einblick in betriebswirtschaftliche Themen: Buchhaltung, Kennzahlen, Warenwirtschaft, Personalplanung und Marketing gehören hier dazu. Du bist also nicht nur „an der Front“ im Verkauf, sondern auch stärker in die Organisation und Steuerung eingebunden.
Das wirkt sich auch auf die Karriere- und Verdienstmöglichkeiten aus: Kaufleute im Einzelhandel verdienen in der Regel mehr und haben bessere Chancen, später Abteilungsleitung, Filialleitung oder andere Führungspositionen zu übernehmen.
Voraussetzungen für die ausbildung einzelhandelskaufmann
Rechtlich ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. In der Praxis haben allerdings viele Azubis einen mittleren Bildungsabschluss (z. B. Realschule). Auch mit Hauptschulabschluss oder Abitur hast du gute Chancen, wenn deine Bewerbung überzeugend ist.
Wichtiger als das Zeugnis sind bestimmte Eigenschaften und Stärken. Dazu gehören:
- Du kannst gut mit Menschen umgehen und bleibst auch in stressigen Situationen freundlich.
- Du hast keine Angst vor Zahlen und kannst im Kopf schnell rechnen.
- Du arbeitest zuverlässig, pünktlich und verantwortungsbewusst.
- Du bist bereit, auch samstags und gelegentlich abends zu arbeiten.
Besonders relevante Schulfächer sind Deutsch und Mathematik. Gute Deutschkenntnisse helfen dir, Kunden zu beraten, Reklamationen zu bearbeiten und Formulare auszufüllen. Mathe brauchst du für Kassenvorgänge, Rabatte, Prozentrechnen und einfache Kalkulationen.
Gehalt in der Ausbildung und später im Beruf
Die Ausbildungsvergütung im Einzelhandel ist in vielen Betrieben durch Tarifverträge geregelt. Wie viel du genau verdienst, hängt unter anderem von deinem Bundesland, der Größe des Unternehmens und der Branche ab. Als grobe Orientierung kannst du mit folgenden Spannen rechnen:
Gehalt während der Ausbildung
| Ausbildungsjahr | Monatliches Gehalt* (brutto) |
| 1. Jahr | 815–1.010 € |
| 2. Jahr | 865–1.065 € |
| 3. Jahr | 995–1.210 € |
*Richtwerte pro Monat, je nach Tarifvertrag und Bundesland
Wichtig: Vom Bruttogehalt werden noch Steuern und Sozialabgaben abgezogen. Das, was am Ende auf deinem Konto landet, ist dein Nettogehalt – und das ist entsprechend niedriger.
Regionale Unterschiede
In einigen Bundesländern liegt die Vergütung für Azubis im Einzelhandel traditionell höher. Besonders gut schneiden zum Beispiel Hamburg, Hessen, Bayern, NRW und Rheinland-Pfalz ab. In anderen Regionen liegen die Werte etwas darunter. Wenn du genau wissen möchtest, wie hoch die Vergütung in deinem Wunschbetrieb ist, lohnt sich ein Blick in die Stellenausschreibung oder ein direktes Nachfragen.

Gehalt nach der Ausbildung
Nach erfolgreichem Abschluss der ausbildung einzelhandelskaufmann liegt das Einstiegsgehalt meist bei rund 2.000 € brutto im Monat. Mit etwas Berufserfahrung sind 2.100–2.900 € brutto realistisch – je nach Verantwortungsbereich, Unternehmen und Region.
Zur Orientierung:
| Stufe | Monatlich (brutto) | Jährlich (brutto) |
| Einstiegsgehalt | ca. 2.000 € | ca. 24.000 € |
| Durchschnittsgehalt | ca. 2.500 € | ca. 30.000 € |
| obere Spanne | ca. 2.900 € | ca. 35.000 € |
| untere Spanne | ca. 2.100 € | ca. 25.000 € |
Mit Weiterbildungen, z. B. zum Handelsfachwirt oder zur Filialleitung, kann dein Gehalt deutlich steigen, weil du mehr Verantwortung übernimmst und stärker an betriebswirtschaftlichen Entscheidungen beteiligt bist.
Arbeitsorte: Wo kannst du als Einzelhandelskaufmann arbeiten?
Kaufleute im Einzelhandel werden praktisch überall gebraucht. Ob Lebensmittel, Mode, Technik oder Sport – fast jede Warengruppe benötigt qualifizierte Fachkräfte, die wissen, wie man Kunden berät, Ware präsentiert und Umsätze steigert.
Typische Einsatzorte sind:
- Supermärkte und Discounter
- Fachmärkte für Elektronik oder Baumarktartikel
- Mode- und Textilgeschäfte
- Sport- und Outdoor-Fachgeschäfte
- Möbelhäuser
- Drogerien und Parfümerien
- Versandhandel mit stationären Filialen
Je nachdem, wo du deine ausbildung einzelhandelskaufmann absolvierst, spezialisierst du dich automatisch ein Stück weit auf bestimmte Produkte. Das kann später ein Vorteil sein, wenn du dich auf bestimmte Warengruppen oder Branchen fokussieren möchtest.
Karriere & Aufstiegsmöglichkeiten im Einzelhandel
Die Karrierewege im Einzelhandel sind klar, aber sehr vielfältig. Mit Engagement, Zuverlässigkeit und guten Leistungen kannst du schnell Verantwortung übernehmen.
Typische Stationen können sein:
- Verkäufer oder Verkäuferin mit Tagesvertretung
- Erstverkäufer in einer bestimmten Abteilung (z. B. Obst & Gemüse, Textil, Elektro)
- Stellvertretender Filialleiter
- Filialleiter einer eigenen Filiale
- Regionalverkaufsleiter mit Verantwortung für mehrere Märkte
- Zentraleinkäufer für bestimmte Warengruppen

Viele Unternehmen bieten Nachwuchsprogramme für die Filialführung oder das Management an. Wenn du in deiner ausbildung einzelhandelskaufmann gute Leistungen zeigst, hast du oft die Chance, direkt in solche Programme einzusteigen.
Wichtige Weiterbildungen für Kaufleute im Einzelhandel
Nach deiner Ausbildung stehen dir zahlreiche Wege offen, um dich weiterzuqualifizieren und deine Karriere voranzutreiben:
- Weiterbildung zum Handelsfachwirt / zur Handelsfachwirtin: Du vertiefst deine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse, lernst mehr über Personalführung, Marketing, Controlling und Organisation. Damit qualifizierst du dich für Führungspositionen im Handel.
- Weiterbildung zum Handelsbetriebswirt (IHK): Hier gehst du noch einen Schritt weiter in Richtung Management. Die Weiterbildung baut oft auf dem Handelsfachwirt auf.
- Duales oder berufsbegleitendes Studium mit Schwerpunkt Handel oder BWL: Mit (Fach-)Abitur und abgeschlossener Ausbildung kannst du an vielen Hochschulen Handel oder Betriebswirtschaftslehre studieren. Es gibt auch Modelle ohne klassisches Abitur, die deine Berufserfahrung anerkennen.
- Spezialisierungen: Du kannst dich auf bestimmte Warengruppen, Visual Merchandising, E-Commerce oder Personalführung konzentrieren.
Bewerbung für die Ausbildung im Einzelhandel
Für deine Bewerbung zur ausbildung einzelhandelskaufmann brauchst du in der Regel:
- ein überzeugendes Anschreiben,
- einen strukturierten Lebenslauf,
- aktuelle Zeugnisse und ggf. Praktikumsbescheinigungen.
Im Anschreiben erklärst du, warum dich der Einzelhandel interessiert, was dir an Kundenkontakt Spaß macht und warum du gerade in diesem Unternehmen deine Ausbildung machen möchtest. Wichtig ist, dass du nicht nur Eigenschaften aufzählst, sondern konkrete Beispiele nennst: Warst du schon im Schülerpraktikum im Supermarkt? Hast du bei einem Schulfest an einem Verkaufsstand geholfen? Magst du es, anderen bei der Produktauswahl zu helfen?

Im Lebenslauf zeigst du deinen bisherigen Werdegang: Schulbesuch, praktische Erfahrungen, Nebenjobs und Hobbys. Tätigkeiten, bei denen du Verantwortung übernommen oder viel mit Menschen gearbeitet hast, passen besonders gut ins Bild.
Achte darauf, dass deine Unterlagen vollständig, fehlerfrei und übersichtlich gestaltet sind. Wenn in der Stellenausschreibung Ansprechpartner oder besondere Anforderungen genannt sind, geh unbedingt darauf ein – das zeigt, dass du aufmerksam gelesen hast.
Passt die ausbildung einzelhandelskaufmann zu dir?
Die Ausbildung im Einzelhandel ist ideal für dich, wenn du:
- gerne mit Menschen arbeitest und ihnen helfen möchtest, das passende Produkt zu finden,
- freundlich und kommunikativ bist,
- auch dann ruhig bleibst, wenn es voll und laut wird,
- kein Problem damit hast, viel zu stehen und zu laufen,
- samstags und gelegentlich abends zu arbeiten für dich okay ist.
Weniger geeignet ist die ausbildung einzelhandelskaufmann, wenn du:
- große Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen hast,
- Konflikten am liebsten komplett aus dem Weg gehst,
- ungern flexibel arbeitest und feste Bürozeiten brauchst,
- keine Lust auf Kopf- und Kassenrechnen hast.
Wenn du dich in den positiven Punkten wiederfindest, hast du beste Voraussetzungen, im Einzelhandel glücklich und erfolgreich zu werden.
FAQ zur Ausbildung Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel
Wie lange dauert die Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel?
Die reguläre Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre. Bei guten Leistungen oder bestimmten Vorbildungen ist eine Verkürzung auf 2,5 oder sogar 2 Jahre möglich.
Welchen Schulabschluss brauche ich für die ausbildung einzelhandelskaufmann?
Rein rechtlich ist kein bestimmter Abschluss vorgeschrieben. In der Praxis haben viele Azubis einen mittleren Abschluss, aber auch mit Hauptschulabschluss oder Abitur kannst du dich erfolgreich bewerben.
Wie sind die Arbeitszeiten im Einzelhandel?
Du arbeitest werktags und häufig auch samstags. In vielen Märkten gibt es Schichtsysteme, z. B. Früh-, Mittel- und Spätschicht. Gerade vor Feiertagen kann es stressig werden, dafür ist unter der Woche oft etwas ruhiger.

Wie viel verdient man während der Ausbildung im Einzelhandel?
Je nach Tarifvertrag und Bundesland bekommst du im ersten Lehrjahr etwa 815–1.010 €, im zweiten 865–1.065 € und im dritten 995–1.210 € brutto im Monat.
Wie sind die Übernahmechancen nach der Ausbildung?
Sehr gut. Da der Einzelhandel dauerhaft Fachkräfte benötigt, übernehmen viele Unternehmen ihre Auszubildenden gerne – vor allem dann, wenn sie zuverlässig sind, sich engagieren und gute Leistungen zeigen.
Kann ich nach der Ausbildung im Einzelhandel studieren?
Ja. Mit (Fach-)Abitur und deiner abgeschlossenen Berufsausbildung kannst du ein Studium im Bereich Handel, BWL oder Management aufnehmen. Teilweise sind auch andere Zugangswege möglich, wenn du Berufserfahrung mitbringst.
Welche persönlichen Eigenschaften sind besonders wichtig?
Du solltest kommunikativ, freundlich, belastbar und zuverlässig sein. Außerdem helfen dir ein sicheres Auftreten, Organisationstalent und Spaß am Umgang mit Waren und Zahlen.
Fazit: Warum sich die Ausbildung im Einzelhandel lohnt
Die Ausbildung zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau im Einzelhandel ist ein idealer Einstieg für alle, die im Berufsalltag nicht nur am Schreibtisch sitzen, sondern mitten im Leben stehen wollen. Du lernst, wie moderner Handel funktioniert – von der Warenpräsentation über Kundenberatung bis hin zu Abrechnung, Bestellungen und Kennzahlen. Du hast sehr gute Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz, kannst in vielen Bereichen und Städten arbeiten und hast zahlreiche Möglichkeiten, dich weiterzubilden und aufzusteigen – bis zur Filialleitung oder in die Unternehmenszentrale. Wenn du Menschen magst, gerne organisierst und bereit bist, Verantwortung zu übernehmen, ist die ausbildung einzelhandelskaufmann ein starkes Fundament für deine berufliche Zukunft im Handel.
Mehr erfahren: